Kampf gegen Klimawandel
EU-Kommission will 90 Prozent weniger Emissionen bis 2040

Die Europäische Kommission will die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2040 um mindestens 90 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Ein Teil davon soll durch international anerkannte Klimazertifikate kompensiert werden dürfen.
Publiziert: 02.07.2025 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2025 um 13:14 Uhr
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Die Europäische Kommission sagt den Treibhausgasen den Kampf an.
Foto: dpa

Darum gehts

  • EU plant 90% Emissionsreduktion bis 2040
  • EU will CO2-Zertifikate aus dem Ausland anrechnen
  • Mindestens 87% Emissionsreduktion im Vergleich zu 1990
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AFPAgence France Presse

Bei den europäischen Klimazielen für 2040 will die EU-Kommission auf Druck einiger Mitgliedsländer mehr Spielraum geben. Ziel bleibt einem Brüsseler Gesetzesvorschlag vom Mittwoch zufolge, den Treibhausgasausstoss der EU-Länder im Vergleich zum Jahr 1990 um 90 Prozent zu senken. Für einen Teil der Emissionen sollen die Staaten aber CO₂-Zertifikate aus dem Ausland anrechnen können.

Fest steht: Die innerhalb der EU ausgestossene Menge an Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan soll im Vergleich zu 1990 um mindestens 87 Prozent sinken. Dabei erlaubt die EU, sogenannte Kohlenstoffsenken anzurechnen. Das sind Prozesse, bei denen Kohlendioxid aus der Luft wieder eingespeichert wird, auf natürliche Weise in Wäldern und Meeren oder durch Technologien wie CCS (Carbon Capture and Storage).

Neue Qualitätsstandards

Für die übrigen drei Prozent dürften die EU-Länder den Vorschlägen der Kommission zufolge ab dem Jahr 2036 CO₂-Zertifikate kaufen und damit Kohlendioxid-Speicher oder Einsparungen in Drittstaaten bezahlen. Auf eine ähnliche Weise bezahlt die Schweiz etwa Elektrobusse in Thailand.

Um Betrug mit Doppelzählungen oder nur kurzfristigen CO₂-Einsparungen zu vermeiden, will Brüssel EU-weit einheitliche Qualitätsstandards für solche Zertifikate aus dem Ausland festlegen. Diese Standards liegen bislang aber noch nicht vor.

Netto-Null-Ziel

Der Wert für 2040 ist ein Zwischenziel auf dem Weg zur Klimaneutralität der EU bis 2050. Dann sollen die 27 Länder nur noch so viel ausstossen, wie die Natur aufnimmt oder mit technischen Methoden gespeichert werden kann. Für ein erstes Zwischenziel – 55 Prozent weniger Treibhausgasemissionen bis 2030 – sehen Forscher die EU auf einem guten Weg, danach dürfte es schwieriger werden.

Die EU-Länder müssen nun mit dem Europaparlament über die Klimaziele verhandeln. Von den Plänen für 2040 wollen sie ausserdem ein rechtlich nicht bindendes Ziel für 2035 ableiten, mit dem die EU zur nächsten Klimakonferenz COP30 im November in Brasilien fahren kann. Die Entscheidung darüber könnte bei einem Treffen der EU-Umweltministerinnen und -minister im September in Brüssel fallen.

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