Neue Aufnahmen zeigen, wie Luxus-Yacht innerhalb einer Minute sinkt
1:17
Unglück in Sizilien:Aufnahme zeigt, wie Yacht innerhalb einer Minute sinkt

Nach Katastrophe mit 7 Toten
Luxusyacht Bayesian aus dem Meer gehoben – galt als unsinkbar

Vor der Küste der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist das Wrack der Luxusjacht Bayesian aus dem Wasser gehoben worden. Das als unsinkbar geltende Schiff kenterte 2024 in einem Unwetter, wobei sieben Menschen starben.
Publiziert: 21.06.2025 um 11:31 Uhr
|
Aktualisiert: 22.06.2025 um 16:27 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
Die Luxusyacht Bayesian wurde aus dem Wasser gehoben.
Foto: AP Photo

Darum gehts

  • Megajacht kentert 2024, sieben Tote, inklusive Milliardär Lynch
  • Bergung der Bayesian war technisch anspruchsvoll und mehrfach verschoben
  • Jacht war nicht für Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h ausgelegt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
KEYSTONE-SDA_Quadrat_pos.jpg
Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die als «unsinkbar» deklarierte Megajacht war im August 2024 während eines Unwetters gekentert. Sieben Menschen starben bei dem Unglück, darunter der Eigentümer, der britische Software-Milliardär Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter. Laut einem britischen Untersuchungsbericht war die Bayesian für extreme Wetterlagen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde nicht ausgelegt.

Bergung mit tragischem Zwischenfall

Die italienische Küstenwache koordinierte die komplexe Operation vor der Hafenstadt Porticello, nordöstlich von Palermo. Nachdem das 56 Meter lange Wrack aus dem Wasser gehoben wurde, wurde es leergepumpt und stabilisiert. Die Bergung galt als technisch äusserst anspruchsvoll und musste mehrfach verschoben werden. Ein niederländischer Taucher kam bei Vorbereitungen unter Wasser Anfang Mai ums Leben.

«Es ist schmutzig, scheint aber keine besonderen Schäden zu haben», sagte Michele Maltese, Kommandant der Küstenwache Westsiziliens. Die Aufbauten seien teilweise vom Unglück beschädigt. Der 72 Meter hohe Mast der Jacht, der bereits vor Tagen unter Wasser abgetrennt wurde, liegt noch auf dem Meeresgrund. Er soll in den kommenden Tagen ebenfalls geborgen werden.

Das Gebiet rund um das Schiff wird aus der Luft und auf dem Wasser überwacht, um mögliche Umweltgefahren frühzeitig zu erkennen – etwa durch Treibstoff, der sich noch im Rumpf befindet.

Viele offene Fragen

Die italienische Staatsanwaltschaft und Experten wollen zentrale Fragen zum Unglück klären. Eine Hypothese besagt, dass eine Luke im Deck geöffnet war und so Wasser ins Schiff eindringen konnte. Am Wrack zeigte sich jedoch, dass diese geschlossen war. Das Ziel sei nun, Beweise zu sichern und etwaige Konstruktionsmängel zu dokumentieren sowie die Ursache des Unglücks zu klären.

Die Ermittlungen richten sich derzeit gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei Crewmitglieder wegen möglicher Pflichtverletzungen. Sie sollen Sturmwarnungen ignoriert und sich selbst in Sicherheit gebracht haben, während sie Passagiere zurückliessen.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?