Darum gehts
- Thailand und Kambodscha einigen sich auf Waffenruhe
- Internationaler Druck zuletzt gewachsen
- Über 400'000 kambodschanische Arbeitsmigranten flüchten aus Thailand zurück in die Heimat
Thailand und Kambodscha haben sich nach mehrtägigen Gefechten auf eine Waffenruhe im Grenzkonflikt geeinigt. Gemäss dem malaysischen Premierminister Anwar Ibrahim (77) einigten sich beide Länder auf einen bedingungslosen und sofortigen Waffenstillstand.
Zuvor hatten sich beide Länder fünf Tage in Folge Gefechte geliefert. Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten aus der grenznahen Ortschaft Samraong im Nordwesten Kambodschas von Artilleriefeuer in der Nacht von Sonntag auf Montag. Am Sonntag hatte das Büro des amtierenden thailändischen Ministerpräsidenten Phumtham Wechayachai (71) ein Treffen mit Kambodschas Regierungschef Hun Manet (47) in Malaysia angekündigt.
Malaysia als Vermittler
Malaysias Regierungschef Anwar Ibrahim hatte bereits kurz nach Beginn der Kämpfe mit seinen Amtskollegen aus Thailand und Kambodscha gesprochen und sich als Vermittler angeboten. Malaysia hat in diesem Jahr den Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean.
Beide Seiten warfen sich seit Beginn der Gefechte vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Bei den Angriffen wurden auch zivile Gebäude, darunter ein Krankenhaus und ein Supermarkt getroffen. Thailand setzte unter anderem Kampfjets gegen Militärstellungen ein, Kambodscha schoss mit Raketen über die Grenze.
Soldat bei Schusswechsel getötet
Der Streit spitzte sich immer weiter zu, nachdem es Ende Mai zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten beider Länder gekommen war. Dabei wurde ein kambodschanischer Soldat getötet.
Zuletzt hatte das kambodschanische Verteidigungsministerium Thailand beschuldigt, auch chemische Waffen eingesetzt zu haben. Das Aussenministerium in Bangkok dementierte und sprach von «haltlosen Anschuldigungen» und «Desinformation», die darauf abziele, Thailands Ansehen in der internationalen Gemeinschaft gezielt zu untergraben.
USA drängten auf schnelle Lösung
Zuletzt war der internationale Druck gewachsen. Insbesondere die USA drängten auf eine schnelle Lösung im Konflikt. Es gehe darum, «eine sofortige Waffenruhe zu erreichen», schrieb US-Aussenminister Marco Rubio (54) auf X. Vertreter des US-Aussenministeriums seien in Malaysia vor Ort, um die Friedensbemühungen zu unterstützen, erklärte Rubio weiter.
Sowohl US-Präsident Donald Trump (79) als auch er selbst stünden mit den jeweiligen Amtskollegen in beiden Ländern in Kontakt und beobachteten die Lage sehr genau. «Wir wollen, dass dieser Konflikt so schnell wie möglich endet», betonte Rubio. Beide Seiten warfen sich immer wieder gegenseitig vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Trump sagte bereits am Sonntag vor Journalisten, beide Länder wollten unbedingt eine Einigung erzielen.