Aufnahmen zeigen Einsatzkräfte in Herdecke
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Zahlreiche Rettungskräfte:Angriff auf Bürgermeisterin löste Grosseinsatz aus

Iris Stalzer in kritischem Zustand
Niedergestochene SPD-Politikerin schweigt zum Täter

In Deutschland wurde am Dienstag eine SPD-Bürgermeisterin niedergestochen. Die Polizei geht bei der Tat von einem familiären Hintergrund aus. Ihre Kinder wurden von der Polizei mitgenommen.
Publiziert: 07.10.2025 um 13:47 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2025 um 14:38 Uhr
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Bei der SPD-Politikerin handelt es sich um Iris Stalzer.

Darum gehts

  • SPD-Politikerin Iris Stalzer in Herdecke niedergestochen, in Lebensgefahr
  • Polizei ermittelt in alle Richtungen
  • Stalzer wurde mit 13 Messerstichen schwer verletzt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Grosseinsatz in Deutschland: Am Dienstag wurde eine Frau in der Stadt Herdecke (NRW) niedergestochen. Es handelt sich dabei um die neu gewählte Bürgermeisterin und SPD-Politikerin Iris Stalzer (57), die am 1. November ihr neues Amt antreten sollte. Die Kommunalpolitikerin befand sich zunächst in Lebensgefahr. Medienberichten zufolge soll sie 13 Messerstiche in Bauch und Rücken erlitten haben.

Am Dienstagabend war sie wieder bei Bewusstsein und konnte kurz Angaben zum Tathergang machen. Sie gab demnach an zu wissen, wer die Tat begangen habe, wollte jedoch keine Angaben dazu machen, berichtet die «Westfalenpost». Die Polizei bestätigte am Mittwochmorgen der «Westfalenpost», dass Stalzer weiterhin in Lebensgefahr schwebt. Zudem werden weitere Details zum Fall bekannt: So soll im Kinderzimmer des Sohnes ein Küchenmesser und Blutspuren gefunden worden sein, berichtet «Bild». Es soll sich mit Blutspuren behaftet im Rucksack des Sohnes befunden haben. Im Rucksack fanden die Ermittler zudem blutverschmierte Kleidung. Sie soll der Tochter von Stalzer gehören. 

Stalzer weiterhin in Lebensgefahr

Nach Informationen von «Focus» wird die Adoptivtochter (17) verdächtigt, ihre Mutter mit dem Messer angegriffen zu haben. Die Fahndung nach weiteren Verdächtigen sei inzwischen eingestellt worden. Am Mittwoch um 15 Uhr wollen die Behörden weiter informieren. 

Die Staatsanwaltschaft und Polizei Hagen schreiben, dass es nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat gebe. Es werde ein familiärer Hintergrund angenommen. Es werden umfangreich Spuren gesichert. Der Adoptivsohn (15) und die Adoptivtochter der Herdeckerin befinden sich im Rahmen der Klärung des weiteren Sachverhaltes bei der Polizei. Der Sohn war in Handschellen abgeführt worden. 

«Wir haben erste Hinweise darauf, dass die Tat im Haus stattgefunden hat», sagte Polizei-Pressesprecher Tino Schäfer dem WDR. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konzentrieren sich nach WDR-Informationen auf den Adoptivsohn – er war laut dem Sender wohl früher schon psychisch auffällig. Ein Haftrichter soll morgen entscheiden, wie es mit ihm weitergeht.

Nicht erster Polizeieinsatz

Die beiden Adoptivkinder der Frau sollen um 12.40 Uhr den Notruf gewählt haben. Sie gaben an, dass sie die Mutter im Haus gefunden hätten und dass sie wohl überfallen worden sei. Der Adoptivsohn soll laut «Bild» gegenüber der Polizei behauptet haben, seine Mutter sei auf der Strasse von mehreren Männern angegriffen worden. Die Polizei scheint Zweifel an dieser Version zu haben. 

Laut «Bild» fanden die Retter die SPD-Politikerin blutend in einem Sessel sitzend. Eine Nachbarin (62) sagte gegenüber der Boulevardzeitung: «Eine halbe Stunde bevor der Rettungshelikopter landete, habe ich gehört, wie der Junge und seine Mutter stritten. Sie haben sich regelrecht angeschrien.» Laut «Focus» hatte Wochen zuvor die Adoptivtochter ihre Mutter angegriffen. Ein Fall von häuslicher Gewalt wurde aktenkundig. Auch hier soll ein Messer eine Rolle gespielt haben.

Stalzer wurde kürzlich zur Bürgermeisterin gewählt

Auf ihrer Homepage schreibt Stalzer, dass sie ihr ganzes Leben in Herdecke verbracht hat und kommunalpolitisch fest verwurzelt ist. Sie ist studierte Juristin und arbeitet bisher als Rechtsanwältin.

Die 57-Jährige wurde erst am 28. September zur neuen Bürgermeisterin der 23'000-Einwohner-Stadt Herdecke gewählt. Sie hatte die entscheidende Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten Fabian Haas knapp mit 52,2 Prozent gewonnen.

«Ab dem 3. November werde ich im Rathaus sein», sagte Stalzer in einem Interview mit der «Westfalenpost», das am Montag veröffentlicht wurde. Die Koordinierung von Terminen und die ersten Gespräche würden bereits stattfinden. Ihre Amtszeit beginnt nach Angaben der Stadt am 1. November.

Merz: «Wir bangen um ihr Leben»

Die Betroffenheit ist gross. Unter anderem äusserte sich Stalzers Vorgängerin im Amt, Herdeckes noch amtierende Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster, die gleichzeitig CDU-Stadtverbandsvorsitzende in Herdecke ist. So teilte Strauss-Köster mit: «Ich wünsche Iris Stalzer ganz viel Kraft in diesen Stunden und vor allem eine gute Besserung. Meine Gedanken sind auch bei Ihrer Familie.»

Auch der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich bereits geäussert. «Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen», schreibt er auf X.

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