Darum gehts
- Iran stoppt Zusammenarbeit mit der IAEA nach Gesetzesbeschluss
- Russland und Deutschland kritisieren Irans Entscheidung
- Israel und USA bombardierten iranische Atomanlagen ab 13. Juni
Der iranische Präsident Massud Peseschkian (70) hat die Aussetzung der Zusammenarbeit seines Landes mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) besiegelt. Peseschkian habe ein entsprechendes, vom Parlament beschlossenes Gesetz unterzeichnet, berichtete das iranische Staatsfernsehen am Mittwoch.
Die iranischen Abgeordneten hatten vor einer Woche beschlossen, die Kooperation mit der IAEA auszusetzen. Der Wächterrat, eine wichtige politische Institution des Landes, stimmte dem Schritt am vergangenen Donnerstag zu. Der deutsche Bundesaussenminister Johann Wadephul sprach von einem «völlig falschen Signal». Auch der wichtige Iran-Verbündete Russland sprach sich gegen eine Aussetzung der Zusammenarbeit Teherans mit der IAEA aus.
Israelische Angriffe auf Atomanlagen
Am vergangenen Dienstag war nach zwölf Tagen Krieg eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft getreten. Israel hatte am 13. Juni einen Grossangriff auf den Iran gestartet und bombardierte tagelang insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Die USA griffen an der Seite Israels in den Krieg ein und bombardierten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan. Der Iran überzog Israel seinerseits mit massiven Angriffswellen.
Erklärtes Ziel des israelischen Vorgehens war es, den Iran vom Bau einer Atombombe abzuhalten. Der Iran bestreitet, dies zu beabsichtigen.
Atomenergiebehörde fordert Zugang
IAEA-Chef Rafael Grossi hatte nach den Angriffen Zugang zu den beschädigten Atomanlagen im Iran gefordert, um die Bestände an angereichertem Uran überprüfen zu können. Die Regierung in Teheran lehnte dies aber ab.