Angesichts überraschend schwacher Arbeitsmarktzahlen will US-Präsident Donald Trump die Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer, entlassen. Zuvor war bekanntgeworden, dass der US-Arbeitsmarkt deutliche Anzeichen einer Schwäche gezeigt hat.
«Ich habe mein Team darauf angewiesen, diese von Biden politisch nominierte Frau zu feuern, sofort», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Sie solle durch jemanden ersetzt werden, der «viel kompetenter und qualifizierter» sei.
Auswirkungen der aggressiven Zollpolitik?
Für den Zeitraum Mai und Juni revidierte das Arbeitsministerium die Zahl der neuen Stellen um insgesamt 258'000 nach unten. Korrekturen der Zahlen im Nachgang sind üblich, der Umfang dieses Mal allerdings nicht. Ökonomen erklären die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten auch mit Auswirkungen der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung.
Das will Trump so nicht sehen – im Gegenteil. Die Wirtschaft boome unter ihm, behauptete er. Er sprach von einem Komplott gegen sich und von gefälschten Zahlen.
Notenbankchef widersetzt sich Forderung nach Zinssenkungen
Trump wiederholte bei seiner Ankündigung von McEntarfers Entlassung auch seine Forderung, US-Notenbank-Chef Jerome Powell zu feuern. Er solle «in den Ruhestand geschickt» werden, schrieb Trump.
Der US-Präsident fordert seit Monaten einen niedrigeren Leitzins, um die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten anzukurbeln. Für Powell überwogen hingegen andere Argumente: Angesichts bestehender Inflationsrisiken infolge von Trumps Zollpolitik setzt er auf eine umsichtige Geldpolitik und zögert mit Zinssenkungen. Weil Trump bislang nicht das bekommt, was er verlangt, hat er Powell in den vergangenen Monaten wiederholt scharf angegriffen und mehrmals mit dessen Entlassung gedroht. Die rechtlichen Hürden für einen solchen Schritt sind allerdings hoch.