Darum gehts
- Mindestens 250 Tote und 500 Verletzte nach Erdbeben in Afghanistan
- Region Kunar besonders betroffen, schwierige Rettungsarbeiten durch Erdrutsche und kaputte Strassen
- Erdbeben hatte Stärke 6,0 und zerstörte drei Dörfer vollständig
Bei einem Erdbeben in Afghanistan sind nach Angaben des Innenministeriums mindestens 800 Menschen ums Leben gekommen. Ausserdem berichtete die von den regierenden Taliban kontrollierte Agentur von etwa 2800 Verletzten. Die Regierung warnt jedoch vor der Genauigkeit der Angaben. Es sei derzeit kaum möglich, genaue Opferzahlen anzugeben.
Besonders betroffen ist die Region Kunar. Dort werden noch zahlreiche Menschen vermisst. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben eine Stärke von 6,0. Es ereignete sich gegen Mitternacht an der Grenze zu Pakistan. Im Nachgang ereigneten sich zahlreiche Nachbeben.
Die Rettungs- und Sucharbeiten gestalten sich schwer. Laut der Taliban-Regierung versuche man derzeit, in die zerstörten Gebiete zu gelangen. Durch Erdrutsche und kaputte Strassen ist dies jedoch praktisch unmöglich. Bilder der Regierung zeigen, wie Verletzte auf Tragen abtransportiert werden.
Immer wieder Beben in der Region
Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einer Erdbebenserie am 7. Oktober 2023 kamen in Afghanistan nach Angaben der Uno mehr als 1500 Menschen ums Leben – viele weitere wurden verletzt. 2022 starben in dem Land am Hindukusch bei einem Beben nach Taliban-Angaben mehr als 1000 Menschen.
Angesichts des jahrzehntelangen Konflikts und der oft schlechten Bausubstanz sind viele Häuser in Afghanistan nicht sonderlich stabil. Erdbeben richten daher oft grosse Schäden an.