Naima Acosta ist die neue Miss Universe Switzerland
1:15
20-jährige Tessinerin:Naima Acosta ist die neue Miss Universe Switzerland

Blick-Leser zu Misswahlen
«Das Geld fliesst erst mit der Leistung»

Der Schönheitswettbewerb «Miss Universe Switzerland» ist mit starker Kritik konfrontiert. Angeblich zwingende Schönheitsoperationen und eine heftige Antrittsgebühr werfen die Frage auf, ob solche Wettbewerbe zeitgemäss sind. Die Blick-Community diskutiert es aus.
Publiziert: 30.09.2025 um 11:56 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2025 um 13:01 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/10
Die 1,82 Meter grosse Tessinerin Naima Acosta wurde am Samstag im Berner Kursaal zur Miss Universe Switzerland 2025 gekürt.
Foto: Bild: Reto Turotti (szenemagazin.ch)
Alessandro_Kälin_Praktikant Community_Blick_1-Bearbeitet.jpg
Alessandro KälinRedaktor Community

Blick hat von Insidern erfahren, dass es hinter den Kulissen von Schönheitswettbewerben wie «Miss Universe Switzerland» keineswegs so schön abläuft wie auf der Bühne. Es geht vor allem um Geld und Beauty-OPs. Rey Rodríguez, Moderator der Show, teilt mit Blick, dass sich die Kandidatinnen des Wettbewerbs im Klaren sind, dass ihnen im Fall des Sieges diverse Schönheitsoperationen blühen könnten. Das Lachen, die Zähne, die Nase und das Kinn seien oft Merkmale, die man je nachdem auch operativ anpasse. Auch bringe der Vorbereitungsprozess für die Misswahl für alle Kandidatinnen eine Antrittsgebühr in der Höhe von circa 2900 Franken mit sich. Grund dafür sei die fünfmonatige Vorbereitung der Teilnehmerinnen auf die eigentliche Veranstaltung. Wir haben in die Kommentare geblickt, um herauszufinden, was unsere Community über diese Zustände denkt. 

«Wer schön sein will, muss leiden»

Einige Leser haben wenig Mitleid mit den Kandidatinnen. «Ich glaube, da machen alle freiwillig mit, und die Zahnkorrektur müssen sie sicher nicht selber bezahlen», meint Sebastian Henze. Zudem könne jede Person selber entscheiden, ob solche Events noch zeitgemäss sind, ergänzt er. Sowohl als partizipierende als auch als zuschauende Person. Christian Schulthess sieht die Sache ähnlich: «Ich sehe kein Problem. Die Teilnahme ist freiwillig. Altes Sprichwort: Wer schön sein will, muss leiden.»

Sabine Frey nimmt die Kosten für die jungen Frauen als guten Deal wahr: «Die Siegerinnen wissen, dass sie mit schiefen Zähnen nicht an die Weltspitze kommen. 2900 Franken für eine Woche Teneriffa inklusive Flug und Verpflegung sowie der ganzen Coachings sind auch weit weg von Wucher. Was an dem soll jetzt menschenverachtend sein?»

Gewisse Nutzer sprechen auch den Vergleich zu anderen Berufen an. «Wissen diese Frauen, was Spitzensportler alles machen müssen, um Erfolg zu haben? Das Geld fliesst erst mit der Leistung. Vorher zahlen oft die Eltern Tausende von Franken», beschreibt Paul Michel. Auch Johann Gysin meint: «Tatsache ist, dass man auch in anderen Berufen finanziell und zeitlich etwas investieren muss, um weiterzukommen. Nirgends wird einem was geschenkt.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

«Da haben die Chefetagen von Beauty-Kliniken die Finger im Spiel»

Allerdings sieht ein grosser Anteil der Nutzerschaft den Fehler beim Prinzip der Misswahlen selbst. Michel Gasser sagt: «Solche Wettbewerbe sollten verschwinden. Meiner Meinung nach sind Frauen viel wertvoller, als dass sie sich solchen Stereotypen unterwerfen sollten. Und schon gar nicht unter derartigen Zuständen und Forderungen.» Auch Christa Bieli findet diese Zustände bedenklich. «Das Lachen eines Menschen verändern? Das ist menschenverachtend und entspricht nicht dem Trend der Natürlichkeit. Schade, dass die Frauen denken, sie müssen sich die Anerkennung durch solche Pseudoevents holen», bemängelt sie. 

Adrian Kaufmann vermutet bei der Wettbewerbsorganisation gar ein Zusammenspiel mit Schönheitskliniken: «Mir kommt es bei dieser Organisation so vor, als hätten bei den Wettbewerben die Chefetagen von Beauty-Kliniken ihre Finger im Spiel. Denn wie man auch dieses Mal gesehen hat, wählt man nach fünfmonatigem Prozedere ganz offensichtlich eine Miss mit unperfektem Aussehen, und danach schickt man die gewählte Frau am liebsten gleich zur ästhetischen Chirurgie.»

Marianne Wälti zieht vor allem wegen der Psyche der jungen Frauen eine Grenze: «Sollte jemand tatsächlich das Richten von Zähnen als Empfehlung abgeben, sollte der Wettbewerb eingestellt werden. Das kann man bei der Bewertung schweigend einfliessen lassen. Aber in einer Moderation? Das sind junge Menschen, die sich als schön empfinden. Sonst würden sie nicht mitmachen. Da Komplexe anzustossen, das ist unnötig. Beim Training auf Fehler hinweisen wie Kleiderwahl oder Gang ist okay. Dafür zahlt man ja. Etwas für das Training zu zahlen, ist auch in Ordnung. Ich zahle ja auch Startgelder für einen Marathon. Aber sind Schönheitswahlen nicht sowieso überholt?»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen