Prominente Politiker fehlen auf der Gästeliste
Wer in Istanbul am Verhandlungstisch sitzt

Neue Hoffnung auf Frieden: In Istanbul treffen sich russische und ukrainische Delegationen zu Verhandlungen. Wer auf der Teilnehmerliste steht und welche prominenten Namen fehlen.
Publiziert: 15.05.2025 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2025 um 16:25 Uhr
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Während Selenski an den Verhandlungen teilnehmen will, ist Putin nicht dabei.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Russland und die Ukraine verhandeln über Kriegsende, Putin bleibt fern
  • Selenski könnte persönlich teilnehmen, die russische Delegation besteht aus politischen Leichtgewichten
  • Auch die USA ist an den Verhandlungen beteiligt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Erstmals seit März 2022 sollen zwischen der Ukraine und Russland Verhandlungen über ein Ende des Kriegs stattfinden. Während der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) höchstpersönlich in die Türkei reisen soll, bleibt Kreml-Chef Wladimir Putin (72) den Verhandlungen fern. Wer den russischen Präsidenten vertritt – und welche Teilnehmer überraschen dürften.

Russische Delegation

Wie schon im Frühjahr 2022 besteht das Verhandlungsteam auf russischer Seite aus politischen Leichtgewichten. So wurde auch die Teilnahme von Russlands langjährigem Aussenminister Sergej Lawrow (75) bisher nicht bestätigt.

Wladimir Medinski (54):  

Der ehemalige Kulturminister ist Putins enger Berater für Kultur- und Geschichtsfragen. Er war bereits 2022 bei den Gesprächen in Istanbul Chefunterhändler und gilt als loyaler Hardliner.

Michail Galusin (64):  

Der stellvertretende Aussenminister der Russischen Föderation ist ein erfahrener Diplomat und vertritt Putins Linie gnadenlos. Dennoch gilt er als pragmatischer Verhandlungsführer, der nicht durch radikale Positionen oder Eklats in Erscheinung tritt.

Alexander Fomin (65):  

Der Vizeverteidigungsminister Alexander Fomin bringt militärische Expertise in die Gespräche ein. In der Vergangenheit hat er betont, dass Russland seine Sicherheitsinteressen verteidige und nicht bereit sei, Zugeständnisse zu machen, die seine Position schwächen würden. 

Ukrainische Delegation

Wolodimir Selenski (47): 

Der ukrainische Präsident will Frieden mit Russland – zu akzeptablen Bedingungen. Selenski trifft sich am Donnerstag zwar mit dem türkischen Präsidenten Erdogan in Ankara. An den Friedensverhandlungen will er jedoch nur teilnehmen, wenn Putin auch dabei ist. Auf X schrieb Selenski am Mittwoch: «Ich warte ab, wer aus Russland kommen wird, und dann werde ich entscheiden, welche Schritte die Ukraine unternehmen sollte.» 

Inzwischen ist aber klar: Selenski wird nicht dabei sein. «In Istanbul gibt es für mich nichts zu tun», so Selenski. Der Grund: Putin sei nicht angereist. 

Dmytro Kuleba (44): 

Ex-Aussenminister Dmytro Kuleba ist bekannt für seine ausserordentlichen diplomatischen Fähigkeiten und seine klare Haltung gegenüber Russland. Er warnt davor, dass Russland die Ukraine von der Landkarte tilgen und den Westen zerstören will. 

Rustem Umjerov (43): 

Der Verteidigungsminister der Ukraine bringt sicherheitspolitische Expertise in die Verhandlungen ein.

US-Delegation

Marco Rubio (53):  

Der US-Aussenminister vertritt die Vereinigten Staaten bei den Gesprächen und betont die Unterstützung der Ukraine.

Steve Witkoff (68): 

Der Geschäftsmann und Vertraute von US-Präsident Donald Trump (78) amtet als Sondergesandter der USA. In der Vergangenheit wurde er für seinen Mangel an diplomatischem Geschick kritisiert. So soll er bei Gesprächen im Kreml etwa keine eigenen Übersetzer mitgebracht haben, sondern sich auf russische Übersetzer verlassen haben.

Keith Kellogg (81):  

Er war als US-Sondergesandter ursprünglich für die Verhandlungen mit beiden Seiten, also sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland, zuständig. Im März 2025 entzog Trump ihm jedoch die Zuständigkeit für Russland, womit Kellogg nur noch für die Ukraine zuständig ist. Dies geschah offenbar auf Druck des Kremls, der Kellogg als zu pro-ukrainisch einschätzte.

Gastgeber

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (71) fungiert als Gastgeber und Vermittler bei den Gesprächen. Er betont die Rolle der Türkei als Brücke zwischen Ost und West.

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