Darum gehts
- Russische Drohnen operierten nahe der polnischen Grenze, Alarm ausgelöst
- Polen und Rumänien ergriffen präventive Sicherheitsmaßnahmen gegen Drohnenbedrohung
- Russische Drohne drang 10 Kilometer in rumänisches Gebiet ein
Am Samstag operierten russische Drohnen in extremer Nähe zur polnischen Grenze. Das verkündete Polens Premierminister Donald Tusk (68) auf X. «Aufgrund der Bedrohung durch russische Drohnen, die über der Ukraine nahe der polnischen Grenze operieren, haben die polnischen und verbündeten Luftstreitkräfte präventive Operationen in unserem Luftraum eingeleitet. Die bodengestützten Luftabwehrsysteme haben die höchste Alarmstufe erreicht», schreibt der Politiker in seinem Post.
Zur selben Zeit erreichte auch ein Alarm in Rumänien Dutzende Mobiltelefone in der Gegend Tulcea, wie mehrere rumänische Medien übereinstimmend berichten. Die Region am Donaudelta grenzt unmittelbar an die Ukraine. Die Warnung bezieht sich auf «herabfallenden Gegenständen aus dem Luftraum».
Rumänien bestätigt russische Herkunft der Drohne
Zunächst waren die Hintergründe unklar. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski äusserte auf X jedoch den Verdacht, dass es sich um eine russische Drohne handelte. Selenski sprach von einer «offensichtlichen Ausweitung des Krieges» und warnt gleichzeitig die Europäer: «Wartet nicht erst auf Dutzende Shahed(-Drohnen) und ballistische Raketen, um endlich Entscheidungen zu treffen.»
Am Sonntagnachmittag bestätigte auch Rumänien die russische Herkunft der Drohne. Der Flugkörper vom Typ Geran werde bei Angriffen auf die Ukraine benutzt, teilte das Ministerium mit. «Solche Vorfälle zeigen den mangelnden Respekt der Russischen Föderation gegenüber den Normen des Völkerrechts und gefährden nicht nur die Sicherheit der rumänischen Bürger, sondern auch die kollektive Sicherheit der Nato», hiess es vom rumänischen Verteidigungsministerium. Wegen des Vorfalls bestellte Aussenministerin Oana Toiu den russischen Botschafter in Bukarest ein.
Das Objekt sei etwa 50 Minuten lang von Nordosten Richtung Südwesten geflogen, entlang des Donauarms Chilia, der die Grenze Rumäniens zur Ukraine bildet. In Höhe der rumänischen Ortschaft Pardina sei die Drohne Richtung Ukraine geflogen und habe den rumänischen Luftraum verlassen
«Eklatante Verletzung der EU-Souveränität»
Zwei rumänische F-16-Kampfjets sind nach Eingang des Alarmes umgehend aufgestiegen und bekamen die Genehmigung, die Drohne – wenn nötig – abzuschiessen.
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich am Sonntag auf X zum Eindringen der Drohne in den rumänischen Luftraum geäussert. «Russlands Eindringen in den rumänischen Luftraum ist erneut eine eklatante Verletzung der Souveränität der EU und eine ernsthafte Bedrohung für die regionale Sicherheit.»
Nato verstärkt Ostflanke
Vor wenigen Tagen verletzten Putins Drohnen den polnischen Luftraum, einige von ihnen wurden daraufhin abgeschossen. Die Nato kündigte daraufhin eine Verstärkung seiner Ostflanke an.
Dazu wurde die Operation «Eastern Sentry» – etwa: Wächter des Ostens – in die Wege geleitet. Polen lässt seit langem bei jedem grösseren Angriff auf den Westen der Ukraine Kampfjets aufsteigen.