Darum gehts
- Sina sucht ihr erstes Auto und testet mit Freunden vier Kleinstromer
- Ein Fahrzeug überzeugt mit Preis-Leistung, Komfort und Ausstattung
- Sinas Budget liegt bei 25'000 Franken, JAC E30X kostet 22'989 Franken
Der Kauf des ersten Autos ist ein grosser und emotionaler Moment im Leben eines Menschen. Egal, ob jung oder alt, die Entscheidung fällt nie leicht. Viele Kriterien müssen stimmen – und nicht zuletzt sollte das Fahrzeug ins Budget passen. So ergeht es auch Sina (24), die ihr erstes eigenes Auto kaufen möchte. Sina lebt im Thurgau und ist engagierte ÖV-Fahrerin. «Allerdings nutze ich hin und wieder auch das Auto meines Mamis, einen Skoda Octavia», gibt die Studentin zu. «Die öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz funktionieren zwar meistens super, doch möchte ich manchmal flexibler sein und auch mal ein paar Freunde mitnehmen können.»
Um mit der Zeit zu gehen und auch im Verkehr nachhaltig zu bleiben, will sich Sina einen neuen Kleinstromer anschaffen, der aber nicht zu teuer sein darf. «Mein Budget liegt bei 25'000 Franken», stellt die junge Frau klar. Um den aktuellsten Modellen auf den Zahn zu fühlen, mehrere Meinungen zu erhalten und sich auszutauschen, nimmt sie ihre Freunde Manuela (23) Alessandro (19) und Juan (23) zum Vergleichstest ins Drivingcenter Event Seelisberg mit. Dort bewerten die vier jungen Leute die Autos wie Testprofis nach Kriterien wie Optik, Komfort, Handling und Preis-Leistungs-Verhältnis.
Bewerten, was das Zeug hält
Zur Wahl stehen der rumänische Dacia Spring, der koreanische Hyundai Inster sowie die chinesischen JAC E30X und Leapmotor T03. Leider verfügt der Hyundai über einen grossen Akku und kostet mit seiner Luxusausstattung mit 35'300 Franken deutlich mehr als die anderen drei Autos. «Dennoch sollten wir uns diesen Stromer genauer anschauen, vielleicht sind die Extras gar nicht nötig. Denn in der Basisversion gibts den Inster schon ab 23'990 Franken», weiss Sinas Kumpel Juan. Mit Bewertungsformularen und Kugelschreibern ausgestattet, begutachten die jungen Leute die vier Autos jetzt intensiver.
«Jöh, der ist ja herzig!», meint Sina zum JAC E30X und setzt sich ans Steuer des Stromers. Auch ihre beste Freundin Manuela findet: «Der schaut wirklich hübsch aus und vermittelt innen ein hochwertiges Gefühl.» Nach der Fahrt ziehen die beiden Frauen ihr Fazit. «Mir gefällt der grosse Bildschirm – und dass der Kleine so viel Pfupf hat», meint Manuela. Auch Sina ist beeindruckt: «Der JAC lenkt direkt. Und die elektrisch verstellbaren Sitze sind sehr bequem.»
Die beiden Jungs schnappen sich den Leapmotor T03, ebenfalls ein neuer Chinese, der bei uns über das Emil-Frey-Netzwerk vertrieben wird. «Der Elektromotor reagiert schnell, das Auto ist extrem wendig und fährt sich gut», urteilt Alessandro nach einigen Runden auf dem Testgelände. Juan findet dagegen den Leapmotor nur mässig verarbeitet. «Wenn man allerdings den Preis von 16'990 Franken berücksichtigt, steht er wiederum besser da.» Jedoch findet Sina ihn sehr laut beim Anfahren. Das sei für sie ein Killerargument, genau wie die Qualität der Rückfahrkamera. Dafür gefallen ihr die Musikanlage und das flotte Beschleunigen.
Preis-Leistung als wichtigstes Kriterium
Einen Mini-Stromer, den es schon länger auf dem Markt gibt und der mit Abstand den günstigsten Basispreis hat, ist der 15'000-fränkige Dacia Spring. Der zur Verfügung gestellte Testwagen steht allerdings mit mehr Leistung und Ausstattung da und kommt so auf 19'250 Franken. Somit ist er der zweitgünstigste in unserem Test, doch kann er die jungen Testfahrerinnen und -fahrer auch überzeugen?
«Die Ausstattung wirkt billig, überall hat es Hartplastik. Doch das Infotainment funktioniert sehr intuitiv und hat sogar Apple Carplay», stellt Alessandro nach seiner ersten Begutachtung im Innenraum fest. Auch Manuela kritisiert den Innenraum: «Er wirkt billig. Optisch gefällt er mir unter den Testkandidaten am wenigsten. Dafür lenkt er sehr leichtgängig und verzögert gut beim Bremsen.»
- Leapmotor T03
Reichweite: 265 km, Leistung: 95 PS, Ladezeit: 36 Min., Preis: 16'990 Fr. - Hyundai Inster
Reichweite: 370 km, Leistung: 115 PS, Ladezeit: 30 Min., Preis: 35'300 Fr. - JAC E30X
Reichweite: 374 km, Leistung: 136 PS, Ladezeit: 30 Min., Preis: 22'989 Fr. - Dacia Spring
Reichweite: 224 km, Leistung: 65 PS, Ladezeit: 38 Min., Preis: 19'250 Fr.
- Leapmotor T03
Reichweite: 265 km, Leistung: 95 PS, Ladezeit: 36 Min., Preis: 16'990 Fr. - Hyundai Inster
Reichweite: 370 km, Leistung: 115 PS, Ladezeit: 30 Min., Preis: 35'300 Fr. - JAC E30X
Reichweite: 374 km, Leistung: 136 PS, Ladezeit: 30 Min., Preis: 22'989 Fr. - Dacia Spring
Reichweite: 224 km, Leistung: 65 PS, Ladezeit: 38 Min., Preis: 19'250 Fr.
Beim Hyundai Inster gefallen den Testfahrern viele Punkte. «Er fährt fein an, hat viel Power, federt weich und man sitzt auf bequemen Sitzen, die man jedoch manuell einstellen muss», zählt Sina nach ihrer Fahrt auf. Ausserdem gefalle ihr das grossartige Raumgefühl im 3,85 Meter langen Inster. «Doch der Preis ist mir schon ein Dorn im Auge», erklärt sie abschliessend. Punkto Ladezeit und Reichweite liegen der Hyundai Inster und der JAC E30X fast gleichauf: Beide stromern rund 370 Kilometer weit und laden in rund 30 Minuten auf 80 Prozent. Anders bei den beiden kleineren Dacia Spring und Leapmotor T03: Hier stromert der Leapmotor mit 265 Kilometern etwas weiter als der Dacia, beide laden dafür etwa gleich lange ihre Akkus auf 80 Prozent.
Nach einigen Stunden testen fällt die junge Jury ihr Urteil. «Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Hyundai und dem JAC», sagt Sina. «Der Inster passt leider nur mit kleinem Akku und wenig Ausstattung ins Budget. Deshalb wähle ich den JAC E30X. Er bietet viel Platz, bequeme Sitze, Apple Carplay und eine Induktiv-Ladeschale fürs Handy. Zudem kostet er nur 22'989 Franken und passt so perfekt in mein Budget», erklärt die 24-Jährige. Ihre drei Freunde stimmen der Entscheidung zu. Letztlich finden sie im JAC genügend Platz, um sich von Sina chauffieren zu lassen.