Vorbereitung für die Front?
Russland veröffentlicht Kampf-Video mit Kims Truppen

Nordkorea und Russland geben mittlerweile offiziell zu, dass Kims Soldaten Truppenunterstützung im Ukraine leisteten. Um den Eindruck über kampfbereite Truppen zu vermitteln, veröffentlichte Russland ein Video, das die Männer beim Training zeigen soll.
Publiziert: 01.05.2025 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2025 um 19:31 Uhr
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Das Video soll nordkoreanische Soldaten zeigen.
Foto: Screenshot youtube

Darum gehts

  • Russland und Nordkorea bestätigen Zusammenarbeit im Ukraine-Krieg mit nordkoreanischen Soldaten
  • Propaganda-Video zeigt nordkoreanische Truppen bei Kampfvorbereitungen und patriotischen Gesängen
  • Etwa 1500 nordkoreanische Soldaten getötet, 3500 verwundet, insgesamt 11'000 stationiert
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Die Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea im Ukraine-Krieg hat eine neue Dimension erreicht. Beide Länder haben nach Monaten erstmals bestätigt, dass nordkoreanische Soldaten die russischen Streitkräfte an der Front unterstützen. 

Bereits seit Oktober 2024 gab es Hinweise auf die Präsenz der Nordkoreaner in Russland. Ukrainische und westliche Geheimdienste hatten umfassend darüber berichtet. Die Ukraine nahm zudem mehrere nordkoreanische Soldaten fest, die sich in Befragungen zu dem Einsatz an der Front äusserten. 

Doch erst im Frühling 2025 wurde die Truppenpräsenz offiziell eingeräumt. «Die Operationen zur Befreiung der Region Kursk» seien siegreich abgeschlossen worden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Nordkoreas die Militärführung. Auch der russische Top-General Waleri Gerassimow bedankte sich bei Pjöngjang «für den heroischen Einsatz» ihrer Truppen. Jetzt veröffentlichte das russische Staatsfernsehen sogar ein Propaganda-Video, das Kims Truppen bei der Vorbereitung für die Front zeigen soll. 

Einsatz im Schützengraben

In den Aufnahmen schiessen die Soldaten, machen Übungen und formieren sich zu Einheiten. An einer Stelle singen die Nordkoreaner «patriotische Lieder» über ihren Machthaber Kim Jong Un (40). Es handelt sich laut ukrainischen Angaben im Video offenbar um Soldaten, die in Kursk gekämpft haben. Die Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden. 

Aus russischer Sicht soll das Video wohl Stärke demonstrieren. Denn: Es stellt einen grossen Kontrast dar zu früheren Schilderungen, wonach nordkoreanische Soldaten abgemagert und wenig kampferfahren sind. Die Opferzahlen der Nordkoreaner sind laut Schätzungen beträchtlich. Rund 1500 junge Männer kamen laut Nato-Angaben bisher ums Leben. 3500 weitere wurden verwundet. 

«Dilemma ist gewachsen»

Die Bestätigung über die Anwesenheit markiert einen Wendepunkt in der bisherigen Kommunikation der beiden Länder. Nordkorea-Experte Frederic Spohr sagt gegenüber dem «Tagesspiegel»: «Mit den steigenden Opferzahlen dürfte Kims Dilemma gewachsen sein. Da Nordkorea die Beteiligung am Angriffskrieg verschwieg, konnte es den Einsatz im Inland nicht propagandistisch rechtfertigen.»

In Nordkorea soll nun ein Denkmal für die getöteten Soldaten errichtet werden, möglicherweise um dem Unmut in der Bevölkerung über den Militäreinsatz entgegenzuwirken, wie der Experte gegenüber der Zeitung erklärt.

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