Darum gehts
- SpaceX verliert Kontrolle über Starship beim neunten Testflug, unkontrollierter Wiedereintritt erfolgt
- Treibstoff-Leckagen führten zu Druckverlust im Haupttank des Raumschiffs
- Starship ist 123 Meter hoch und soll bereits 2026 zum Mars fliegen
Beim neunten Testflug von Starship hat das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX die Kontrolle über das Raumschiff verloren. SpaceX traf die Entscheidung, die «Passivierung» des Raumfahrzeugs einzuleiten, erklärte Dan Huot von SpaceX im Livestream auf X.
Dabei wurde der gesamte verbleibende Treibstoff abgelassen und es erfolgte ein unkontrollierter Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Kameras an Bord von Starship zeigten, wie das Raumschiff seinem Ende entgegen taumelte. SpaceX brach den Livetsream nicht ab. Zuvor war SpaceX auch beim Versuch gescheitert, Starlink-Satellitenattrappen auszusetzen.
Raumschiff verloren
Es blieb zunächst unklar, wo Starship in den Ozean stürzte und in welcher Verfassung das Raumschiff den turbulenten Wiedereintritt überstand.
Um die Sicherheit für den internationalen Flugverkehr im betroffenen Gebiet zu gewährleisten, mussten die Regulierungsbehörden für den Luftraum «eine enorme Menge an Platz im Indischen Ozean freimachen», so Huot.
Musk zuversichtlich
Zur Ursache des Kontrollverlusts erklärte Huot, das Raumschiff «hatte ein Leck in einigen Treibstofftanksystemen im Inneren von Starship. Das verringert die Wahrscheinlichkeit eines kontrollierten Wiedereintritts.»
Später erläuterte auch SpaceX-Chef Elon Musk (53): «Leckagen führten zu Druckverlusten im Haupttank. Viele gute Daten zur Überprüfung.» Musk hofft, Starship bald «alle drei bis vier Wochen» starten zu können.
Marsmission schon im nächsten Jahr?
Bei dem gescheiterten Testflug handelte es sich um den ersten Wiedereinsatz eines Super-Heavy-Boosters. Die «Testziele waren darauf ausgerichtet, die Super Heavy absichtlich an ihre Grenzen zu bringen», erklärte SpaceX auf X.
Das 123 Meter hohe Starship ist die bisher grösste und leistungsstärkste Weltraumrakete überhaupt. Mit ihr verfolgt SpaceX das Ziel, eine vollständig wiederverwendbare und damit kostengünstige Rakete zu bauen.
Musk setzt grosse Hoffnungen in das Raumgefährt. Bereits im Jahr 2026 soll die Rakete zum Mars aufbrechen. Laut «Wall Street Journal» hat SpaceX Personal und Ressourcen in das Starship-Programm verlegt, um eine erste Marsmission im kommenden Jahr zu ermöglichen.
Serie von Misserfolgen
Der gescheiterte neunte Testflug von Starship markiert den dritten Misserfolg in Folge. Beim jüngsten Test im März war die oberste Stufe der Rakete explodiert. Glühende Trümmer gingen über den Bahamas nieder.
Schon beim siebten Testflug Mitte Januar war die oberste Stufe der Rakete explodiert. Trümmerteile waren auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik eingeschlagen.