Ford Focus Electric: Erste Fahrt im E-Ford
Den Strom im Fokus

Mit dem elektrischen Focus summt ab Ende Oktober nun auch Ford ins E-Zeitalter. BLICK fährt den kompakten Stromer schon vorab.
Publiziert: 08.09.2013 um 18:34 Uhr
|
Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:32 Uhr
1/6
Ford sucht Anschluss: Der Focus Electric ist der erste Stromer der Marke.
Von Timothy Pfannkuchen

Schon anno 2000 wollte Ford ins E-Zeitalter starten und begeisterte uns auf Probefahrten etwa mit einem flotten Elektro-Ka-Prototyp. Die Pläne scheiterten damals aber an noch rudimentärer Akkutechnik und auch mangelndem Kundeninteresse. Ende Oktober kommt nun endlich der in Amerika schon längst erhältliche E-Focus; Ende 2014 folgen dann der Kompaktvan C-Max Energi (Plug-in-Hybrid) und endlich der neue Mondeo, darunter auch als Hybridversion.

Wie fährt sich der Focus Electric? Prima, wie alle Stromer! Kein Benziner, kein Diesel spurtet so flott, elastisch, ungeheuer spontan und leise los – dank 250 Nm ab der ersten Umdrehung und nur einem Gang. Selbst ausserorts ist man extrem leise und flott unterwegs. Die Leistung: 107 kW/145 PS. Die Spitze ist auf 137 km/h limitiert.

Nur: In Zeiten, in denen extra für E-Antrieb entwickelte Modelle wie der Renault Zoe mit recht viel Reichweite und Platz brillieren, spürt man, dass der Focus eben nur ein umgebauter Verbrenner ist. Der Akku liegt wie ein sperriger Querriegel im Laderaum und schrumpft ihn glatt um ein Drittel, das sonst so feine Focus-Fahrwerk leidet spürbar polternd unter den 1,7 Tonnen Gewicht – und bei 162 Kilometern Reichweite laut Werk wird in der Praxis wohl nach 110 bis 130 Kilometern Schluss sein.

Dann muss man vier Stunden an die Ladesäule oder Ladestation daheim. Positiv: Notfalls reicht auch mal eine Haushaltssteckdose (das dauert dann aber die ganze Nacht) – und Strom für 100 Kilometer kostet im Niedertarif nur zwei bis drei Franken.

Nur ist der Preis zu hoch. Der Focus Electric kostet 55'500 Franken, und das ist heute für ein kompaktes E-Auto, teurer Akku hin oder her, zu viel. Zum Vergleich: Ein BMW i3 kostet trotz Karbonkarosserie 39'950 Franken. So stellt sich der einstige Elektro-Pionier Ford glatt selbst ein Bein.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?