Darum gehts
- Fünf Überlebende nach Flugzeugabsturz im bolivianischen Amazonasdschungel gerettet
- Alligatoren beobachteten die Überlebenden, griffen aber nicht an
- Über 40 Stunden verbrachten die Passagiere auf dem umgekippten Flugzeugwrack
Drei Frauen, ein Fünfjähriger und der Pilot gingen nach einem Flugzeugabsturz im bolivianischen Amazonasdschungel verschollen. Fast zwei Tage verbrachten sie im Sumpf auf dem umgestürzten Flugzeugwrack, umzingelt von Alligatoren. Bis sie von Fischern entdeckt und vom Zivilschutz per Helikopter gerettet wurden.
Bilder zeigen die Überlebenden gezeichnet, mit Schrammen im Gesicht, doch ohne Verletzungen. Auch der Pilot ist den Umständen entsprechend wohlauf. Als Ursache für die Notlandung in dem Sumpfgebiet gab er einen Motorschaden an. Eine Stunde nach dem Start hatte er technische Probleme gemeldet. Dann brach der Kontakt zum Flugzeug ab.
«Die Alligatoren haben uns die ganze Nacht beobachtet»
Beim Aufprall auf dem Wasser war das Kleinflugzeug umgekippt und versank kopfüber im seichten Sumpfgebiet. Die fünf überlebten auf dem Rumpf des Wracks – und konnten weder schlafen noch sich von der Stelle rühren.
In der Nähe gabs ein Alligatornest, sagte der 27-jährige Pilot Pablo Andrés Velarde dem lokalen Newsportal Unitel vom Spitalbett aus. Der ausgelaufene Treibstoff habe das Wasser verunreinigt, der starke Geruch habe die Alligatoren und auch Schlangen abgeschreckt. «Die Alligatoren haben uns die ganze Nacht beobachtet, aber sie wollten uns nicht zu nahe kommen», so der Pilot. «Sie näherten sich uns nicht, um uns anzugreifen.»
«Wir leben dank Gott und dem Piloten»
Vom Absturz am Mittwoch bis zur Bergung am Freitag gab es etwas Schokolade und eine traditionelle Zubereitung von Schnittlauch und Maniokmehl, die die Passagiere an Bord gebracht hatten. Zu trinken hätten sie all die Zeit nichts gehabt, sagte Pilot Velarde, und wegen der Mücken und lauernden Alligatoren und Schlangen konnten sie nicht schlafen.
Am frühen Freitagmorgen hörten sie Boote und riefen um Hilfe. Zum Glück hätten Fischer sie dann entdeckt. «Wir konnten es nicht noch eine Nacht aushalten», so der Pilot.
Die mehr als 40 Stunden zwischen Leben und Tod hören sich wie das Drehbuch zu einem Abenteuerfilm an. Eine Überlebende erzählte, dass sie fassungslos über ihr Glück im Unglück sei: «Wir haben alle vor Glück geweint, weil wir am Leben sind. Mit blauen Flecken, aber am Leben und sehr glücklich. Wir leben dank Gott und dem Piloten.»