Darum gehts
- Trump und Putin planen Treffen in Budapest zur Ukraine-Krise
- Beim letzten Treffen in Alaska gab es keine Fortschritte
- Am Freitag empfängt Trump Selenski im Weissen Haus
US-Präsident Donald Trump (79) setzt seine diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine fort. In einem ungewöhnlich langen Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin (73) vereinbarten die beiden Präsidenten ein Treffen in Budapest.
Trump will Putin mit der Drohung neuer Waffenlieferungen an den Verhandlungstisch holen. Er habe den russischen Präsidenten direkt gefragt: «Wie wäre es, wenn ich der Ukraine ein paar Tausend Tomahawks gebe?» Putin sei verständlicherweise nicht erfreut gewesen. «Tomahawks sind eine bösartige Offensivwaffe», so Trump.
«Wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen»
Bei dem Treffen in Budapest würden sie herausfinden wollen, wie dieser «unrühmliche» Krieg beendet werden kann. Die Gespräche würden «wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen» stattfinden, so Trump. Das letzte Treffen der beiden fand im August in Alaska statt. Putin führte den Krieg aber seither mit unverminderter Gewalt fort.
Zu einem geplanten Dreiertreffen mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (47) kam es nie. Er habe deutlich gemerkt, dass Putin und Selenski sich «nicht mögen» würden, erklärte Trump vor Journalisten im Oval Office. Selenski befindet sich aktuell in Washington und wird am Freitag zu Gesprächen im Weissen Haus erwartet.
Selenski wollte grünes Licht für Tomahawks
Selenski meldete sich nach dem Telefonat von Trump mit Putin ebenfalls zu Wort. «Wir sehen bereits, dass Moskau den Dialog wieder aufnehmen wird, sobald es von den Tomahawk-Feuerwaffen erfährt», schreibt er auf X. «Putin ist sicherlich nicht mutiger als die Hamas oder andere Terroristen.»
Das Putin-Telefonat bringt eine neue Dynamik in Selenskis Washington-Reise. Dieser erhoffte sich von Trump eine Freigabe für den Verkauf der Tomahawks. Damit könnte die Ukraine offensiver gegen den russischen Angriffskrieg vorgehen. Doch ob es so kommt, ist nun ungewiss.
Selenski war bereits am Donnerstag in der US-Hauptstadt Washington eingetroffen. «Heute gibt es noch Treffen mit Vertretern von Rüstungsunternehmen, die unsere Verteidigung stärken werden», teilte der Staatschef am Donnerstag mit. Dabei werde es Gespräche über zusätzliche Lieferungen von Flugabwehrsystemen geben.
Viktor Orbán: «Wir sind bereit!»
Aus Ungarn meldete sich Premier Viktor Orbán (62) zu Wort. Das geplante Treffen sei einen «grossartige Nachricht» für die friedliebenden Menschen dieser Welt. «Wir sind bereit!», schreibt er auf X.
In Moskau erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow (58) der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass Treffen solle nicht auf die lange Bank geschoben werden. Peskow berichtete auch, dass Putin mit Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban telefoniert habe. Ungarn wolle die Rolle des Gastgebers übernehmen, Putin sei damit einverstanden. Orban pflegt gute Beziehungen sowohl zu Putin als auch zu Trump.
Muss Orban Putin verhaften lassen?
Ein Problem für Putins geplante Reise nach Ungarn: Das Land ist formell weiterhin Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofs. Der Austritt wird erst am 2. Juni 2026 wirksam.
Damit wäre Orbán verpflichtet, Putin bei einem Besuch in Budapest festnehmen zu lassen, da ein internationaler Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten vorliegt.
Russland dürfte deshalb eine Sicherheitsgarantie für Putin verlangen, weil gegen den Präsidenten ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag vorliegt. Der Kremlchef hatte zuletzt auch etwa Tadschikistan und die Mongolei besucht, ohne dass die Staaten den Aufforderungen nach einer Festnahme nachkamen.