Putin trifft Sondergesandten Witkoff
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Meeting im Kreml:Putin trifft Sondergesandten Witkoff

Neue Details zum Alaska-Gipfel
Weisses Haus gibt den genauen Ort des Treffens bekannt

Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Liveticker halten wir dich über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Publiziert: 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 19:39 Uhr
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Darum gehts

  • Hoffnung auf Waffenruhe oder Kriegsende bislang vergeblich

  • Russland erhöht Druck auf Ukraine mit Sommeroffensive

  • Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin geplant

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Blick Newsdesk
19:14 Uhr

Weisses Haus nennt Ort des Treffens

Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk

Am Freitag steht in Alaska ein möglicherweise wegweisendes Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump (79) und Russlands Präsident Wladimir Putin (72) an. Nun ist auch der Ort des Treffens bekannt geworden. Zuvor war nur der US-Bundesstaat Alaska als Treffpunkt genannt worden.

Die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, gab den Ort des Treffens am Dienstag bekannt.
Foto: AFP

Wie die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, am Dienstag mitteilte, werde Trump am Freitag nach Anchorage reisen. Trump sei entschlossen den Krieg und das Töten zu beenden, sagte Leavitt bei einer Medienkonferenz im Weissen Haus in Washington. Putin habe über Trumps Sondergesandten Steve Witkoff (68) um das Treffen in Alaska gebeten, erklärte Leavitt. «Der Präsident stimmt diesem Treffen auf Wunsch von Präsident Putin zu.»

Die Weisse Haus-Sprecherin machte klar, dass der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) bei dem Treffen nicht dabei sein wird. Auf der anderen Seite hoffe Trump, dass in Zukunft ein trilateraler Gipfel zwischen den USA, Russland und der Ukraine stattfinden könne. Zu Putins Besuch in den Vereinigten Staaten sagte sie: «Der Präsident fühlt sich sehr geehrt und freut sich darauf, Präsident Putin auf amerikanischem Boden zu empfangen.» Auf eine Frage zu einem möglichen «Gebietsaustausch» zwischen Moskau und Kiew wollte das Weisse Haus keine Antwort geben: Trump werde dies mit Putin besprechen. Einen genauen Zeitplan zu dem Treffen nannte Leavitt nicht und verwies darauf, dass Details noch ausgearbeitet würden.

Anchorage ist die grösste Stadt Alaskas, sie liegt im Süden des US-Bundesstaates und hat rund 290'000 Einwohner. Warum Alaska als Veranstaltungsort auch eine symbolische Bedeutung hat und was der Bundesstaat mit Russland zu tun hat, hat mein Kollege Valentin Köpfli hier aufgeschrieben. 

19:44 Uhr

Selenski warnt: Russland bereitet neue Offensiven vor

Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk

Wurde die Front in der Ukraine von den Russen durchbrochen? Russische Quellen sagen ja, die Ukraine betont das Gegenteil. So viel ist klar: Es wird noch immer erbittert gekämpft.

Wolodimir Selenski (im schwarzen T-Shirt) äusserte sich zu den russischen Angriffsplänen an der Front.
Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Nun lässt der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) mit einer brisanten Aussage aufhorchen: Russland bereite nach Ansicht seines Landes neue Offensiven an gleich drei Frontabschnitten vor. Stossrichtung solle unter anderem Saporischschja sein, sagte Selenski am Dienstag vor Journalisten. Er schloss zugleich aus, eigene Truppen aus der Region Donbass zurückzuziehen. «Der Donbass wäre für die Russen ein Sprungbrett für einen neuen, zukünftigen Angriff», so Selenski. Schon die von Russland 2014 besetzte Halbinsel Krim sei «zu 100 Prozent» ein Sprungbrett für den Angriff auf die Südukraine gewesen. Zudem habe Russland in dem von Separatisten kontrollierten Donbass keine eigenen Kräfte eingesetzt, sondern Abtrünnige zur russischen Armee gemacht.

Neben Saporischschja nannte der ukrainische Staatschef die wichtigen Städte Pokrowsk und Nowpawliwka als Ziele der laut ihm von Moskau geplanten Offensiven. Das Bestehen auf einen Verbleib der ukrainischen Truppen im Donbass begründete Selenski damit, dass ein Rückzug von dort «den Russen eindeutig einen Brückenkopf bieten» würde, «um eine Offensive vorzubereiten». Die russischen Streitkräfte seien an mehreren Punkten zehn Kilometer in ukrainisches Gebiet vorgedrungen, erklärte Selenski.

Zuletzt hatten die russischen Truppen vor allem die Luftangriffe massiv ausgeweitet. Viele der heftigsten Luftangriffe des gesamten Krieges fielen in diesen Sommer. Einen davon hat mein Kollege Daniel Kestenholz hier dokumentiert. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete zudem in regelmässigen Abständen die Einnahme von neuen Ortschaften. 

19:13 Uhr

Rubio und Lawrow besprechen «einzelne Aspekte» des Alaska-Gipfels

Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk

Am Dienstag führte der russische Aussenminister Sergej Lawrow (75) mit seinem US-amerikanischen Konterpart Marco Rubio ein Telefonat, wie das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mitteilte. Die beiden obersten Diplomaten ihrer Länder besprachen «einzelne Aspekte der Vorbereitung des geplanten Treffens» zwischen Trump und Putin. «Beide Seiten bekräftigen ihre Entschlossenheit, die Veranstaltung erfolgreich durchzuführen», hiess es weiter. 

Marco Rubio hat sich mit seinem russischen Konterpart ausgetauscht. (Archivbild)
Foto: IMAGO/Anadolu Agency

Der Kreml gab unterdessen bekannt, Putin habe am Dienstag mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (41) telefoniert. Der russische Präsident habe Kim im Zuge des Telefonats auch über die bevorstehenden Verhandlungen mit Trump informiert, las man in einer Mitteilung auf Telegram.

Bei dem Telefonat ging es um das Treffen zwischen Lawrows Chef Wladimir Putin und Rubios Boss Donald Trump.
Foto: IMAGO/Anadolu Agency

Der Ausgang des Treffens ist indes völlig offen. Das Verhältnis der beiden Staatschefs hat sich im Laufe des Ukraine-Kriegs abgekühlt. Was in den vergangenen Monaten passierte, liest du hier.

15:45 Uhr

Bericht: Ukraine bereit, von Russland gehaltene Gebiete abzutreten

Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk

Kurz vor dem Alaska-Gipfel zeigt sich der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) offenbar doch zu Zugeständnissen bereit. Im Rahmen eines von den europäischen Verbündeten der Ukraine unterstützten Friedensplans könnte die Ukraine der Einstellung der Kämpfe zustimmen und bereits von Russland besetzte Gebiete abtreten. Das berichtet der britische «Telegraph». 

Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Die von der Ukraine kontrollierten Gebiete, die Putin ebenfalls für sich beansprucht, will Selenski jedoch keinesfalls Russland überlassen. Demnach soll der ukrainische Präsident den europäischen Staats- und Regierungschefs erklärt haben, sie müssten jede von Donald Trump vorgeschlagene Einigung ablehnen, in der die Ukraine weiteres Territorium aufgibt. Russland könne jedoch gestattet werden, die eroberten Gebiete zu behalten. 

Treffen sich am Freitag in Alaska: US-Präsident Donald Trump (links) und Kremlchef Wladimir Putin.
Foto: Keystone/AP/Pavel Bednyakov/AP

Somit würde die Frontline dort eingefroren werden, wo sie aktuell ist. Eine Forderung, die Trump in der Vergangenheit immer wieder äusserte, insbesondere vor seiner zweiten Amtszeit als Präsident, als Trump versprochen hatte, den Ukraine-Krieg am ersten Tag seiner zweiten Amtszeit zu beenden. Die Ukraine würde Russland damit de facto die Kontrolle über die von ihm besetzten Gebiete in den Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja, Cherson und auf der Halbinsel Krim überlassen. 

Die Aufweichung erfolge im Vorfeld der Gespräche zwischen Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin (72) am Freitag im US-Bundesstaat Alaska. Geopolitikexperte Klemens Fischer geht davon aus, dass beim Gipfel «beinahe sicher auch ein Ergebnis erreicht werden» wird, wie er meiner Kollegin Janine Enderli sagte. Fischer geht allerdings nicht davon aus, dass Putin Trump vorschlagen wird, dass die Front eingefroren wird. Er könnte stattdessen folgendes Angebot machen: Der Kremlchef würde Luftangriffe gegen zivile Ziele im Hinterland einstellen, damit er weiter freie Hand an der Front behält.

«Zur Ukraine können sie ohne uns nichts beschliessen», sagte Selenski am Dienstag der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine zufolge in Kiew. Das Treffen von Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska am Freitag sei aber «fraglos wichtig für ihre bilateralen Beziehungen». Selenski zeigte sich zudem überzeugt, dass es künftig zu einem Dreiertreffen zwischen Trump, Putin und ihm kommen werde, um den seit fast dreieinhalb Jahren dauernden Krieg in dem osteuropäischen Land zu beenden.

09:26 Uhr

Vor Alaska-Gipfel: Ukraine weist Berichte über Frontdurchbruch zurück

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

«Durchbruch der Front», «leere Stellungen», «nur eine Frage der Zeit». In den letzten Tagen machten Berichte von ukrainischen und russischen Militärbloggern die Runde, in denen von einem Frontdurchbruch der Russen bei der Stadt Pokrowsk die Rede ist.

Aus ukrainischer Sicht tönen die Schilderungen dramatisch. Laut den regelmässigen Front-Updates des britischen Geheimdienstes eroberte die russische Armee im Juli höchstwahrscheinlich etwa 500 bis 550 Quadratkilometer an Territorium südlich der Stadt.

Nun hat sich Kiew zu der zugespitzten Lage an der Front geäussert. Ein Frontdurchbruch wird entschieden zurückgewiesen. Das Durchsickern russischer Gruppen mit wenig Mann bedeute noch nicht, dass sie diese Gebiete unter Kontrolle bringen würden, teilte die für den Frontabschnitt zuständige Armeegruppe «Dnipro» bei Telegram mit. Die Situation bleibe schwierig und die Kämpfe in dieser Region seien die intensivsten im Vergleich zu anderen Frontabschnitten.

Foto: IMAGO/SNA

Vorher hatten ukrainische Militärbeobachter von einem russischen Vorrücken um mehr als zehn Kilometer nordöstlich der von einer Einschliessung bedrohten Stadt Pokrowsk berichtet. Mehrfach war in Berichten von Militärs bereits vom Vordringen von Kleingruppen russischer Soldaten nach Pokrowsk selbst die Rede. Die Agglomeration der Städte Pokrowsk und Myrnohrad ist von drei Seiten durch russische Truppen eingeschlossen. Für den Nachschub ist nur noch ein etwa 15 Kilometer breiter Korridor verblieben.

Aufgrund von Soldatenmangel durch Rekrutierungsprobleme und Fahnenflucht wird bei ukrainischen Kommentatoren immer öfter über einen Frontzusammenbruch in der Ostukraine spekuliert.

Im März 2025 war Blick selbst in Pokrowsk. Unsere Reporterin Helena Graf schilderte hier ihre Eindrücke. Schnell wird klar: Es handelt sich um die gefährlichste Stadt der Ukraine. 

11.08.2025, 18:06 Uhr

Trump über Putin-Treffen: «Ich werde kein Abkommen schliessen»

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Trump sprach an der Pressekonferenz zur Entsendung der Nationalgarde nach Washington, die du hier nachlesen kannst, auch mehrfach über sein bevorstehendes Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Alaska. 

Trump erklärte: «Wir werden sehen, was er (Putin) vorhat», und dann werde er Selenski «aus Respekt» zuerst anrufen, wenn es sich um ein faires Abkommen handelt. Danach werde er die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union und der Nato informieren, beschreibt Trump seinen Fahrplan. «Ich werde kein Abkommen schliessen. Es steht mir nicht zu, ein Abkommen zu schliessen. Ich denke, ein Abkommen sollte für beide Seiten geschlossen werden.» 

Seit Tagen wartet die Welt gespannt auf den Gipfel am Freitag. Es stehen mehrere potenzielle Lösungen auf dem Zettel – darunter auch ein Gebietstausch. 

Trump gab vor Reportern an, dass er schnell merken werde, wie die Lage mit Putin aussieht. «Ich werde wahrscheinlich in den ersten zwei Minuten genau wissen, ob eine Einigung erzielt werden kann oder nicht.» Weiter kritisierte er Ukraine-Präsident Selenski dafür, dass er keinem Gebietstausch zustimmen möchte. «Denn es wird einen geben», so Trump.

Der US-Präsident hatte stets betont, dass er eigentlich ein Treffen zu dritt abhalten möchte. Es sieht jedoch danach aus, dass dieses Ziel erstmal verschoben wird. Putin hat etwas gegen eine Selenski-Teilnahme.

«Das nächste Treffen wird zwischen Selenski und Putin oder Selenski und Putin und mir stattfinden. Ich werde die beiden in einen Raum setzen. Ich werde dabei sein oder ich werde nicht dabei sein.»

In dieser Analyse von meinem Kollegen Guido Felder erfährst du, welche fünf Stolpersteine einen Frieden beim Alaska-Gipfel verhindern könnten. 

Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa
11.08.2025, 17:49 Uhr

Trump mit wirrer Aussage: «Ich reise am Freitag nach Russland»

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Während seiner Pressekonferenz zur Entsendung der Nationalgarde nach Washington D. C. scheint US-Präsident Donald Trump etwas verwechselt zu haben. Vor Reportern sagte er: «Und es ist mir unangenehm, hier oben zu stehen. Ich werde Putin treffen. Ich reise am Freitag nach Russland. Und jetzt muss ich hier oben stehen und darüber reden, wie unsicher und dreckig unsere Hauptstadt ist?»

Was genau hinter der Aussage steckt, ist unklar. Es dürfte sich jedoch eher um einen Fehler als um eine tatsächliche Planänderung handeln. Der Republikaner hatte am vergangenen Freitag angekündigt, dass er sich diese Woche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska – nicht in Russland – treffen werde. Ziel ist es, dass Russland seinen Krieg gegen die Ukraine beendet. 

Alaska gehört seit 1867 nicht mehr zu Russland. Damals wurde es für 7,2 Millionen Dollar an die USA verkauft. Der Versprecher sorgt im Netz bereits für Belustigung. «Moment mal, hat er Alaska schon an Putin zurückgegeben?», kommentierte ein User. «Er hat Alaska bereits an Russland übergeben», schreibt ein weiterer. 

«Ich gehe am Freitag nach Russland»
0:16
Donald Trump:«Ich gehe am Freitag nach Russland»
11.08.2025, 16:02 Uhr

Vor Alaska-Gipfel: Deutschland beruft Treffen mit Trump und Selenski ein

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz will nach deutschen Regierungsangaben am Mittwoch unter anderem mit US-Präsident Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und europäischen Regierungschefs zum Ukraine-Krieg beraten. 

Trump will dann am Freitag in Alaska mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über ein Ende des Kriegs in der Ukraine verhandeln. 

Das von Merz geplante Treffen soll virtuell stattfinden und dient vor allem dazu, die ukrainische Seite miteinzubeziehen. Es soll darum gehen, wie der Druck auf Russland erhöht werden kann, einen möglichen Gebietstausch sowie weitere Territorialfragen und Sicherheitsfragen für die Ukraine, berichtet «Bild». Nach den Beratungen mit den Europäern ist geplant, die Besprechungen US-Präsident Trump und Vize Vance vorzustellen. 

Das Ziel von Merz: Zwei Tage vor dem Gipfel eine gemeinsame Position erarbeiten. Auch Vertreter der Nato und EU-Kommisionspräsidentin Ursula von der Leyen dürften mit von der Partie sein. 

Noch ist unklar, ob Selenski beim Gipfel in Alaska dabei sein wird. Die US-Seite befürwortet einen solchen Schritt zwar, Kreml-Chef Putin ist jedoch dagegen. 

Foto: AFP

Experten glauben, dass das Treffen am Freitag wegweisend für den Verlauf des Krieges sein könnte. «Ein Gebietstausch? Das ist ein mögliches Ergebnis», erklärte Geopolitik-Experte Klemens Fischer gegenüber Blick. Hier kannst du seine Einschätzungen lesen. 

Danach könnte den Ukrainern und Europäern einiges blühen, wie mein Kollege Guido Felder in diesem Artikel erklärt hat. In seiner Analyse erfährst du, was als Nächstes passieren könnte. 

10.08.2025, 18:37 Uhr

Vance: «Sind durch mit der Finanzierung des Ukraine-Kriegsgeschäfts»

Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk

Das dürfte den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski alles andere als freuen: US-Vizepräsident J. D. Vance (41) hat bekräftigt, dass sich die Vereinigten Staaten finanziell aus der Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland zurückziehen wollen. US-Präsident Donald Trump und er seien der Auffassung, «dass die USA mit der Finanzierung des Ukraine-Kriegsgeschäfts durch sind», sagte Vance dem Sender Fox News in einem Interview, das schon vor ein paar Tagen aufgezeichnet wurde.

Man wolle eine friedliche Lösung finden und das Töten beenden. Die Amerikaner seien es leid, weiter ihre Steuergelder für diesen konkreten Konflikt auszugeben, so Vance. Das Interview wurde bereits vor der offiziellen Bekanntgabe des Treffens von Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) aufgezeichnet, aber erst am Sonntag vollständig ausgestrahlt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Trump-Putin-Gipfel findest du hier.

J. D. Vance sieht die Europäer in der Verantwortung.
Foto: IMAGO/TheNews2

Vance wiederholte die Haltung der Trump-Regierung, wonach die Europäer selbst für den Konflikt «direkt vor ihrer Haustür» verantwortlich seien. Wenn ihnen eine Lösung am Herzen liege, sollten sie sich direkter und substanzieller an der Finanzierung beteiligen, forderte er – etwa durch den Kauf von Waffen von US-Herstellern für die Ukraine. «Aber wir werden das nicht mehr selbst finanzieren», sagte Vance.

Am Freitag wollen Trump und Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) ist bislang nicht eingeladen. Der US-Nato-Botschafter Matthew Whitaker schloss eine solche Einladung nicht aus. «Ich halte es durchaus für möglich», sagte Whitaker dem Sender CNN. Die Entscheidung werde von Trump getroffen. «Wenn er der Meinung ist, dass dies der beste Zeitpunkt ist, um Selenski einzuladen, dann wird er das tun», erklärte Whitaker. Bislang sei dazu noch keine endgültige Entscheidung gefallen und es bleibe noch Zeit.

Mein Kollege Guido Felder erklärt in seiner Analyse, warum er davon ausgeht, dass Putin bei dem Treffen den Tag des Sieges ausrufen wird. «Es wäre ein Waffenstillstand, der aber noch lange nicht das Ende des Krieges bedeuten würde», schreibt er ausserdem. Die ganze Analyse liest du hier.

10.08.2025, 05:45 Uhr

Trump wünscht offenbar Dreier-Gipfel mit Putin und Selenski

Kommt es in Alaska zum Dreiergipfel zwischen den Präsidenten Wolodimir Selenski, Donald Trump und Wladimir Putin?
Foto: AFP

Von Daniel Kestenholz, Redaktor Nachtdienst

Es ist der Wunsch von Russlands Präsident Wladimir Putin (72), am Freitag in Alaska lediglich mit US-Präsident Donald Trump (79) einen Gipfel abzuhalten. Das bilaterale Treffen soll Moskau internationale Legitimität verleihen nach Jahren der Isolation.

Aus dem Weissen Haus verlautete indes am Samstag, dass Trump grundsätzlich auch offen für einen Dreiergipfel sei, der auch den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski einschliessen würde (47).

Dies meldete der US-Sender NBC unter Berufung auf Insiderquellen im Weissen Haus. Selenski hatte zuvor gefordert, beim Alaska-Treffen dabei zu sein. «Der Weg zum Frieden für die Ukraine muss gemeinsam und nur gemeinsam mit der Ukraine bestimmt werden, das ist eine Frage des Prinzips», sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache.

Wie die «Washington Post» später berichtete, hat Selenski noch keine Einladung für Alaska erhalten. 

Würde Putin Gipfel platzen lassen?

Derweil wird in Russland spekuliert, dass einige Länder versuchen, das Treffen zwischen Putin und Trump zu sabotieren. «Eine Reihe von Ländern, die an der Fortsetzung des Ukraine-Konflikts interessiert sind, werden enorme Anstrengungen unternehmen, um das bevorstehende Treffen zwischen Präsident Putin und Präsident Trump zu stören», schrieb Kirill Dmitrijew auf Telegram. Der 50-Jährige ist ein prominenter russischer Investmentbanker aus Putins innerstem Zirkel.

Währenddessen haben europäische Staats- und Regierungschefs mehr Druck auf Russland zur Beendigung des Krieges in der Ukraine gefordert. «Wir sind überzeugt, dass nur ein Ansatz erfolgreich sein kann, der aktive Diplomatie, Unterstützung für die Ukraine und Druck auf die Russische Föderation zur Beendigung ihres illegalen Krieges kombiniert», teilten Bundeskanzler Friedrich Merz und seine Amtskollegen aus Frankreich, Italien, Polen, Grossbritannien, Finnland sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer gemeinsamen Erklärung am Sonntag mit.

Der Weg zum Frieden in der Ukraine könne jedoch nicht ohne die Ukraine beschlossen werden, hiess es in der Erklärung weiter. «Wir halten weiterhin am Grundsatz fest, dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen», darum solle der derzeitige Frontverlauf «der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein».

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat den europäischen Staats- und Regierungschefs für ihre Unterstützung gedankt. Der Krieg müsse auf faire Weise beendet werden. Selenski sei deshalb allen dankbar, die auf der Seite der Ukraine stehen, sagte er. Sein Land verteidige europäische Sicherheitsinteressen. Kiews Aussenminister Andrij Sybiha warnte auf der Plattform X vor «Geschenken» an den Aggressor. «Jedes Zugeständnis wird zu weiterer Aggression führen.»

09.08.2025, 02:39 Uhr

Kreml bestätigt Putin-Trump-Gipfel in Alaska

Am 15. August findet das erste Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump statt, seit der Republikaner im Januar 2025 ins Weisse Haus zurückgekehrt ist.

Von Daniel Kestenholz, Redaktor Nachtdienst

Der Kreml hat bestätigt, dass am 15. August in Alaska ein «Gipfeltreffen» zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) und US-Präsident Donald Trump stattfindet.

«Russland und die USA sind enge Nachbarn und grenzen aneinander», wird der Kreml-Berater Juri Uschakow von der russischen Nachrichtenatentur Tass zitiert. «Es erscheint ganz logisch, dass unsere Delegation einfach über die Beringstrasse fliegt und dort ein so wichtiges und lang erwartetes Gipfeltreffen zwischen den Staats- und Regierungschefs beider Länder abgehalten wird.»

Putin lädt Trump ein

Im Anschluss an das Gipfeltreffen in Alaska hat der russische Präsident Wladimir Putin (72) seinen US-Amtskollegen Donald Trump (79) zu einem Besuch in Russland eingeladen. «Mit Blick auf die Zukunft erscheint es nur logisch, dass das nächste Treffen der beiden Staatsoberhäupter auf russischem Boden stattfindet», erklärte Präsidentenberater Uschakow in einer Mitteilung. Eine entsprechende Einladung sei bereits an den US-Präsidenten übermittelt worden.

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