Darum gehts
- Trump reagiert mit Zöllen auf Chinas Exportkontrollen bei wichtigen Rohstoffen
- China dominiert den Abbau und die Verarbeitung seltener Erden
- USA plant ab 1. November einen Zollsatz von 130 Prozent
Donald Trump (79) reagiert auf die schärferen Exportkontrollen für seltene Erden in China. Der US-Präsident kündigte zusätzliche Zölle gegen das Land in Höhe von 100 Prozent an. Sie sollen laut Trump spätestens ab dem 1. November in Kraft treten.
Die Zölle gälten über bereits bestehende Einfuhrbeschränkungen hinaus, erklärte Trump am Freitag in seinem Onlinedienst Truth Social. Er kündigte zudem Einschränkungen beim Export «kritischer Software» nach China an. Betroffen sind unter anderem Flugzeugteile von Boeing, wie die Agentur Reuters berichtete.
China dominiert Abbau und Verarbeitung
Seltene Erden stecken in einer Reihe von Technologien von Windturbinen bis zu Batterien für Elektroautos. Für Trump hat die Versorgungssicherheit deshalb höchste Priorität. China dominiert den Abbau und die Verarbeitung dieser kritischen Rohstoffe.
Das Land hatte die schärferen Kontrollen mit Sicherheitsbedenken begründet. Doch China setzt die seltenen Erden schon länger auch als Druckmittel in Verhandlungen ein.
Kein Treffen mit Xi Jinping
Trump nannte das Verhalten Chinas «ausserordentlich aggressiv» und «beispiellos». Zuvor hatte er China «feindliche» Handelspraktiken vorgeworfen.
Ein in zwei Wochen geplantes Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping (72) könnte nach der neusten Eskalation platzen. «Es scheint keinen Grund mehr dafür zu geben», erklärte Trump.
Rückkehr des Handelskriegs?
Bereits jetzt erheben die USA einen Strafzoll von 30 Prozent auf chinesische Waren. Spätestens ab dem 1. November würde damit ein Zollsatz von 130 Prozent gelten. An den Märkten macht sich deshalb wieder die Sorge vor einem globalen Handelskrieg breit.
Die New Yorker Börse schloss am Freitag wegen der neuen Spannungen zwischen den zwei grössten Volkswirtschaften deutlich im Minus.