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Pasta-Puff in Italien – auch in der Schweiz sorgen Restaurants für rote Köpfe
Touristen zahlen für Mittagessen über 850 Franken

Ein teures Mittagessen auf der italienischen Insel Ponza sorgt für Wirbel. Nicht wegen des Geschmacks, sondern wegen der Rechnung. Der Pasta-Plausch kostete fast 1000 Euro. Immer wieder machten Beizer auch in der Schweiz mit happigen Preisen Schlagzeilen. Ein Überblick.
Publiziert: 11.07.2025 um 20:23 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2025 um 10:25 Uhr
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Die italienische Insel Ponza ist bei Touristen beliebt. Dort erlebten vier Touristen jetzt einen Pasta-Schock.
Foto: © World Pictures/Photoshot

Darum gehts

  • Vier Touristen zahlten 923 Euro für Pasta mit Hummer auf Ponza
  • Restaurants in der Schweiz erheben Gebühren für geteilte Gerichte
  • Zuschlag von 5 Franken für geteilte Pizza in Luzerner Pizzeria
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Ein bisschen Pasta, Wasser und etwas Wein. Dolce Vita eben. Klingt herrlich. Das fanden auch vier Touristen, die es sich auf der italienischen Insel Ponza gut gehen liessen. Nur: Das süsse Leben hatte seinen Preis – und wie. Konkret: 923 Euro, umgerechnet 859 Franken.

Nicht die zwei Flaschen Wein trieben die Rechnung nach oben, sondern die vier Pasta-Gerichte. Schliesslich waren diese mit Hummer serviert worden. «Der Hummer kostet 230 Euro pro Kilo», sagt Restaurant-Chef Mario Coppa zur italienischen Zeitung «La Repubblica». Man habe das den Gästen auch so erklärt.

Am Ende habe jeder Gast einen Hummer bestellt, mit einem Gewicht von 825 Gramm. Den Wirbel um die hohe Rechnung und die Beschwerde der Gäste versteht Coppa nicht. Er sei zwar nicht vor Ort gewesen, als das passiert sei. Aber: «Mein Team hat ihnen daraufhin sogar noch einen Rabatt gegeben.» Zudem gäbe es auch Gerichte, die weit weniger kosten würden. Um die 15 Euro. Wenn man Hummer wolle, müsse man auch wissen, dass das mehr koste.

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Auch in der Schweiz sorgten Restaurantbesuche bereits für rote Köpfe. Ein Überblick.

Die «17.50 Fr.»-Bratwurst

Vergangenes Jahr sorgte eine Bratwurst für Diskussionen. Ein Gast hatte sich auf Facebook über das Restaurant Rösslibar am Vierwaldstättersee in Hergiswil NW aufgeregt. «17.50 Fr. für eine Bratwurst mit Brot und Senf. Das ist absolute Abzocke!», schrieb der Mann und veröffentlichte dazu ein Foto der Rechnung.

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Er hatte sich eine Kalbsbratwurst sowie eine Cola bestellt. Beim Bezahlen habe er schliesslich nur die Wurst ausgehändigt bekommen, obwohl Salat oder Pommes im Preis inkludiert sind. Der Preis sei trotzdem bei 17.50 Franken geblieben.

Semra Coban, Besitzerin der Beiz, wehrte sich auf Anfrage von Blick gegen die Vorwürfe. «Mein Betrieb ist videoüberwacht und ich habe mir die Szene mit dem Gast angeschaut», sagte sie. Der Gast habe mehrfach betont, nur eine Bratwurst zu wollen – ohne Beilagen.

Wer nichts trinkt, muss drei Franken zahlen

Ein Gast im italienischen Restaurant La Bruschetta in Lausanne bekam vergangenes Jahr eine spezielle Gebühr aufgebrummt. Er hatte nur Risotto mit Steinpilzen bestellt. Kein Wein, kein Wasser. Einfach nur Essen. Auf der Quittung für das Gericht stand «1 Gedeck ohne Getränk». Kostenpunkt: 3 Franken.

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Dass sich jemand über die Gebühr aufregt, konnte Restaurant-Chef Mario Palasciano nicht verstehen. Seit drei Jahren mache er das so. «Auf unseren Tischen gibt es Tischdecken und Stoffservietten, wir bieten Bruschetta und Brot an, unsere Portionen sind üppig. Wenn also an einem Tisch niemand ein Getränk nimmt, nicht einmal einen Kaffee, dann tippe ich 3 Franken in das System ein. Bei zwei Personen sind das 1.50 Franken pro Kopf», sagte der Gastronom zu Blick.

Wenn ein Gast das Tagesmenü bestelle, aber kein Getränk, mache er praktisch keinen Gewinn. Und er müsse auch Angestellte bezahlen.

Teurer Dessertlöffel

Wer teilen will, muss mehr zahlen. Konkret geht es um einen zweiten Dessertlöffel. Wer sich im Restaurant Raten in Oberägeri ZG ein Dessert teilt und einen zweiten Löffel möchte, muss 2.50 Franken zahlen. Das erklärte Wirt Iwan Iten im Jahr 2022. Der Grund für die Gebühr: gestiegene Preise. Wenn sich zwei Gäste einen Löffel teilen, fällt die Gebühr übrigens nicht an.

Da die Gebühr in der Dessertkarte auftaucht, ist Iten rechtlich auf der sicheren Seite. Bisher kannten Schweizer Gebühren für zusätzliches Gedeck nur aus den Italien-Ferien, wo schon immer das «Coperto» fällig wurde. Doch das Restaurant Raten ist kein Einzelfall.

Gebühr für Räuberteller

«Eine Frechheit!», empörte sich ein Blick-Leser über das Solothurner Etablissement Brasserie Fédérale. «Wir bestellten Pommes und wollten ein paar auf ein Tellerchen für unser zweijähriges Kind legen. Uns wurde gesagt, dass dieser 3.50 Franken extra kostet – dabei hatten wir für weit über 150 Franken konsumiert!»

Geschäftsführer Daniel Courto fand den Aufpreis gerechtfertigt, denn es werde nicht der einzelne Teller, sondern das Couvert berechnet. «Wir müssen auch schauen, wo wir bleiben», sagte er zu Blick. Schliesslich sei eine solche Gebühr im Ausland bereits üblich. Auf der Karte vermerkt ist sie allerdings nicht, obwohl die Brasserie die Regelung bereits vor Corona im Jahr 2019 einführte.

Geteilte Pizza kostet mehr

Eine ganze Pizza allein? Oder ein Teller Pasta? Warum nicht eine grosse Pizza oder Portion Pasta zu zweit teilen? Das schont nicht nur den Magen, sondern auch das Portemonnaie. Nicht so toll findet das die Luzerner Pizzeria Weisses Kreuz. «Bei einer Pizza für zwei Personen verrechnen wir einen Zuschlag von CHF 5», heisst es in der Speisekarte. Das Gleiche gilt für Pasta und Risotto. Auf Anfrage von Blick erklärte ein Mitarbeiter der Pizzeria, der Zuschlag sei für den Aufwand des Bestecks und den zusätzlichen Service gedacht. Die Gebühr werde seit mindestens einem Jahr verlangt.

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