Darum gehts
- Schweizer (22) in Frankreich entführt, Lösegeld in Kryptowährung gefordert
- Geisel wurde schwer misshandelt und von GIGN befreit
- 150 Gendarmen, sieben Verdächtige festgenommen, darunter ein 17-Jähriger
In Frankreich sind sieben Personen angeklagt worden, die verdächtigt werden, einen jungen Schweizer (22) entführt zu haben, um Lösegeld in Kryptowährung zu erpressen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Lyon nach der Freilassung des Opfers durch die Eliteeinheit der französischen Gendarmerie (GIGN) mit. Alle Verdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft.
Das Opfer wurde unter bislang unbekannten Umständen zwischen dem 28. und 31. August in Frankreich verschleppt. Laut Staatsanwaltschaft sei die Gendarmerie am Samstag darüber informiert worden, dass der Schweizer – einer Quelle zufolge im Besitz von Kryptowährungen – von Entführern gefangen gehalten werde. Für seine Freilassung hätten die Täter die Zahlung eines Lösegeldes in digitaler Währung gefordert. Der Entführte wurde in seiner Gefangenschaft schwer misshandelt und verletzt.
Entführung und Erpressung
Nach einer schnellen Untersuchung und einem massiven Einsatz von rund 150 Gendarmen führte eine erste Operation der GIGN zur Festnahme des Hauptverdächtigen und zweier weiterer Personen. Gleichzeitig konnte die Geisel befreit werden. Bei einer zweiten Razzia am Sonntag wurden vier weitere Verdächtige festgenommen, darunter ein 17-jähriger Minderjähriger.
Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass gegen die sieben Personen Anklage erhoben wurde. Ihnen wird Entführung und Erpressung im Rahmen einer kriminellen Vereinigung unter Einsatz von Waffen vorgeworfen. Alle Verdächtigen wurden nach ihrem gestrigen Erscheinen vor dem Lyoner Friedensrichter in Untersuchungshaft genommen.
In den vergangenen Monaten steigt in Frankreich die Zahl von Entführungen und versuchten Entführungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen, die teilweise spektakulär durchgeführt werden.