Model in Mailand getötet – Ex-Freund unter Verdacht
Pamela G. (†29) plante schon ihre Flucht ins Tessin

Sie wollte offenbar vor ihrem gewalttätigen Ex ins Tessin fliehen: Das italienische Model Pamela G. wurde in der Stadt Mailand umgebracht. Ihr Ex-Freund soll 24-mal auf sie eingestochen haben.
Publiziert: 17.10.2025 um 14:07 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2025 um 14:15 Uhr
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Sie arbeitete als Model und liebte Luxus: Pamela G. soll von ihrem Ex-Freund getötet worden sein.
Foto: Instagram

Darum gehts

  • Model Pamela G. von Ex-Freund auf Balkon getötet
  • Opfer führte glamouröses Leben und gründete eigene Bikinimarke
  • Täter stach 24-mal auf das 29-jährige Opfer ein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Am Dienstagabend hallten Schreie durch die Strassen des Quartiers Gorla an nördlichen Stadtrand Mailands. Das Model Pamela G.* (29) wird mutmasslich von ihrem Ex-Freund auf den Balkon ihrer Wohnung gezerrt. «Sie hat ‹Hilfe, Hilfe› geschrien», sagte eine Anwohnerin zu der italienischen Zeitung «Corriere Della Sera». Auf dem Balkon soll der Ex-Freund mit einem Jagdmesser auf sein Opfer eingestochen haben.

Als Einsatzkräfte gegen 22 Uhr die Wohnung der 29-Jährigen stürmen, liegt diese bereits im Sterben. Bevor die Beamten den Ex-Freund überwältigen können, soll er versucht haben, sich mit zwei Stichen in den Hals das Leben zu nehmen. Er wird danach ins Mailänder Niguarda-Spital gebracht, ist aber nicht in Lebensgefahr, schreibt der «Corriere». Insgesamt 24-mal soll auf Pamela G. eingestochen haben.

Opfer war viel unterwegs

Das Opfer bezeichnete sich online selbst als «Model und junge Unternehmerin». Zusammen mit einer Freundin gründete sie eine eigene Bikinimarke. Pamela G. führte ein glamouröses Leben, das sie auch auf dem Instagram-Account ihres Chihuahuas «Bianca» präsentierte. Regelmässig waren Hund und Frauchen zusammen in Venedig, Paris oder Monaco unterwegs.

Bekannt wurde das Model auch vor zehn Jahren durch ihre Teilnahme an der Realityshow «L’isola di Adamo ed Eva Italia», bei der sich die Teilnehmenden nackt auf einer einsamen Insel kennenlernten.

«Traurig und schockiert»

Bei dem Täter soll es sich laut dem «Corriere» um den 52-jährigen Gianluca S.* handeln. Dieser soll bereits wegen Betruges vorbestraft sein. Ein Jahr lang sollen er und Pamela G. eine Beziehung geführt haben. 

Gianluca S. ist Bürger der Stadt Cervia in der italienischen Provinz Emilia-Romagna. Der Stadtrat von Cervia zeigt sich am Mittwoch in einer Mitteilung schockiert darüber, dass einer ihrer Bürger eine solche Tat verüben konnte. «Wir sind traurig und schockiert über diese schreckliche Nachricht, die unsere Gemeinschaft zutiefst trifft», heisst es auf der Webseite der Stadt.

«Er schlug sie jeden Tag»

Am Freitag äussert sich mit Francesco D. ein anderer Ex-Partner der Getöteten gegenüber dem «Corriere». «Sie wollte ihr Leben ändern, Psychologie studieren, anderen helfen», sagte er.

Schon vor der Tat hatte es ihm zufolge Anzeichen gegeben, dass Gianluca S. gewalttätig sei. So habe eine mit dem Paar befreundete Frau zum mutmasslichen Täter gesagt: «Sie ist gut, bitte schlag sie nicht.» Francesco D. habe Pamela dann geraten, Gianluca S. zu verlassen. Sie hörte jedoch nicht auf den Rat ihres Ex-Partners und traf sich weiterhin mit S. «Er schlug sie jeden Tag, unter jedem Vorwand.»

Laut D. kam es auch zu sexuellen Übergriffen. «Nach einem dieser Fälle im Mai vergangenen Jahres wurde sie schwanger und entschied sich für eine Abtreibung. Sie, die sich immer eine Familie und Kinder gewünscht hatte, sagte, sie wolle kein Kind mit diesem Mann.»

Flucht ins Tessin?

Pamela G. soll schliesslich den Entschluss gefasst haben, ins Tessin zu fliehen, nach Lugano. Wie der «Corriere» weiter schreibt, registrierten die Behörden zwei Gewaltvorfälle. Eine Anklage soll jedoch nie erhoben worden sein. 

Die Stadt Cervia ruft in ihrer Mitteilung ebenfalls zur entschlossenen Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auf. «Es ist eine Tragödie, die überall zuschlagen kann – in unseren Städten, in unseren Häusern, in unseren alltäglichen Beziehungen», schreibt sie auf ihrer Webseite. Der Familie und den Angehörigen des Opfers drückt die Stadt ausserdem ihre Nähe und Solidarität aus.

* Namen der Redaktion bekannt 

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