Gemeinden evakuiert, landesweite Mobilisierung angekündigt
Riesiger Waldbrand in Israel ausgebrochen

Israelische Rettungskräfte kämpfen weiter gegen grosse Waldbrände bei Jerusalem. Bislang seien die Brände noch nicht unter Kontrolle. Verteidigungsminister Israel Katz rief einen nationalen Notstand aus. Zudem wurde eine landesweite Mobilisierung angekündigt.
Publiziert: 30.04.2025 um 12:41 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2025 um 09:32 Uhr
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In Israel brennen derzeit grosse Waldflächen in der Nähe von Jerusalem.
Foto: Screenshot X
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Janine EnderliRedaktorin News

Die Lage in Israel spitzt sich weiter zu. In den vergangenen Tagen ist in den Hügeln Jerusalems ein grosser Waldbrand ausgebrochen. Die israelische Feuerwehr kämpft zudem gegen einen Waldbrand in der Nähe der Stadt Bet Shemesh. Bereits in den vergangenen Wochen sind immer wieder Brände aufgeflammt. Dieses Mal scheint das Ausmass jedoch grösser. Israelischen Medienberichten zufolge versuchen die Einsatzkräfte der Stadt Beit Shemesh zu verhindern, dass das Feuer auf Häuser übergreift. 

Bisher wurden insgesamt sechs Gemeinden evakuiert. Bilder in den sozialen Medien zeigen riesige Rauchwolken, die über das Land ziehen. Während einige Anwohner am Donnerstag zurück nach Hause kehren konnten, dürfen andere ihre Orte wegen der Feuer weiterhin nicht betreten.

«Wir befinden uns in einer nationalen Notlage»

Israels Verteidigungsminister Israel Katz (69) wies indessen das Militär an, die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen zu unterstützen. Katz bezeichnete die Situation in einer veröffentlichten Erklärung als «nationalen Notstand». «Wir befinden uns in einer nationalen Notlage, und alle verfügbaren Kräfte müssen mobilisiert werden, um Leben zu retten und die Brände unter Kontrolle zu bringen», erklärte Katz. 

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat gewarnt, dass die nahe Jerusalem wütenden Brände die Stadt selbst erreichen könnten. «Der Westwind könnte das Feuer leicht in Richtung der Aussenbezirke oder sogar in die Stadt selbst treiben», sagte er in einem von seinem Büro veröffentlichten Video. 

Menschen lassen ihre Autos zurück

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort beobachtete, wie die Flammen in der Nähe der Hauptstrasse zwischen Latrun und Beit Schemesch wüteten und dass Hubschrauber im Einsatz waren. 

Autofahrer liessen ihre Autos an der Strasse stehen und flohen, während aus dem Feuer riesige Rauchwolken aufstiegen. Nach Berichten israelischer Medien wurden die Bewohner von Gemeinden rund 30 Kilometer westlich von Jerusalem in Sicherheit gebracht.

Gleichzeitig bekämpfen die Feuerwehrleute auch eine Reihe von Bränden in den nahe gelegenen Hügeln von Jerusalem. Es wurde eine landesweite Mobilisierung angekündigt. Dies bedeutet, dass aus dem ganzen Land Einsatzkräfte aufgeboten werden, um bei der Bekämpfung der Brände zu unterstützen. 

Videos auf X zeigen Menschen, die ihre Autos verlassen und vor dem Rauch und den Flammen fliehen.

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Um internationale Hilfe gebeten

Die israelische Nachrichtenseite «ynet» berichtete, die Feuer seien so stark, dass Israel um internationale Hilfe gebeten habe. Nach israelischen Medienberichten wollten Griechenland, Zypern, Kroatien und Italien in den kommenden Stunden Löschflugzeuge schicken. Mehrere Wohnorte mussten geräumt werden.

Ein Sprecher des Rettungsdienstes Magen David Adom sagte, insgesamt seien zwölf Menschen verletzt worden. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden auch zwei Babys mit Rauchverletzungen ins Krankenhaus gebracht. 

Grossveranstaltung bereits abgesagt

In den Wäldern rund um Jerusalem kommt es immer wieder zu Bränden. Wegen starker Winde sollen nach Medienberichten die diesjährigen Feiern zum israelischen Unabhängigkeitstag eingeschränkt werden, die am Abend beginnen sollten.

Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir (48), der für die Feuerwehr zuständig ist, reiste in die betroffenen Gebiete. Israelischen Medien zufolge bat Israel Bulgarien, Zypern, Griechenland und Italien um Hilfe bei der Bekämpfung der Brände. Eine für Mittwochabend geplante Veranstaltung anlässlich des israelischen Unabhängigkeitstags in Jerusalem wurde wegen der anhaltend gefährlichen Wetterlage abgesagt.

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