Darum gehts
- Familie überlebt Brand in Bungalow auf spanischem Campingplatz
- Mutter rettet Tochter durch Fenster, alle Habseligkeiten verbrannt
- Feuer zerstörte Bungalow, Feuerwehr kam erst nach einer Stunde
«Wir haben geschlafen. Auf einmal klang es so, als würde es stark regnen, dann zersprangen die Scheiben», sagt Mara K.* (37) aus Aarberg BE zu Blick. Als sie aufsteht und die Türe öffnet, um nachzusehen, was los ist, schlagen ihr Flammen entgegen. «Plötzlich stand unser Bungalow in Flammen.»
K. schnappt sofort ihre Tochter (7) und bringt sie durch eines der Fenster in Sicherheit. Danach springt sie selbst durchs Fenster. Und draussen wird der 37-Jährigen erst bewusst, wie viel Glück sie hatten. «Alles stand in Flammen. Die Terrasse, die Wände, die Vorhänge.»
Sogar der Autoschlüssel ist weg
Am Ende brennt der Bungalow nieder und mit ihm die Koffer und Habseligkeiten der Bernerin und ihrer Familie. Vor einer Woche waren sie mit dem Auto auf einen Campingplatz in der Nähe von Barcelona gefahren. Während es hierzulande schon Schnee in den Bergen hat, wollte sie noch einmal kräftig Sonne tanken, Strand, Meer und Palmen geniessen. Die erste Woche war toll.
Doch dann kam die Horror-Nacht vom Samstag auf den Sonntag. Sie haben nichts mehr. Sogar der Autoschlüssel ist weg. «Der Vater meines Mannes schickt uns per Post jetzt den Ersatzschlüssel», so das Mami. Das Portemonnaie ist auch verbrannt. «Zum Glück habe ich die Bankkarte mit dem Handy verbunden. So konnten wir uns das Nötigste kaufen.»
«Wieso hat niemand den Rauch und das Feuer bemerkt?»
Der Schock nach der Nacht sitzt tief. «Es hätte nicht viel gefehlt, und wir wären gestorben», sagt die Bernerin aufgebracht. Umso schlimmer ist es für sie und ihre Familie, dass sie sich von den Campingplatzbetreibern nicht gut behandelt fühlen. «Man hat sich kaum um uns gekümmert. Wir wurden zwar woanders untergebracht, bekamen aber kein Essen oder ein Ersatzauto für den Anfang.»
Und eine Frage beschäftigt K. besonders: «Unser Bungalow liegt direkt an der Rezeption. Wieso hat niemand den Rauch und das Feuer bemerkt?» Laut K. gab es keine Rauchmelder in dem Bungalow. Erst nach einer Stunde sei die Feuerwehr gekommen, da hätten die Flammen den grössten Teil vom Bungalow schon zerstört gehabt. Wie der Brand überhaupt ausbrechen konnte, ist noch unklar.
Die Bernerin ist enttäuscht, aber auch dankbar, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Und sie hofft, dass ihre Familie und sie die Woche am Meer trotzdem noch geniessen können. Auch, wenn die Bilder der Feuer-Nacht sie verfolgen werden.
* Name geändert