Warum sollen wir Europäer mit unserem ganzen Equipment ständig nach Amerika zu den getrockneten Salzseen in Bonneville fliegen?«“, fragt Ruedi Steck. »Wir haben in Europa auch ideale Gelände für Speed-Rekorde.« Und dann verrät der Zürcher Unterländer sein neuestes Projekt: »Nächstes Jahr will ich im italienischen Nardo die erste offizielle Rekordrennveranstaltung in Europa, ähnlich jener in Bonneville, auf die Beine stellen.«
Zum Einstand dieser Veranstaltung will sich Steck selber auch wieder in die Rekordbücher fahren. Und zwar mit einem Elektro-Monotracer. Die Zigarre auf zwei Rädern fällt durch ihren langen Radstand und die aerodynamische Form auf – und wird bis zu 240 km/h schnell (elektronisch abgeriegelt)! »Den Monotracer gibts seit 2009 und wir bauen derzeit zwei Stück pro Monat«, erklärt Roger Riedener, CEO der Peraves AG, die das rund 80 bis 100 000 Franken teure Einspurfahrzeug mit Strassenzulassung mit- und weiterentwickelt hat.
Heute will sich Steck auf dem TCS-Verkehrssicherheitsgelände in Tuggen SZ mit dem Elektro-Monotracer vertraut machen – bei einer ersten Demorunde nur auf dem Soziussitz. Danach auch als Pilot. Nach schnellem, geräuschlosem Start verschwinden die Stützräder per Knopfdruck. Jetzt heissts Gleichgewicht halten und vor allem, so Riedener: »Nicht glauben, dass sich der Monotracer genauso wie ein Motorrad fährt.« Und eben, als er schmunzelnd hinzufügt: „Am schlimmsten sind gute Töff-Fahrer», setzt Ruedi Steck den 3,65 Meter lange Elektro-Zweisitzer geradewegs ins Kiesbett.Doch aufgeben ist natürlich nicht sein Ding. «Es bleibt ja noch etwas Zeit, um mich an den gelben Flitzer zu gewöhnen», nimmt er’s locker: «Bis dahin muss ich halt noch etwas üben!»