Darum gehts
- Tragödie am Flughafen Bergamo: Mann von Flugzeugtriebwerk eingesaugt
- Vorfall offenbart angeblich Sicherheitslücken
- Andrea R. war nicht die erste unbefugte Person auf dem Rollfeld
Andrea R.* (†35) wurde am Dienstag am Flughafen im italienischen Bergamo vom Triebwerk eines Flugzeugs eingesaugt und starb. Er erreichte das Flugfeld, obwohl er weder Passagier noch ein Flughafenmitarbeiter war. Der Fremde blieb nicht unbemerkt, allerdings verlief die Verfolgung durch die Polizei auf dem Rollfeld erfolglos.
Nun tauchte ein neues Video auf, in dem zu sehen ist, wie R. über die Rollbahn in Richtung des Flugzeugs läuft. Es sieht so aus, als versuche er erst auf das rechte Triebwerk zu klettern. Als das misslingt läuft er zum linken Triebwerk und springt hinein.
Wie das Originalvideo weiter zeigt, fällt der wahrscheinlich sofort tote Körper wieder aus dem Triebwerk. Blick hat sich bewusst dafür entschieden, den letzten Teil des Videos nicht zu zeigen.
Der Flughafen musste nach dem Vorfall für zwei Stunden seinen Betrieb einstellen. Die Untersuchungen laufen, man vermutet einen Suizid. Doch eines ist nach Meinung von Experten bereits klar: Der Flughafen Bergamo weist eine Sicherheitslücke auf, das schreibt der «Corriere della Sera».
Die Bauweise verursacht Sicherheitslücke
Die italienische Tageszeitung befragte zum Unglückshergang mehrere Experten für Flughafensicherheit. Viele betonten, dass der Flughafen Bergamo ein strukturelles Sicherheitsproblem aufweise. Demnach befände sich ein Notausgang, der auf den Flugplatz führt, sehr nahe beim Ausgang zum Ankunftsbereich. Mit dem jetzigen Sommerferien-Trubel sei es ein leichtes, sich unbemerkt durch die automatische Tür zu drängen. Es gäbe keine Hindernisse. Rennt man, erreicht man in nur vier Sekunden den besagten Notausgang.
Für den Fall einer Evakuierung des Flughafengebäudes müssen diese Türen zudem leicht zu öffnen sein. Das machte den Sprint von Andrea R. auf das Rollfeld noch einfacher. Wieso liegt die kritische Notfalltür so nah am Ausgang? Der Grund dafür sei «die lange, schmale Struktur des Flughafens», schreibt «Corriere della Sera».
Obdachloser versteckte sich in Fahrwerkschacht
Tatsächlich war Andrea R. nicht die erste unbefugte Person, die bei den geparkten Flugzeugen auftauchte. Erst am Ostermontag entdeckte man einen Obdachlosen versteckt in einem Fahrwerkschacht eines Jets. Wie der Mann dort hingelangte, ist unklar. Allerdings war es ein weiterer Faktor für die italienische Aufsichtsbehörde für Zivilluftfahrt (Enac), die Untersuchungen einzuleiten.
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
* Name bekannt