Trump fordert Einfrieren des Kriegs entlang der Frontlinie
0:25
«Sonst ist es zu kompliziert»:Trump fordert Einfrieren des Kriegs entlang Frontlinie

Ein Tag nach Trump-Entscheid
Jetzt reagiert Putin auf die US-Sanktionen

Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Ticker halten wir dich über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Publiziert: 23.10.2020 um 14:30 Uhr
|
Aktualisiert: 19:38 Uhr
Teilen

Darum gehts

  • Russland greift die Ukraine unvermindert an

  • Gleichzeit häufen sich Nato-Luftraumverletzungen 

  • Experten sind sich sicher: Putin testet das Bündnis

  • Trump geht auf Distanz zu Putin

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Blick_APP_DE_WeissRot_XXXHDPI-1024x1024_RGB.png
Blick Newsdesk
18:11 Uhr

«Unfreundliche Geste»: Putin reagiert erstmals auf US-Sanktionen

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Kremlchef Wladimir Putin hat erstmals direkt auf die von den USA gegen Russland verhängten Sanktionen reagiert.

Putin betonte, die Sanktionen würden die russische Wirtschaft nicht beeinträchtigen, bezeichnete sie jedoch als «unfreundliche Geste». «Dieser Entscheid stärkt die Beziehungen zu den USA nicht. Es ist ein Versuch, Druck auf Russland auszuüben.»

Foto: Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

«Dialog ist immer besser als Krieg», fügte er im Rahmen einer Veranstaltung vor Medienvertretern hinzu. 

Putin erklärte weiter, dass es Zeit brauchen werde, russisches Öl auf dem Weltmarkt zu ersetzen, und dass dies zu Preissteigerungen für die Käufer führen werde. 

Auf die Frage nach seinem abgesagten Gipfeltreffen mit Donald Trump in Budapest antwortete Putin, dass das Treffen von den USA vorgeschlagen worden sei. Er glaube, dass das Treffen nur verschoben und nicht – wie am Mittwoch von Trump behauptet – abgesagt wird. 

Trump und Putin hätten sich ursprünglich in kurzer Frist in der ungarischen Hauptstadt getroffen. Die Vorbereitungen wurden jedoch auf Eis gelegt. 

17:38 Uhr

Selenski: «Können russische Ziele in bis zu 3000 Kilometer Entfernung erreichen»

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Es ist eine Frage, die in den vergangen Wochen immer wieder gestellt wurde. Wie weit reichen ukrainische Waffen und kann Kiew damit Ziele tief im russischen Hinterland treffen? 

«Ukraine besitzt Waffen mit 3000 km Reichweite»
0:56
Selenski droht Russland:«Ukraine besitzt Waffen mit 3000 km Reichweite»

Selenski liefert auf diese Fragen eine deutliche Antwort: «Ich weiss nicht, ob das neu für Sie ist, aber wir haben die Möglichkeit, Ziele in einer Entfernung von 3000 Kilometern zu treffen.» Die Waffen seien aus ukrainischer Produktion. «Wir haben zwar keine grossen, mächtigen Raketen, mit denen Diktatoren gerne bei Paraden prahlen, aber wir haben Drohnen, die 2000 bis 3000 Kilometer weit fliegen können», sagte Selenski. Die Ukraine habe keine andere Chance gehabt, als sie zu bauen. 

Zuletzt bat Selenski immer wieder bei US-Präsident Donald Trump um Tomahawk-Raketen. Bisher lieferten die USA diese jedoch nicht. In diesem Artikel erfährst du, wieso Selenski leer gegangen sein könnte. 

17:01 Uhr

Bericht: Russische Soldaten eröffnen Feuer auf Familie

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Sie sollen eine Familie nach der Position ukrainischer Soldaten gefragt und anschliessend das Feuer eröffnet haben. Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind nach dortigen Behördenangaben fünf Zivilisten von russischen Soldaten erschossen worden. Der Vorfall habe sich im Dorf Swaniwka, wenige Kilometer südlich der Stadt Siwersk ereignet, teilten die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew und die Staatsanwaltschaft der Region Donezk mit. 

Ein russischer Drohnenangriff traf ein Wohnhaus in der Region Donezk.
Foto: Alex Babenko/AP/dpa

Demnach berichtete eine überlebende Frau, dass russische Soldaten von ihrer Familie Informationen über die Positionen ukrainischer Einheiten verlangt hätten. Nachdem sie darüber keine Auskunft habe geben können, habe ein Soldat das Feuer auf die Unbewaffneten eröffnet. Die Frau habe später ihre zwei Söhne, ihren Mann und zwei Nachbarn tot aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein. 

Die Angaben zu den berichteten Vorfällen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

16:42 Uhr

Nach US-Entscheid: Chinesische Staatskonzerne stoppen offenbar Kauf von russsischem Erdöl

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Wird der Druck für Putin nun immer grösser? Laut der Nachrichtenagentur Reuters haben chinesische staatliche Ölkonzerne den Kauf von russischem Öl aus dem Seeverkehr eingestellt, nachdem die Vereinigten Staaten Sanktionen gegen Rosneft und Lukoil, die beiden grössten Ölgesellschaften Moskaus, verhängt hatten.

Eine russische Öl-Raffinerie des Konzerns Rosneft.
Foto: Bloomberg via Getty Images

Der Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Raffinerien in Indien, dem grössten Abnehmer von russischem Öl aus dem Seeverkehr, ihre Rohölimporte aus Moskau drastisch reduzieren wollen, um den US-Sanktionen wegen der Invasion der Ukraine durch den Kreml nachzukommen.

Die Auswirkungen für Moskaus dürften durch den chinesischen Entscheid noch prekärer werden. Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat die US-Sanktionen derweil als «kriegerischer Akt» bezeichnet, wie mein Kollege Johannes Hillig im Tickereintrag von 13.54 Uhr erklärt hat. 

13:54 Uhr

Russlands Ex-Präsident tobt wegen US-Sanktionen

Von Johannes Hillig, Redaktor am Newsdesk

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew (60) ist ein Meister im Säbelrasseln. Er droht regelmässig mit dem Schlimmsten – jetzt auch wieder. ​Er hat die US-Sanktionen gegen die Ölkonzerne Rosneft und Lukoil ​als «kriegerischen Akt» bezeichnet.

Medwedew gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Auf seinem Telegram-Blog kritisierte Medwedew US-Präsident Donald Trump (79): «Die USA sind unser Gegner, und der wortreiche ‹Friedensstifter› ist nun auf dem Kriegspfad gegen Russland.»

Trump könne nicht mehr sagen, dass Vorgänger Joe Biden (82) am Krieg schuld sei. «Nun ist es sein Konflikt», schrieb der derzeitige Vizechef des russischen Sicherheitsrates. Einen Vorteil habe diese Klarheit für Russland: Es könne die Ukraine bombardieren, ohne Rücksicht auf Verhandlungen nehmen zu müssen.

Trump hatte am Vorabend ein Gipfeltreffen mit Kremlchef Wladimir Putin (73) auf unbestimmte Zeit verschoben, weil Moskau im Ukraine-Krieg nicht kompromissbereit sei. Erstmals in seiner Amtszeit verhängte er Sanktionen gegen Russland.

Warum die neuen Sanktionen so schlimm sind, hat mein Kollege Samuel Schumacher analysiert. ​Hier​ gehts zum Artikel. 

Zuletzt wetterte Medwedew gegen die USA, weilt Trump überlegte, der Ukrainer Tomahawk-Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen. Der russische Ex-Präsident warnte von einer Eskalation bis hin zu einem Atomkrieg. Eine Lieferung von Tomahawks an die Ukraine könne «für alle und vor allem für Trump selbst böse enden».

00:15 Uhr

Trump: Habe Treffen mit Putin abgesagt

Von Gabriel Knupfer, Redaktor Nachtdienst

Es hatte sich bereits deutlich abgezeichnet: Das Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin zur Beendigung des Ukraine-Krieges findet nicht statt.

Trump hat den Gipfel in Budapest nach eigenen Angaben abgesagt. Es hätte sich nicht danach angefühlt, als würde man dahin kommen, wo man hinkommen müsste, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weissen Haus.

Donald Trump und Nato-Generalsekretär Mark Rutte sprachen im Weissen Haus über den Krieg in der Ukraine.
Foto: AP

Bereits am Dienstag hatte Trump gesagt, dass er «keine Zeit verschwenden» wolle. Der Hintergrund: Russland hält weiterhin an seinen Maximalforderungen gegenüber der Ukraine fest und fordert Gebietsabtretungen.

Wie Kollegin Chiara Schlenz in ihrem Artikel analysierte, hat sich Trump in den letzten Tagen wieder den Positionen der Nato angenähert. Kurz vor der Bestätigung der Absage des Gipfels verhängte das US-Finanzministerium zudem neue Sanktionen gegen russischen Ölfirmen. Mehr über diese Sanktionen erfährst du im Artikel hier.

Ganz geschlossen ist die Tür für Putin aber weiterhin nicht: In der Zukunft soll es Trump zufolge ein Treffen zwischen ihm und dem russischen Präsidenten geben.

22.10.2025, 23:18 Uhr

Trump postet neue Russland-Sanktionen auf Truth Social

Von Gabriel Knupfer, Redaktor Nachtdienst

Donald Trump lässt den Worten (erste) Taten folgen. Kurz nach der Ankündigung neuer Sanktionen postete der US-Präsident ein Dokument des Finanzministeriums auf seiner Plattform Truth Social.

«Es ist Zeit, das Töten zu beenden und für einen sofortigen Waffenstillstand», wird Finanzminister Scott Bessent in dem Papier zitiert. Um den Druck zu erhöhen verhängten die USA Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil.

«Das Finanzministerium sanktioniert die beiden grössten russischen Ölfirmen, die die Kriegsmaschinerie des Kremls finanzieren», so Bessent weiter. Auf der neuen Sanktionsliste stehen auch mehr als 30 Tochterunternehmen der beiden Firmen.

Ob das schon die gesamten neuen Sanktionen gegen Russland sind, oder ob noch weiter Schritte folgen, blieb zunächst offen. Trump hatte in den letzten Tagen mehrmals seinen Kurs im Ukraine-Krieg geändert.

Aktuell scheint wieder die Nato in der Gunst des Präsidenten zu stehen, wie Kollegin Chiara Schlenz analysierte.

22.10.2025, 21:41 Uhr

USA planen, neue Russland-Sanktionen anzukündigen

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Ein bilaterales Treffen zwischen Trump und Putin liegt auf Eis. Nun reagiert Washington: Die USA planen, innerhalb des nächsten Tages eine «erhebliche» Verschärfung der Sanktionen gegen Russland anzukündigen, wie US-Finanzminister Scott Bessent am Mittwoch vor Reportern im Weissen Haus bekannt gab.

«Wir werden entweder nach Börsenschluss heute Nachmittag oder gleich morgen früh eine erhebliche Verschärfung der Sanktionen gegen Russland ankündigen», erklärte Bessent. 

«Werden Verschärfung der Sanktionen ankündigen»
0:21
Finanzminister Scott Bessent:«Werden Verschärfung der Sanktionen ankündigen»

Der Finanzminister machte keine Angaben dazu, was die neuen Massnahmen konkret beinhalten würden.

Die Ankündigung erfolgte, nachdem das Weisse Haus Pläne für ein Treffen zwischen Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in naher Zukunft zurückgezogen hatte. Die beiden wollten sich in Budapest treffen, um über ein Ende des Ukraine-Krieges zu sprechen. 

22.10.2025, 21:38 Uhr

Ukraine darf weitreichende US-Waffensysteme einsetzen – Trump dementiert

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Es ist eine bedeutende Entscheidung, die die Trump-Regierung getroffen hat – und sie hat eine hohe Symbolkraft. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, haben die USA eine wichtige Beschränkung für den Einsatz bestimmter westlicher Raketensysteme für die Ukraine aufgehoben. Dies ermöglicht Kiew, seine Angriffe auf russisches Territorium zu intensivieren und den Druck auf Moskau zu erhöhen.

Foto: IMAGO/MediaPunch

Der unerwartete Schritt der USA folgt, nachdem sich innerhalb des US-Militärs etwas geändert hatte. Die Verantwortung für solche Entscheidungen liegt nun nicht mehr direkt beim Pentagon (dem Verteidigungsministerium in Washington), sondern beim höchsten US-General in Europa. Dieser General ist gleichzeitig auch der militärische Chef der Nato in Europa und darf nun selbst über die Frage entscheiden. 

Laut dem Bericht sind mit diesen Waffensysteme «Atacms»-Raketen aus US-Produktion sowie «Storm-Shadow-Raketen» aus Grossbritannien gemeint, obwohl nicht ganz klar wird, inwiefern die USA da überhaupt Einfluss auf britische Raketen haben. 

Trump reagierte umgehend auf den Bericht und hat den Artikel zurückgewiesen. Auf seiner Plattform «Truth Social» bezeichnet der US-Präsident die Freigabe bestimmter westlicher Waffensysteme als «falsch». «Der Bericht des Wall Street Journals über die Zustimmung der USA, dass die Ukraine Langstreckenraketen tief in Russland einsetzen darf, ist FAKE NEWS! Die USA haben nichts mit diesen Raketen zu tun, egal woher sie kommen oder was die Ukraine damit macht!», schreibt Trump auf Truth Social. 

22.10.2025, 18:07 Uhr

Mega-Deal bahnt sich an: Ukraine will bis zu 150 schwedische Kampfjets kaufen

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Zwischen der Ukraine und Schweden bahnt sich ein Mega-Deal an! Laut dem schwedischen Ministerpräsidenten geht es um die «besten Kampfflugzeuge der Welt». Kiew will sich offenbar bis zu 150 schwedische Gripen-Kampfjets sichern. Dies gab der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski am Mittwoch bekannt. Selenski ist derzeit in Schweden zu Besuch. 

<p>Der Gripen ist 2014 an der Urne abgestürzt. Nun nimmt der Bundesrat einen neuen Anlauf, die Schweizer Luftwaffe mit modernen Kampfflugzeugen auszurüsten. Im Bild ein Jet der schwedischen Luftwaffe. (Archiv)</p>
Foto: KEYSTONE/VBS

Beim Gripen-Hersteller Saab unterzeichneten beide eine Absichtserklärung, die laut Selenski den Weg zu einer ukrainischen Kampfjet-Flotte schwedischer Bauart ebnen soll. Kristersson betonte, es gehe nicht um Spenden, sondern um eine langfristige industrielle Zusammenarbeit. 

Den Plänen zufolge geht es um das Modell Jas 39 Gripen E, dessen Produktion derzeit anläuft und das über stärkere Motoren, eine höhere Reichweite, ein fortschrittlicheres Radar und modernere Elektronik als die Vorgängermodelle verfügen soll.. Auf der Pressekonferenz sagte er, man rechne damit, dass die ersten Maschinen wohl innerhalb von drei Jahren geliefert werden könnten.

Eine voraussichtliche Summe des möglichen Export-Deals nannten die beiden Politiker nicht. Sie liessen auch die Frage offen, wie der Milliardenauftrag finanziert werden soll. 

Über die Möglichkeit, der Ukraine mit Gripen-Kampfjets bei ihrer Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg beizustehen, wird in Schweden seit mehr als zwei Jahren diskutiert. Selenski hatte das skandinavische Land bereits im Sommer 2023 um entsprechende Lieferungen gebeten. Andere europäische Staaten haben der Ukraine bereits Kampfflugzeuge geliefert, darunter etwa Dänemark und die Niederlande, die dem kriegsgeplagten Land mehrere F-16-Jets aus US-amerikanischer Produktion zur Verfügung stellten. 

In diesem Artikel meiner Kollegin Chiara Schlenz erfährst du, warum Kampfflugzeuge für die Ukraine von immenser Bedeutung sind. 

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen