«Putin hat mich im Stich gelassen»
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Trump beim Treffen mit Starmer:«Putin hat mich im Stich gelassen»

Trump an PK mit Starmer
«Putin hat mich hängenlassen»

Am Donnerstag traf sich US-Präsident Donald Trump mit dem britischen Premier Keir Starmer. Trump und Starmer gaben im Anschluss eine gemeinsame Pressekonferenz. Trump nutzte die Gelegenheit für eine Kritik an Kreml-Chef Putin. Die Pressekonferenz im Tickerprotokoll.
Publiziert: 18.09.2025 um 14:46 Uhr
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Aktualisiert: 19.09.2025 um 10:18 Uhr
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Auf Schloss Windsor empfing König Charles III. den US-Präsidenten Donald Trump prunkvoll und betonte die Gemeinsamkeiten der beiden Länder.
Foto: IMAGO/Spotlight Royal

Darum gehts

  • Trump zu Staatsbesuch in Grossbritannien, trifft König Charles III
  • Gespräche mit Premierminister Starmer über globale Konflikte geplant
  • 150 Milliarden Pfund schweres US-Investitionspaket für Grossbritannien angekündigt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
18.09.2025, 17:29 Uhr

Viele Milliarden, ein enttäuschter Trump und Streit um Palästina

US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Keir Starmer haben ein milliardenschweres Abkommen zur Stärkung der Zusammenarbeit in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Quantencomputing und Atomenergie unterzeichnet.

Verstehen sich gut: Trump und Starmer.

Starmer bezeichnete das Abkommen am Donnerstag - dem zweiten Tag von Trumps Staatsbesuch in Grossbritannien – als «bahnbrechend». Trump sprach von einem «sehr grossen» Deal und lobte die «unzerbrechliche Verbindung» zwischen den USA und Grossbritannien.

Anschliessend hielten die beiden Staatsmänner eine gemeinsame Pressekonferenz. Dabei äusserte sich der US-Präsident erneut enttäuscht über das Verhalten von Russlands Präsident Wladimir Putin im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Er habe gedacht, der Konflikt in der Ukraine sei der «am einfachsten» lösbare wegen seiner «Beziehung zu Präsident Putin.» «Aber er hat mich hängenlassen. Er hat mich wirklich hängenlassen», fügte Trump mit Blick auf Putin an.

Auch die Gaza-Krise wurde Thema. Der US-Präsident lehnt die Pläne Grossbritanniens, einen Palästinenserstaat anzuerkennen, entschieden ab. «In diesem Punkt bin ich mit dem Premierminister nicht einer Meinung.» Gleichzeitig betonte Trump, es handele sich dabei um «eine unserer wenigen Meinungsverschiedenheiten».

Die britische Regierung hatte im September die Anerkennung eines Palästinenserstaates in Aussicht gestellt, sollte Israel nicht «substanzielle Schritte» zur Verbesserung der Situation im Gazastreifen unternehmen.

18.09.2025, 16:57 Uhr

Trump und Starmer sind weg

Die Pressekonferenz ist damit beendet. Vielen Dank, dass du dabei warst und schönen Donnerstag noch. 

18.09.2025, 16:56 Uhr

Was ist mit Mandelson?

Dann geht es um den Fall Epstein. Denn er zieht auch in Grossbritannien Kreise: Nach Enthüllungen über seine Freundschaft zu Epstein wurde der britische Botschafter in den USA, Peter Mandelson, abgesetzt. Mandelson war es, der das Treffen zwischen Trump und Starmer eingefädelt hat. Und nun ist er weg. 

Starmer äussert sich nicht konkret dazu. Auch Trump sagt nichts dazu. 

18.09.2025, 16:53 Uhr

«Schlimmster Angriff seit dem Holocaust»

Es geht wieder um die Gaza-Krise. Starmer macht klar: «Der 7. Oktober war der schlimmste Angriff seit dem Holocaust.» Und die Hamas seien eine Terrorgruppe. 

Trump pflichtet ihm bei. 

18.09.2025, 16:51 Uhr

Kaufen die USA nun Tiktok?

Schliesslich geht es um Tiktok. «Werden die USA ihren eigenen Algorithmus bekommen?»

Der US-Präsident hat die eigentlich am Mittwoch ablaufende Frist zum Verkauf der Videoplattform Tiktok in den USA durch den chinesischen Konzern Bytedance ein weiteres Mal verlängert. Nun gilt eine neue Frist bis zum 16. Dezember, wie Trump per Dekret am Dienstag anordnete. Kurz zuvor hatte er noch gesagt, mit China gebe es eine Einigung über eine Neuorganisation der Eigentumsverhältnisse.

18.09.2025, 16:40 Uhr

«Er hat mich enttäuscht»

Was meint Trump mit «Putin hat mich hängenlassen»?

Der US-Präsident wiederholt seine Behauptung, dass er sieben Kriege schon beendet habe. Der Ukraine-Krieg sei dagegen nicht so leicht zu beenden. Hauptgrund sei Kreml-Chef Wladimir Putin. Und Trump wiederholt: «Er hat mich enttäuscht.»

Putin töte viele Menschen und verliere mehr Menschen, als er tötet. «Ehrlich gesagt werden mehr russische Soldaten getötet als ukrainische», so Trump.

Starmer ergänzt: «Wir müssen den Druck auf Russland erhöhen.» Nur so könnte der Ukraine-Krieg endlich beendet werden. Erst wenn Putin einlenkt, könnte das Sterben ein Ende haben.

«Putin hat mich im Stich gelassen»
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Trump beim Treffen mit Starmer:«Putin hat mich im Stich gelassen»
18.09.2025, 16:34 Uhr

«Es ist ein Problem, das ganz Europa betrifft»

Die nächste Frage dreht sich um illegale Einwanderung. 

Trump erklärt, wie schlimm die Situation war, bevor er an die Macht kam. Unzählige Verbrecher seien einfach so in die USA gekommen. Als US-Präsident habe er etwas dagegen unternehmen müssen. Er habe da nicht einfach so zuschauen können und wollen. «Die Situation ist in Grossbritannien sehr ähnlich. Ich habe darüber mit Herrn Starmer gesprochen.» 

Starmer ergänzt: «Es ist ein Problem, das ganz Europa betrifft.» Um die illegale Einwanderung einzugrenzen, brauche es mehrere Massnahmen. Zäune und vermehrte Kontrollen zum Beispiel. 

18.09.2025, 16:29 Uhr

«Geiseln müssen endlich befreit werden»

Die Fragerunde beginnt. Die erste Frage geht um Gaza.

Starmer: «Die Situation in Gaza ist nicht zu ertragen.» Noch immer seien Geiseln in der Gewalt von der Hamas. Das müsse ein Ende haben.

Trump dazu: «Die Geiseln müssen endlich befreit werden.» Er sei schockiert, wie schlimm die Situation in Gaza sei. Die Bilder vom 7. Oktober, als Israel angegriffen wurde, habe er kaum ertragen können. 

18.09.2025, 16:23 Uhr

Ein «Super-Abkommen» beschlossen

Dann übernimmt Trump das Wort. Er dankt Starmer und seiner Frau für das Treffen und auch der königlichen Familie für den Empfang. Auch der US-Präsident betont, wie eng und stark das Bündnis zwischen den USA und Grossbritannien ist. «Wir sind für immer Freunde», so Trump. Darum habe er auch mit diesem Land ein so «tollen Deal» ausgehandelt. Stunden zuvor haben Trump und Starmer ein milliardenschweres Abkommen zur Stärkung der Zusammenarbeit in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Quantencomputing und Atomenergie unterzeichnet. 

Dann lobt Trump, wie fortschrittlich die USA seien, besonders in Sachen KI und Technologie. In diesen Punkten werden die USA seinem Partner Grossbritannien helfen, nicht den Anschluss zu verlieren. Sein Vorgänger Joe Biden hätte nicht so viel für das Land getan. Trump habe das Problem aber gelöst und ein «Super-Abkommen» beschlossen. 

Anschliessend lobt sich Trump selbst. Er habe schon sieben Kriege und Krisen gelöst. Und er werde das auch für Gaza und die Ukraine versuchen. Nur: «Putin hat mich hängenlassen», sagt Trump.

18.09.2025, 16:15 Uhr

«Wir haben das beste Bündnis der Welt.»

Starmer betont die wichtige Beziehung, die Grossbritannien und die USA miteinander haben und er unterstreicht die Bedeutung des Abkommens, das heute geschlossen wurde. 

Die beiden Länder werden sich dabei unterstützen, um gemeinsam die Wirtschaft und den Fortschritt zu sichern. Es geht um mehrere Milliarden. Um Jobs in Grossbritannien zu sichern und zu schaffen. Das starke Band zwischen den USA und Grossbritannien stehe für Wohlstand, so Starmer. «Wir haben das beste Bündnis der Welt.» Schon in der Geschichte hätten die Länder zusammengestanden und so auch in der Zukunft. 

Die beiden Länder hätten aber auch Verantwortung für die Welt, damit Frieden herrscht. In Gaza, in der Ukraine. Darüber sprachen Starmer und Trump, wie sie helfen können, die Kriege zu beenden. 

US-Präsident Donald Trump (79) gastiert in dieser Woche zum Staatsbesuch in Grossbritannien. Mit Prunk und Zeremoniell empfing König Charles III. (76) den US-Präsidenten am Mittwoch zum Staatsbankett auf Schloss Windsor. Trump lobte den britischen König dabei als «ganz besonderen Mann».

Dieser betonte vor allem die Gemeinsamkeiten der beiden Länder: «Wir haben gemeinsam gefeiert, gemeinsam getrauert und in den besten und schlimmsten Zeiten zusammengehalten.» Auch Trump kam auf die gemeinsamen Bande zu sprechen – «Wir müssen weiterhin für die Werte und die Menschen der englischsprachigen Welt eintreten», erklärte er. 

Gespräche mit Starmer am Donnerstag

Dieser Austausch deutet auch die Richtung der Gespräche an, die Trump am Donnerstag mit dem britischen Premierminister Keir Starmer (63) führen wird. Vor allem steht die Bewältigung von globalen Konflikten im Fokus, besonders die US-amerikanische Unterstützung der Ukraine und die Haltung zu Israel. Um 15.30 Uhr Schweizer Zeit sollen die beiden anschliessend zur gemeinsamen Pressekonferenz auftreten. Blick begleitet die Konferenz im Liveticker. 

Neben der Enthüllung eines 150 Milliarden Pfund schweren US-Investitionspakets für Grossbritannien und der Beziehung der beiden Länder wird es auch um Abkommen in Bereichen wie Technologie, Energie und Biowissenschaften gehen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. 

Britische und internationale Medien warnen jedoch, dass heikle Themen wie der Epstein-Skandal die Pressekonferenz überschatten könnten. So musste Starmer in der letzten Woche Peter Mandelson als Botschafter in den USA entlassen, nachdem dessen enge Verbindung zu Jeffrey Epstein (†66) bekannt geworden war. Die Veröffentlichung von Epsteins «Geburtstagsbuch» warf zudem weitere Fragen zu den Verstrickungen des Finanziers mit Donald Trumps auf. 


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