«Offensichtliche Störung durch Russland»
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Von der Leyens Flug betroffen:«Offensichtliche Störung durch Russland»

Landung erfolgt mit Papierkarten
Russen sollen Flugzeug von Ursula von der Leyen gestört haben

Es ist ein besorgniserregender Zwischenfall: Der Jet von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen musste ohne Navigationssysteme landen. Mutmasslich sind die Systeme wegen russischer Sabotage ausgefallen. Der Kreml dementiert.
Publiziert: 01.09.2025 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2025 um 15:01 Uhr
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Konnte dann doch noch sicher landen: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Foto: SvenSimon-ThePresidentialOfficeUkraine

Wegen einer mutmasslich absichtlichen Störung aus Russland musste das Flugzeug von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) mit Papierkarten landen. Dies berichtet die «Financial Times». 

Der Vorfall habe sich am Sonntag ereignet, als von der Leyens Flugzeug den Flughafen Plowdiw in Bulgarien ansteuerte. Das Navigationssystem des Jets wurde gestört – alle Funktionen fielen aus. Ein Insider sagte der «Financial Times»: «Der gesamte GPS-Bereich am Flughafen fiel aus. Es war unbestritten eine Störung.»

Der russische Pressesprecher Dmitri Peskow dementiert jedoch die Beteiligung Russlands an der GPS-Störung. «Ihre Informationen sind falsch», erklärte Peskow gegenüber der britischen Zeitung The Financial Times.

«Es gab Jamming»

«Wir können bestätigen, dass es GPS-Jamming gab», sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission in Brüssel über den Vorfall. Demnach vermuteten die bulgarischen Behörden, dass die Störung durch Russland ausgeführt wurde. Beim GPS-Jamming wird der Empfang des Satellitensignals gestört.

Der Pilot habe sich dann entschieden, auf altmodische Landungsmethoden zurückzugreifen und mit Papierkarten zu landen. Nach Angaben der Sprecherin endete der Zwischenfall glimpflich. Das Flugzeug mit von der Leyen sei am Ende sicher gelandet – jedoch mit einer Stunde Verspätung. 

«Bewusst, dass Drohungen Bestandteil von Russlands Vorgehen sind»

Plowdiw ist die zweitgrösste bulgarische Stadt. Der Flughafen dort wird vor allem von Low-Cost-Airlines und für Charterflüge benutzt.

Die EU-Kommission sei sich bewusst, dass Drohungen und Einschüchterungen ein regelmässiger Bestandteil von Russlands feindlichem Vorgehen seien. Vorfälle wie dieser stärkten allerdings nur die Entschlossenheit, die Verteidigungsfähigkeiten auszubauen und die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken.

Von der Leyen besuchte in den vergangenen Tagen mehrere Staaten im Norden und Osten der EU. In Bulgarien hatte sie am Sonntag unter anderem ein Treffen mit dem Ministerpräsidenten Rossen Scheljaskow über Themen der europäischen Sicherheit und Verteidigung.

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