Darum gehts
- Uno-Generalversammlung in New York: Staats- und Regierungschefs diskutieren die dringendsten Weltprobleme
- Reden von Trump, Selenski und Netanyahu zu Kriegen in der Ukraine und Gaza
- Mehr als 140 Staatschefs beraten über Lösungswege für die globalen Konflikte
Trump kritisiert «die schöne Schweiz»
US-Präsident Donald Trump sprach am Dienstag vor den Mitgliedern der Vereinten Nationen über die grossen Themen: Klima und Migration. Mehr illegale Migration führe zu mehr Kriminalität, so Trump. Er nannte in diesem Zusammenhang Körperverletzung und Vergewaltigung.
Hinsichtlich illegaler Migration kritisierte Trump vor allem Europa. «Eure Länder gehen zur Hölle wegen illegaler Immigration», sagte er an die Adresse der Europäer.
Sogar die Schweiz kam in der Rede des US-Präsidenten nicht gut weg. Illegale Migration zerstöre «beautiful Switzerland», «die schöne Schweiz». In der Schweiz seien 72 Prozent der Gefängnisinsassen ausländischer Herkunft, so Trump.
Mit seiner Aussage hat Trump tatsächlich recht: Laut Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Januar 2025 haben 72,5 Prozent der Gefangenen hierzulande keinen Schweizer Pass.
Liveticker beendet
Und damit ist auch dieser Liveticker beendet. Alle weiteren Entwicklungen erfährst du auf Blick.ch. Vielen Dank fürs Mitlesen!
«Unsere Vorfahren haben ihre Länder mit Stolz, Blut und Schweiss verteidigt»
Trump wechselt wieder das Thema. «Man brauche starke Grenzen und traditionelle Energie, um stark zu bleiben oder wieder stark zu werden», appelliert Trump.
Er spricht über nationale Identität. «Unsere Vorfahren haben ihre Länder mit Stolz, Blut und Schweiss verteidigt.» Er fügt hinzu: «Lasst uns alle daran arbeiten, einen strahlenden Planeten zu bauen.»
«Gott beschütze die Länder dieser Welt», sagt Trump abschliessend. Damit ist seine Rede beendet.
Und jetzt gehts um Zölle
Jetzt gehts um Zölle. «Wir haben Zölle als Verteidigungsmechanismus benutzt», sagt Trump. «So werden wir dafür sorgen, dass das System für jeden funktioniert.» Trump kritisiert in diesem Zusammenhang, wieder einmal, die angeblichen Versäumnisse der Biden-Administration.
Brasilien sei ein Land, das die Zölle nun zu spüren bekomme. Im gleichen Atemzug lobt Trump Präsident Lula. Er möge Lula. «Ich mache nur Deals mit Leuten, die ich mag.»
«Wir müssen diesen Betrug mit der globalen Erwärmung beenden»
Deutschland habe seinen CO₂-Fussabdruck zu einem sehr hohen Preis gesenkt. «Das ist Nonsens.» Und allein China produziere mehr CO₂ als ganz Europa.
Jetzt erklärt Trump die Entstehung von CO₂. Trump spricht in Bildern. Ganz schlau wird man aus seiner Erklärung trotzdem nicht.
«Wir müssen diesen Betrug mit der globalen Erwärmung beenden», fordert Trump. «Klimawandel ist der grösste Betrug an der Menschheit, der je erfunden wurde.»
«Grüne Energie ist Betrug»
Jetzt kritisiert Trump die britische Regierung. In Grossbritannien wolle man das gesamte Land mit Windmühlen zupflastern, behauptet er. Trump spricht von der angeblichen Mär vom Klimawandel. «Früher hat man von globaler Kühlung gesprochen, dann von globaler Erwärmung – und jetzt spricht man vom Klimawandel.» Trump nennt grüne Energie «Betrug».
Er mache sich bloss Sorgen um Europa. «Ich liebe Europa, ich liebe die Europäer.»
Wieder Eigenlob und Kritik
Und jetzt gehts wieder um Joe Biden. Bidens Administration sei verantwortlich für Drogenkartelle und verschwundene und gar tote Kinder, behauptet er. «Wir haben diese Kinder zurück zu ihren Eltern gebracht.» Die «Globalisten-Migrations-Agenda» habe zu solchen Zuständen geführt, so der US-Präsident weiter. 30'000 Kinder seien verschwunden, wenn nicht sogar tot.
Seine Regierung bekämpfe Drogenkartelle. Dafür setze man sogar das US-Militär ein.
Jetzt gehts wieder um Energie. Puh. Also: «Erneuerbare Energien sind ein Witz», so Trump. «Man sollte Geld mit Energie verdienen, nicht verlieren.» Trump spricht die Subventionierung Erneuerbarer Energie an. Und doch muss er China in diesem Zusammenhang loben.
Ein schlechtes Beispiel sei Deutschland. «Sie wollten alles grün machen.» Er kritisiert vor allem die Scholz-Regierung. Mit der neuen Regierung sei man auf einem besseren Weg. «Wer alles grün machen will, geht bankrott.»
Und dann spricht Trump über die Schweiz
Trump spricht über biologische Waffen. Er appelliert an die Vereinten Nationen, die Anstrengungen der USA, die Entwicklung von Biowaffen zu bekämpfen und einzudämmen, zu unterstützen.
Dann folgt wieder Kritik: «Die Vereinten Nationen lösen nicht nur viele Probleme nicht, sie sorgen auch für neue.» Und weiter: «Die Migration ist völlig ausser Kontrolle.» Die Vereinten Nationen unterstützten illegale Migranten bei der Einreise in die USA. «Und dann müssen wir sie wieder loswerden. Die Vereinten Nationen sollten Invasionen beenden, nicht neue produzieren.»
«Sie haben das Recht, Ihre Grenzen zu kontrollieren.» Zwar hätten auch die USA ein grosses Herz für Menschen mit Problemen. «Wir müssen aber helfen, die Probleme in ihren Ländern zu lösen.»
Dann spricht Trump über die Schweiz. «In der schönen Schweiz sind 72 Prozent der Menschen in Gefängnissen nicht aus der Schweiz.» Und weiter: «Ihre Länder gehen zur Hölle wegen illegaler Migration.»
«Will Russland den Krieg nicht beenden, sind wir bereit, harte Zölle zu erlassen»
Nun spricht Trump über die Ukraine. Er hatte sich erhofft, diesen Krieg besonders schnell beenden zu können. Trump hatte auf seine guten Beziehungen zum russischen Präsidenten Putin gesetzt. Krieg sei jedoch unberechenbar. «Dieser Krieg wäre nie begonnen worden, wäre ich damals Präsident gewesen», sagt Trump. «Die einzige Frage ist, wie viele Leben noch sinnlos geopfert werden.»
«Wenn Russland den Krieg nicht beenden will, sind wir bereit, harte Zölle zu erlassen.» Aber vorher müsse Europa handeln. «Sie kaufen Öl aus Russland, während sie Russland bekämpfen.»
«Lasst die Geiseln frei»
Trump kritisiert nun die Vereinten Nationen. Ob die Vereinten Nationen eine produktive Rolle spielen könnten, fragt er. «Wir müssen die gescheiterten Ansätze der Vergangenheit korrigieren», sagt Trump, ohne konkret zu werden.
Dann spricht Trump über grosse Erfolge seiner Administration. «Der grösste Terror-Sponsor kann niemals die gefährlichsten Waffen besitzen.» Trump spricht über den US-Angriff auf den Iran vor rund drei Monaten.
Dann spricht er über den Gaza-Krieg. «Wir können den 7. Oktober nicht vergessen.» Und weiter: «Der Konflikt hätte schon vor so langer Zeit gelöst werden können.» Trump ergänzt: «Lasst die Geiseln frei.» Man müsse den Krieg in Gaza beenden. «Wir wollen alle 20 Geiseln zurück, wir wollen nicht zwei, nicht vier.» Die letzten 20 Geiseln seien die schwersten. «Und wir wollen die 38 Leichen zurück.»
«Von den Vereinten Nationen habe ich nur zwei Dinge bekommen»
«Von den Vereinten Nationen habe ich nur zwei Dinge bekommen, eine nicht funktionierende Rolltreppe und einen nicht funktionierenden Teleprompter», so Trump weiter. Trump lacht, ein Teil der Anwesenden mit ihm.
«Das Einzige, was Kriege beendet, ist Handeln», sagt der US-Präsident. Er sei nicht darauf aus, Preise zu gewinnen. Es gehe ihm darum, Menschenleben zu retten.
In dieser Woche kommen die Staats- und Regierungschefs zur Uno-Generalversammlung in New York zusammen, um die dringendsten Probleme der Welt zu diskutieren. Die 80. Generalversammlung fällt in eine schwierige Zeit: Weltweit wüten Kriege. Nun beraten mehr als 140 Regierungschefs über Lösungswege.
Welcher Staatschefs spricht wann? Und was wird abseits von den Kriegen im Gazastreifen und in der Ukraine noch besprochen? Blick liefert den Zeitplan zur Uno-Generalversammlung.
Dienstag, 23. September
Am Dienstag wird der Uno-Sicherheitsrat eine Sitzung zum Krieg im Gazastreifen und zur Sicherheitslage im Nahen Osten abhalten. Geplant ist diese für 19 Uhr Schweizer Zeit. Eine weitere Sicherheitsratssitzung zur Ukraine steht um 22 Uhr auf dem Programm.
Im Laufe des Tages haben die Mitgliedsstaaten zudem die Möglichkeit, im Rahmen von Reden Stellung zu nehmen. Die Runde in diesem Jahr eröffnen wird der brasilianische Präsident Lula da Silva (79). Anschliessend wird US-Präsident Donald Trump (79) sprechen. Wie immer bei Trump ist unklar, wozu genau er sich äussern wird. Es könnte aber gut sein, dass er sich zu den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen äussern wird. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (71) wird ans Rednerpult treten. Genauso wie die Regierungschefs von Jordanien, Katar und Ägypten.
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) wird sprechen. Er wird sich voraussichtlich über die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch sein Land äussern. Am Nachmittag sieht der Zeitplan laut «New York Times» auch noch Wortbeiträge des polnischen Präsidenten Karol Nawrocki (42), in dessen Land zuletzt russischen Drohnen eindrungen sind, und von Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum (63) vor.
Mittwoch, 24. September
Die wichtigste Rede wird am Mittwoch wohl der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) zur russischen Invasion in seinem Heimatland halten. Laut einer Erklärung eines politischen Beraters wird auch der iranische Präsident Massud Peseschkian (70) reden. Sein Debüt gibt zudem der neue syrische Präsident Ahmed al-Scharaa (42). Ausserdem kommen die Staats- und Regierungschefs zu einem Klimagipfel zusammen.
Donnerstag, 25. September
Zwar hat die US-Regierung dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas (89), und seiner Delegation keine Visa ausgestellt. Dennoch hat die Generalversammlung in einer überwältigenden Mehrheit dafür gestimmt, dass die palästinensischen Vertreter virtuell teilnehmen dürfen. Es wird auch eine vorab aufgezeichnete Erklärung von Abbas gezeigt werden.
Laut sudanesischen Medien wird auch der Premierminister des Landes, Kamil Idris (71), am Donnerstag eine Rede halten. Zudem steht eine Diskussion über künstliche Intelligenz an.
Freitag, 26. September
Am Freitag beginnt der Uno-Tag mit der Rede von Israels Premier Benjamin Netanyahu (75). Ihm folgen der chinesische Ministerpräsident Li Qiang (66), Grossbritanniens Premier Keir Starmer (63) und der indische Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar (70). Womöglich könnte auch ein Vertreter Nepals ans Mikrofon treten.
Samstag, 27. September
Am Samstag muss der kanadische Premierminister Mark Carney (60) ran. Er könnte einen Aktionsplan zum Umgang mit Trumps Zöllen vorstellen, den er gemeinsam mit Claudia Sheinbaum ausgearbeitet hat. Und auch Venezuelas Aussenminister Yvan Gil (53) wird vor der Versammlung sprechen.
Montag, 29. September
Am letzten Tag der Generalversammlung sind Statements der Taliban-Regierung aus Afghanistan und von Vertretern des Südsudans angedacht.