BYD Dolphin Surf zum Kampfpreis ab 20'990 Franken
Jetzt solls ein kleiner Citystromer richten

BYD macht Nägel mit Köpfen: Nach dem kürzlich erfolgten Verkaufsstart in der Schweiz mit eher teureren Modellen, lancieren die Chinesen mit dem Dolphin Surf jetzt einen Elektro-Kleinwagen zum echten Kampfpreis.
Publiziert: 26.05.2025 um 06:11 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2025 um 11:28 Uhr
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Nach dem kürzlich erfolgten Verkaufsstart in der Schweiz mit eher teureren Modellen lanciert der chinesische Hersteller BYD jetzt einen E-Kleinwagen zum Kampfpreis.
Foto: ZVG.

Darum gehts

  • BYD lanciert elektrischen Stadtflitzer Dolphin Surf zum Kampfpreis ab 20'990 Franken
  • Geräumiges Interieur mit drehbarem Monitor und Sprachbedienung
  • Das Topmodell Comfort mit 156 PS und 310 km Reichweite gibts ab 28'990 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Wolfgang GomollFreier Mitarbeiter Auto & Mobilität

Enthusiasmus ist wunderbar! Da können sich viele Miesepeter ein Vorbild an Maria Grazia Davino nehmen. «Wir arbeiten ständig und immer wieder an uns selbst, um uns zu verbessern», betont die fürs Europageschäft verantwortliche BYD-Managerin und ergänzt: «Was uns wirklich wichtig ist, dass wir erfolgreich sind und unseren Werten treu bleiben.» Das kommt in der heimischen Unternehmenszentrale in Shenzhen sicher gut an. Vor allem, wenn die in Europa angebotenen BYD-Fahrzeuge endlich Geld in die Kassen spülen. Denn bislang war die Operation «Eroberung des europäischen Marktes» für den chinesischen Autobauer von überschaubarem Erfolg gekrönt.

Das soll sich jetzt mit dem elektrischen Stadtflitzer Dolphin Surf, der in China schon als Seagull seine Runden dreht, zum Kampfpreis ab 20’990 Franken ändern. Zu diesem Preis erhält man allerdings nur das Basismodell Active mit 30 kWh kleinem Akku, 88 PS (65 kW) Leistung und bescheidenen 220 Kilometern Reichweite. Ab 24’990 Franken gibts dann die Variante Boost mit gleichem Motor, aber grösserem 43-kWh-Akku und 322 Kilometern Reichweite. Nach oben rundet das Topmodell Comfort ab 28’990 Franken das Angebot ab. Diese von uns gefahrene Topvariante verfügt über die grössere 43-kWh-Hochvoltbatterie sowie über einen stärkeren E-Motor mit 156 PS (115 kW) Leistung und schafft eine WLTP-Reichweite von 310 Kilometern.

Das BYD-Markenzeichen, der drehbare Monitor, gibt es für alle drei Dolphin-Versionen. Der Touchscreen ist 10,1 Zoll gross, was völlig ausreicht. Genauso wie das Fahrer-Display, das alle nötigen Infos anzeigt. BYD bietet im Dolphin sogar eine Sprachbedienung an. Wer möchte, kann sein Smartphone mit Apple CarPlay oder Android Auto einbinden. Passt also. Gleiches gilt auch fürs Kapitel «schöner Wohnen». Neben dem unvermeidlichen Hartplastik, den man inzwischen aber selbst bei deutschen Premiumherstellern findet, bietet das Interieur auch angenehm unterschäumte Flächen und vor allem jede Menge Platz.

Viel Platz auf knapp vier Meter Länge

Im 3,99 Meter langen Stromer finden vier Erwachsene problemlos Platz. Das liegt auch am Radstand von 2,50 Metern. Selbst der Kofferraum mutiert mit einem Fassungsvermögen von 388 Litern nicht zu einem besseren Handschuhfach. Klappt man die Lehnen der Rücksitze um, wächst das Volumen auf 1037 Liter. Allerdings entsteht dann eine Stufe, die Ladekante bleibt unverändert hoch und die Ladeluke ziemlich klein. Apropos: Aufgrund der steil ansteigenden Schulterlinie ist die Sicht für den Fahrer nach seitlich hinten schlecht.

Manchmal möchte man auch mit einem Stadtstromer längere Strecken an einem Stück zurücklegen. Vor allem, wenn er derart geräumig ist wie der Dolphin Surf. Deshalb wählten wir für unsere erste Testfahrt die Comfort-Variante mit der grösseren 43,2-kWh-Batterie in Kombination mit dem stärkeren 156-PS-Motor. Das soll immer noch für 310 Kilometer mit einer Akku-Ladung reichen. Tatsächlich meldete uns der Bordcomputer nach einer entspannten Fahrt durch Berlin bei einem Ladestand von 90 Prozent noch immer eine Restreichweite von 280 Kilometern. Der Verbrauch pendelte sich bei ausgezeichneten 12,6 kWh/100 km ein.

Beim Stromtanken gibt der Dolphin Surf dann allerdings ein zwiespältiges Bild ab. Das verwundert etwas, weil er auf der e-Plattform 3.0 basiert und mit den BYD-Blade-Akkus bestückt ist. Offenbar gelten auch im Reich der Mitte die Gesetze der Marktwirtschaft und man kann nicht wahllos teure Top-Bauteile in ein Auto stecken. Schon gar nicht, wenn es in einem preissensitiven Segment positioniert ist. Während die AC-Ladeleistung von 11 kW in Ordnung ist, sind die maximal 85 kW am DC-Schnelllader doch eher mässig. Immerhin sind nach 30 Minuten die Energiespeicher von zehn auf 80 Prozent gefüllt.

Nicht so harmonisches Fahrwerk

Beim Fahren haben wir die Wahl zwischen den Modi Eco, Normal und Sport. Wir haben alle durchgetestet, uns im Stadtverkehr aber meist mit Eco begnügt. Was völlig ausreichend ist. Kitzelt man mit der Sport-Einstellung alles aus dem Antriebsstrang heraus, sprintet der 1390 Kilogramm schwere BYD-Stadtfloh in 9,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitze von 150 km/h. Mehr Power braucht niemand. Zumal die Sitze keinen besonders guten Seitenhalt bieten. Chinesentypisch komfortabel ist denn auch die Abstimmung, allerdings reagiert das Fahrwerk bei kurzen Schlägen etwas stössig und hölzern. Doch die für unseren Geschmack nicht ganz harmonische Abstimmung könnte schon bald der Vergangenheit angehören, denn BYD plant die Eröffnung eines eigenen Entwicklungszentrums für Europa in Ungarn. Und dann kann sich Maria Grazia Davino schon bald über weitere Verbesserungen freuen.

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