Es war ein herber Rückschlag für den SBU, den ukrainischen Geheimdienst. Oberst Iwan Woronitsch ist tot. Er wurde in Kiew erschossen. Ein Unbekannter hatte mit einer Pistole samt Schalldämper auf den Leiter einer der Abteilungen des SBU-Zentrums für Sondereinsätze das Feuer eröffnet. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie schnell der Täter vorging.
Die genauen Umstände sind unklar. Möglicherweise eine geplante Tat des russischen Geheimdienstes. Nun gibt es eine neue Entwicklung im Fall: Wie der ukrainische Sicherheitsdienst angibt, haben Agenten am Wochenende die Drahtzieher des Anschlags auf Woronitsch «neutralisiert». «Der SBU liquidierte die Mörder des Obersts des Sicherheitsdienstes in Kiew», heisst es auf Telegram. Es soll sich dabei um einen Mann und um eine Frau handeln. «Unsere Mitarbeiter eliminierten Agenten der russischen Geheimdienste, die im Auftrag des FSB den Mord an dem SBU-Oberst in Kiew verübten.» Offenbar wurde das Versteck der FSB-Agenten mittels Sonderoperation und «Spionage-Abwehr-Massnahmen» entdeckt. Zunächst versuchten, die Ukrainer laut eigenen Angaben, die Agenten festzunehmen. «Es kam jedoch zu Feuerkontakt, sodass die Schurken liquidiert wurden», heisst es in einer Stellungnahme.
Überwachungsvideo zeigt Mord
Der Mord an dem ukrainischen Top-Agenten Woronitsch passierte unfassbar schnell, wie das Überwachungsvideo verrät. Während Woronitsch mit Taschen in den Händen auf einen Parkplatz zulief, kommt wie aus dem Nichts ein Mann hinter einem kleinen Häuschen hervor und schiesst mehrmals auf den Ukrainer. Woronitsch geht zu Boden. Anschliessend flüchtet der Schütze.
Die genauen Ereignisse rund um den zweiten Vorfall bleiben unklar. Die russische Seite hat sich noch nicht zur angeblichen Tötung von FSB-Mitarbeiter geäussert. Die Informationen konnten nicht unabhängig verifiziert werden.