«Wir waren siebzig, jetzt sind es sechs»
Russischer Soldat berichtet von Frontzuständen in der Ukraine

Ein russischer Soldat berichtet von schockierenden Zuständen an der Front in der Ukraine. Viele Rekruten sterben bereits bei ihrem ersten Einsatz – Entschädigungen an die Familien bleiben jedoch aus.
Publiziert: 02.11.2025 um 02:32 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2025 um 13:44 Uhr
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Auf X erklärt Ruslan die Zustände an der ukrainischen Front.
Foto: Screenshot X / @ChrisO_wiki

Darum gehts

  • Russischer Soldat berichtet über erschreckende Zustände an ukrainischer Front
  • Leichen verwesen auf Feldern, Soldaten fahren über sie hinweg
  • 90 Prozent der Einheit gefallen, 700-800 Militärausweise nicht eingesammelt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ein russischer Soldat namens Ruslan von der 88. Aufklärungs- und Sabotagebrigade Espanyola berichtet in einem Video auf der Plattform X über die erschreckenden Zustände an der Front in der Ukraine im Sommer 2025. So erklärt er, dass Rekruten etwa nach nur zwei Wochen Ausbildung an die Front geschickt und die meisten bereits bei ihrem ersten Einsatz sterben würden.

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«Sie rekrutieren Leute, die nichts wissen – wir waren siebzig, jetzt sind es sechs», sagt Ruslan. Nach seinen Angaben seien mehr als 90 Prozent seiner Einheit gefallen. Die Felder, etwa um Tschassiw Jar, seien übersät mit verwesenden Leichen.

«Du fährst über Leichen»

Ruslan, der im Video Russisch spricht, beschreibt, dass die Leichen in Kellern aufbewahrt würden. Teilweise seien sie jedoch während des Gefechts in Stücke gesprengt worden und hätten auf dem Schlachtfeld nicht geborgen werden können. Diese Szenen wiederholen sich über zahlreiche Front-Abschnitte hinweg. «Du fährst über Leichen – es gibt keinen anderen Weg», erklärt er.

Die Ausweise der Gefallenen würden nicht mehr eingesammelt, berichtet der Soldat weiter. So solle verhindert werden, dass den Familien der Verstorbenen Entschädigungen gezahlt werden müssen – diese sind dem Verteidigungsministerium von Präsident Wladimir Putin zu teuer. In Russland sind solche Entschädigungszahlungen im Normalfall bekanntlich sehr hoch.

Dies hätten ihm seine Kommandanten befohlen, so Ruslan weiter. In einem anderen Teil des Videos erzählt Ruslan, dass er einst mit 15 weiteren Soldaten losgeschickt wurde, um besagte Ausweise einzusammeln. «Wir kamen an und fanden 700 bis 800 Militärausweise. Stellen Sie sich vor, wie viel Geld das wert ist – 700 bis 800 Militärausweise», so Ruslan.

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