Europäische Schwergewichte hinter Selenski fordern Waffenstillstand
4:55
Bei Treffen mit Trump:Schwergewichte hinter Selenski fordern Waffenstillstand

Trump überrascht mit neuem Post
Ukraine soll «zurückschlagen» dürfen

Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Liveticker halten wir dich über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Publiziert: 06:00 Uhr
|
Aktualisiert: vor 10 Minuten
Teilen

Darum gehts

  • Russland erhöht Druck auf Ukraine mit Sommeroffensive

  • Donald Trump und Wladimir Putin trafen sich in Alaska

  • Trump bereitet Gespräch zwischen Putin und Wolodimir Selenski vor

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Blick_APP_DE_WeissRot_XXXHDPI-1024x1024_RGB.png
Blick Newsdesk
17:27 Uhr

Trump: Ukraine soll «zurückschlagen» dürfen – Selenski will in Angriff gehen

Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk

Was verlangt Putin eigentlich von Wolodimir Selenski, damit er mit den Attacken auf die Ukraine aufhört? Vor allem Gebiete, die Selenski an Russland abtreten soll. Am Montag erklärte dieser aber Donald Trump, warum er so einen Deal nicht eingehen könne.

Ganz so einfach, dass der Krieg vorbei wäre, würde man dem Kreml-Chef einfach geben, was er will, ist es nicht. Konkret geht es um den Donbass im Osten der Ukraine. «Wenn Putin das bekommt, dann wird er versuchen, weiterzugehen», warnte Selenski. Damit meint er wohl, dass sich Wladimir Putin nicht mit einem Gebiet zufriedengeben würde, sondern weiter in die Ukraine einmarschieren würde.

Ob Sommer oder Winter – Russland und die Ukraine liefern sich erbitterte Kämpfe um den Donbass.
Foto: Anadolu via Getty Images

Kreml-Chef Wladimir Putin verlangt für einen Waffenstillstand etwa auch den Abzug der ukrainischen Streitkräfte aus dem Gebiet Donezk. Dort sind etwa 30 Prozent noch unter Kiews Kontrolle. Damit verlöre die Ukraine ihre für die strategische Sicherheit des Landes wichtigen Festungen. 

Trump habe sich die Argumente für einen Verbleib der ukrainischen Streitkräfte im Donbass angehört und das auch verstanden, meinte Selenski. Dass Trump zugehört hat, zeigt sich auch in einem seiner Beiträge auf Truth Social. «Es ist hart, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das einfallende Land zu attackieren», schreibt er.

Einen Seitenhieb in Richtung seines Vorgängers Joe Biden liess er sich auch hier nicht nehmen. «Joe Biden liess die Ukraine sich nur verteidigen und nicht zurückschlagen. Wie soll das funktionieren?», fragt er. Abschliessend schreibt er dazu, dass «interessante Zeiten» kommen würden.

Dass Donald Trump sich quasi auf die Seite der Ukraine schlägt, indem er Angriffe auf Russland als logische Konsequenz nennt, scheint Wolodimir Selenski gut zu passen. In seiner Videoansprache am Abend sagte er: «Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben.»

Die ukrainische Armee werde Land und Volk weiter schützen. Doch US-Präsident Donald Trump habe völlig recht, dass dies nicht nur in der Verteidigung geschehen müsse. Putin verstehe «nichts ausser Macht und Druck». Die Ukraine müsse sich aus der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst zum Angriff übergehen. Eine grosse Offensive ukrainischer Truppen im Sommer vergangenen Jahres war jedoch an den tief gestaffelten russischen Verteidigungslinien zerbrochen.

19:52 Uhr

Donald Trump rechnet innert 14 Tagen mit Klarheit

Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk

Auch wenn Trump jüngst erklärte, dass er bei einem Treffen zwischen Wladimir Putin und Wolodimir Selenski nicht anwesend sein werde und dieses auch nicht organisieren will, kann er es anscheinend nicht lassen.

Damit ist gemeint, dass der 79-Jährige trotzdem weiter spekuliert, wie und wann dieser Krieg vorbei sein könnte. Oder, wie er am Donnerstag in der Radio-Sendung Todd Starnes Show erzählte, dass man «innerhalb von zwei Wochen» wissen werde, ob «wir in der Ukraine Frieden erreichen können». Nach diesen zwei Wochen brauche man vielleicht eine andere Taktik.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Nur in seltenen Fällen hält sich Trump an seine Deadline-Ansagen. Er ist dafür bekannt, dass er Deadlines für unterschiedliche Verhandlungen oder Entscheidungen setzt – und diese häufig wahlweise verschiebt oder ignoriert.

05:59 Uhr

Angriffe gehen trotz Friedensbemühungen weiter

Von Georg Nopper, Redaktor News

«Friedensengel» Donald Trump will die Kriegsparteien im Ukraine-Konflikt an einen Tisch bringen. Seit Tagen laufen Bemühungen des US-Präsidenten für ein Zweiertreffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und ein anschliessendes Dreiertreffen mit Trump. Die gegenseitigen Angriffe zwischen Russland und der Ukraine gehen derweil unvermindert weiter.

Menschen suchten in der Nacht in der U-Bahn in Kiew Zuflucht.
Foto: AFP

Die russischen Streitkräfte hätten in der Nacht auf Donnerstag 574 Drohnen und 40 Raketen gestartet, erklärt die ukrainische Luftwaffe. 546 Drohnen und 31 Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden. Es handelt sich um den heftigsten russischen Angriff seit Wochen.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine waren Explosionen in der Hauptstadt Kiew und in den westukrainischen Städten Lwiw und Mukatschewo zu hören. Eine Person kam bei den Angriffen ums Leben, 15 weitere wurden verletzt. Dutzende Wohngebäude sind beschädigt worden. 

Russische Quellen berichten ihrerseits von ukrainischen Angriffen. So soll es auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu einem Drohnenangriff auf eine russische Flotteneinrichtung in Sewastopol gekommen sein. Die russische Kernenergiebehörde Rosenergoatom vermeldet einen Drohnenangriff im Bereich des Atomkraftwerks Nowoworonesch in der Oblast Woronesch. Ein Reaktorblock wurde den Angaben zufolge vom Netz genommen. Laut dem örtlichen Gouverneur holte die Luftabwehr mehr als fünf Drohnen vom Himmel.

Von der Idee, nur unter der Bedingung einer Waffenruhe mit Russland über ein Friedensabkommen zu verhandeln, sind Trump und Selenski inzwischen abgekommen. Europäische Staats- und Regierungschefs wie der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz sowie der französische Präsident Emmanuel Macron beharren weiterhin darauf. Bei den von Trump angestrebten Gipfeltreffen ist ihre Teilnahme jedoch ohnehin nicht vorgesehen.

20.08.2025, 22:31 Uhr

Schweden will Ukraine im Krieg mit Russland unterstützen

Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine wird nicht nur an Land geführt, sondern auch zu Wasser. Im Schwarzen Meer, um genau zu sein. Zugegeben – allzu viel hat man in den letzten Monaten zu diesem Thema nicht gehört. Trotzdem ist das Interesse Russlands an der Kontrolle über das Binnenmeer nach wie vor ungebrochen.

Die Ukraine wehrt sich seit Kriegsbeginn durch Angriffe auf die russische Flotte. Dadurch wurde diese gezwungen, sich wieder nach Südrussland zurückzuziehen. Nicht nur Schiffe unter russischer Flagge wurden von den Streitkräften der Ukraine zerstört, sondern auch welche der Ukraine. Der Zweck dahinter? Sie sollten bei einer Übernahme nicht in russische Hände fallen.

Russland und die Ukraine kämpfen auch im Schwarne Meer.
Foto: keystone-sda.ch

Wie der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson zum Radiosender Sveriges Radio sagt, sei Schweden bereit, «den Frieden in der Ukraine durch Luftraumüberwachung und vom Meer aus zu sichern». Der Plan sei hier aber nicht, grosse Truppen in die Ukraine zu verlegen. Vielmehr soll sichergestellt werden, «dass die Ukraine selbst glaubwürdig Verantwortung für ihr Land übernehmen kann», sagt er.

Dass sich nun auch Schweden in die Geschehnisse einmischt, hat, wenn man sich etwas über die Situation informiert, einen einfachen Grund. Das Land ist seit März 2024 Mitglied der Nato. Das militärische Bündnis aus 32 Staaten setzt sich schon lange dafür ein, die Ukraine zu stärken. Russlands Vorherrschaft soll eingedämmt und künftige Konflikte verhindert werden. Somit ist es naheliegend, dass sich auch der jüngste Nato-Staat der Thematik annimmt.

20.08.2025, 19:18 Uhr

Meint Trump, dass die Deutschschweiz zu Deutschland gehört?

Von Guido Felder, Auslandredaktor

Heute hatte ich ein politisches Schwergewicht am Telefon, bzw. in einer Video-Schaltung. John R. Bolton (76) war in Trumps erster Amtszeit nationaler Sicherheitsberater. Er stand dem US-Präsidenten stets zur Seite, wenn es um Fragen zur Ukraine, dem Nahen Osten und anderen Hotspots ging.

Trumps ehemaliger Top-Mitarbeiter lässt heute kein gutes Haar mehr an seinem früheren Chef.​ Er zweifelt stark daran, dass Trump in der Ukraine einen Frieden herbeiführen kann. In erster Linie liege es nicht an Trump, sondern an Putin, der ganz andere Absichten als einen Waffenstillstand habe. Bolton sagt im Interview, dass es nur ein Mittel gebe, Putin zu stoppen.

Bolton schüttelt auch über den Zollhammer gegen die Schweiz nur den Kopf. Trumps Ignoranz sei gross. «Vielleicht meint er, dass zumindest die deutschsprachige Schweiz zu Deutschland gehört, mit dem er seine lieben Probleme hat», meint Bolton. Ob das wirklich nur scherzhaft gemeint war? Ich weiss es nicht.

20.08.2025, 14:25 Uhr

Treffen sich Trump, Putin und Selenski in Istanbul? Telefonat mit Erdogan

Von Johannes Hillig, Redaktor am Newsdesk

Nach dem Alaska-Gipfel ist die grosse Frage: Wo könnte jetzt ein Dreier-Treffen stattfinden? Im Gespräch ist die ungarische Hauptstadt Budapest. Doch Istanbul ist auch ein heisser Kandidat. 

Kommt es bald zu einerm Dreiergipfel?

Und das aus zwei Gründen: 

Punkt 1

Die Ukraine und Russland haben seit Mai dreimal in Istanbul verhandelt, allerdings bis auf mehrere Gefangenenaustausche ohne Ergebnis. Es waren die ersten direkten Gespräche der Kriegsparteien seit 2022. Die Türkei käme damit auch für weitere Begegnungen infrage.

Punkt 2

Der Kontakt zwischen Russlands Staatschef Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist eng. Sie haben erst wieder wegen der Entwicklungen im Ukraine-Krieg telefoniert.

Wie der Kreml in Moskau und das Präsidialamt in Ankara mitteilten, informierte Putin seinen türkischen Kollegen über das Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska vergangene Woche.

Die russische Seite habe der Türkei für ihre Unterstützung bei den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul gedankt, hiess es weiter. Auch Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit seien besprochen worden.

20.08.2025, 13:48 Uhr

Lawrow: «Haben nur eine aggressive Eskalation der Lage gesehen»

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Während der Washington-Gipfel vom Montag im Westen Hoffnung und Lobgesang auf die Diplomatie ausgelöst hat, erntet die Zusammenkunft der westlichen Staatschefs in Russland vor allem Spott. 

Kreml-Aussenminister Sergei Lawrow holte am Mittwoch erneut zum Rundumschlag aus und wirft den europäischen Staatschefs vor, mit «plumpen Versuchen» die Meinung von US-Präsident Donald Trump zur Ukraine beeinflussen zu wollen. «Wir haben nur eine aggressive Eskalation der Lage und eher plumpe Versuche gesehen, die Position des US-Präsidenten zu ändern», sagte Lawrow am Mittwoch.

Der russische Aussenminister schickte am Mittwoch einen weiteren Seitenhieb nach Europa. «Wir haben dort keine konstruktiven Ideen von den Europäern gehört», kritisierte Lawrow. 

Und dann setzte Lawrow noch einen drauf und bezeichnete die Gespräche als illusorisch: Gespräche über westliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine würden ohne die Beteiligung Russland zu nichts führen. «Der Westen versteht sehr gut, dass eine ernsthafte Diskussion über Sicherheitsgarantien ohne die Russische Föderation eine Utopie ist.»

Einen möglichen Gipfel zwischen Putin und Selenski erwähnte Lawrow nicht. Die Vorbereitungen im Hintergrund scheinen zu laufen, doch ob ein Treffen wirklich Realität wird, bleibt fraglich. Mein Kollege Guido Felder hat mit Experte Ulrich Schmid über die tatsächlichen Chancen für einen Gipfel geredet. Lies doch gerne hier rein, dann erfährst du alle Details. 

Foto: Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa/Archivbild
20.08.2025, 05:36 Uhr

Findet das Dreiertreffen in Ungarn statt?

Von Georg Nopper, Redaktor News

US-Präsident Donald Trump treibt die Vorbereitungen für neue Ukraine-Gespräche weiter voran. Nach einem Zweiertreffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, das nach Vorstellung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Genf stattfinden könnte, will Trump möglicherweise in der ungarischen Hauptstadt Budapest einen Dreiergipfel abhalten. 

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban und US-Präsident Donald Trump verstehen sich gut: Budapest soll bei einem Gespräch der beiden als Standort für das Dreiertreffen vorgeschlagen worden sein.
Foto: AFP

Wie «Politico» berichtet, trifft der Secret Service, der für die Sicherheit des US-Präsidenten zuständig ist, bereits Vorbereitungen dafür. Budapest sei bei einem Gespräch Trumps mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban vorgeschlagen worden, schreibt Bloomberg.

Trump sagte in einem Radio-Interview, er habe sowohl mit Putin als auch mit Selenski «sehr erfolgreiche» Begegnungen gehabt. «Und nun dachte ich, es wäre besser, wenn sie sich ohne mich treffen», so Trump. Er wolle sehen, wie das Gespräch verlaufe. 

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karonline Leavitt, bekräftigte am Dienstag, dass Putin einem Gipfel mit Selenski zugestimmt hatte. Trotz der Ankündigung der beiden Ukraine-Treffen gibt es noch viele offene Fragen. Der Kreml erteilte Trumps Vorschlägen bisher keine Absage, aber auch noch keine eindeutige offizielle Zusage. 

19.08.2025, 17:04 Uhr

Putin will Friedensgespräche in Moskau

Von Valentin Köpfli, Redaktor am Newsdesk

Wo könnten sich der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski und Kremlchef Wladimir Putin zu Friedensgesprächen treffen? Im Weissen Haus in Washington, D. C.? Oder doch etwa in Genf? Diese Optionen scheinen Putin nicht zu behagen. Nun hat der russische Präsident Moskau als Verhandlungsort vorgeschlagen. 

Putin habe seinen Vorschlag bei einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump am Montag erwähnt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus zwei mit der Angelegenheit vertrauten Quellen. Selenski, der zum Zeitpunkt des Anrufs im Weissen Haus war, lehnte ein Treffen in der russischen Hauptstadt demnach ab.

Bei seinem Treffen mit Trump erhielt Selenski Unterstützung aus Europa.
Foto: AFP

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schlug vor, das Treffen in Genf abzuhalten. Die Staats- und Regierungschefs hatten sich seinen Worten zufolge in Washington darauf geeinigt, dass die Gespräche in Europa stattfinden sollen.

Aussenminister Ignazio Cassis kündigte daraufhin an, Putin werde für die Teilnahme an einem solchen Treffen in der Schweiz Immunität geniessen. Ansonsten würde Putin eine Festnahme drohen. Wegen des Vorwurfs der Zwangsverschleppung ukrainischer Kinder hatte der Internationale Strafgerichtshof im März 2023 einen Haftbefehl gegen den Kremlchef ausgestellt.

Doch wird im Weissen Haus derzeit ein weiterer Austragungsort heiss diskutiert. Wie das Newsportal Politico von zwei Trump-Vertrauten erfahren hat, kommt nun auch Budapest als Austragungsort des Treffens infrage. Denn: der ungarische Ministerpräsident Victor Orbán hat seit der ersten Amtszeit von Donald Trump eine gute Beziehung zum US-Präsidenten. 

19.08.2025, 15:15 Uhr

Gipfel mit Selenski? Putin dürfte kneifen

Von Guido Felder, Auslandredaktor

Nach dem Gipfeltreffen im Weissen Haus scheint die Hoffnung auf Frieden so gross wie noch nie zu sein. Trump zeigte Verständnis für die europäischen Sorgen und will Putin und Selenski an einen Tisch bringen. Klingt gut und einfach, doch Putin hat sich bisher immer geweigert, die «Marionette des Westens» zu treffen.

Wird sich das nun ändern? Zwar ist die Zuversicht bei Trump selber und auch dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gross, dass Putin selber an den Verhandlungen teilnimmt. Schliesslich soll Putin Trump «versprochen» haben, Selenski zu treffen. Doch Russland-Kenner Ulrich Schmid, mit dem ich geredet habe, sieht das ganz anders. Er glaubt, dass Putin Ausreden finden wird, um einen Gipfel schwänzen zu können. Welche dass das sind, liest du hier

19.08.2025, 14:22 Uhr

Trump: «Ich würde sie zuerst einmal miteinander reden lassen»

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Der grosse Gipfel-Showdown zwischen Wolodimir Selenski und Wladimir Putin könnte schon bald Realität werden. In einem Interview mit dem TV-Sender Fox hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, dass er «daran arbeite», ein Treffen zwischen Putin und Selenski aufzugleisen. «Ich glaube, es wäre gut, wenn sie sich endlich zusammensetzen – ich würde sie zuerst einmal miteinander reden lassen und wenn es gut läuft, stosse ich vielleicht später dazu», erklärte Trump. 

Ganz so leicht sei das Unterfangen aber nicht: «Sie sind ja nicht gerade die besten Freunde.»

Trump sprach in dem Interview auch über sein Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Er habe seinen europäischen Kollegen im Rahmen des Washington-Gipfels gesagt, er rufe jetzt Putin an. «Es war 1 Uhr morgens bei ihm, aber er hat das Telefon abgenommen. Ich habe ihm gesagt, dass ich das Treffen mit Selenski und ihm aufgleisen werde.» Es könne laut Trump gut sein, dass dies in den nächsten Wochen zustande kommt.

Kurios: In dem Interview mit Fox schien der US-Präsident die Ukraine für den russischen Angriffskrieg mitverantwortlich zu machen und sagte: «Das ist kein Krieg, der hätte begonnen werden dürfen. So etwas tut man nicht. Man legt sich nicht mit einer Nation an, die zehnmal so gross ist wie die eigene». Was Trump wohl vergessen hatte: Russland marschierte im Februar 2022 in die Ukraine ein – nicht umgekehrt.

Trotzdem war Trump der Ukraine gegenüber auch versöhnlich gestimmt: So sagte er in dem Interview weiter, dass Kiew «viele Gebiete» erhalten werde und die «Ukraine ihr Leben zurückbekommen wird». Der US-Präsident hat jedoch ausgeschlossen, amerikanischen Truppen in die Ukraine zu entsenden, um ein mögliches Friedensabkommen zu garantieren.

Diese Aufgabe sollen die Europäer übernehmen. «Wenn es um die Sicherheit geht, sind sie bereit, Bodentruppen zu entsenden», sagte er. Die Vereinigten Staaten seien hingegen bereit, die Verbündeten aus der Luft zu unterstützen. 

Ein weiteres Thema während dem Interview: Trumps persönliche Beziehung zu Putin. Zwischen den beiden Präsidenten herrsche eine «Herzlichkeit», die auch am Alaska-Gipfel am vergangenen Freitag zu spüren gewesen sei, so Trump. «Sie haben gesehen, als er aus seinem Flugzeug stieg und ich aus meinem Flugzeug stieg, da war eine Herzlichkeit, die man nicht beschreiben kann. Wissen Sie, das war ein gutes Gefühl und das ist eine gute Sache, keine schlechte Sache», sagte Trump.

Foto: AFP
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen