Darum gehts
- Charlie Kirk, konservativer Aktivist, wurde bei Uni-Veranstaltung erschossen
- Kirk war Mitbegründer einer Organisation, die konservative Ideen an Colleges förderte
- Der Verbündete von US-Präsident Donald Trump hinterlässt eine Ehefrau und zwei kleine Kinder
Er war ein kompromissloser Trump-Anhänger und liebte die Debatte. Jetzt wurde er mit einem tödlichen Schuss für immer zum Schweigen gebracht. Charlie Kirk (†31) war einer der bekanntesten konservativen Aktivisten der USA. Donald Trump (79) verkündete die Todesnachricht am Mittwoch mit den Worten: «Er wurde von ALLEN geliebt und bewundert, besonders von mir, und jetzt ist er nicht mehr unter uns.»
Kirk war bekannt dafür, an Universitäten im ganzen Land Debatten zu veranstalten. Mit 18 Jahren war er 2012 Mitbegründer der Studentenorganisation Turning Point USA (TPUSA). Diese setzte sich zum Ziel, konservative Ideen an liberalen US-Colleges zu verbreiten. Die TPUSA entwickelte sich in vergangener Zeit immer mehr vom Think Tank zu Trumps Propagandainstrument.
Täglicher Podcast mit Debatten
Kirk scheute keine Konfrontation und diskutierte mit Vorliebe provokativ über kontroverse Themen wie Transgender-Identität, Familienwerte, Klimawandel, Glauben und Waffengesetze. Die Debatten veröffentlichte er in einem täglichen Podcast im Internet.
Zu seinen Themen gehörten auch Verschwörungstheorien. So behauptete er, wie Trump, dass Hydroxychloroquin gegen Covid zu «100 Prozent wirksam» sei. 2020 verbreitete er wiederholt Zweifel an den Ergebnissen der Präsidentschaftswahl.
Seine Aussagen gingen selbst moderaten Republikanern zu weit, weil er die Partei noch weiter nach rechts drehte. Gegner warfen ihm vor, komplexe Themen zu vereinfachen und gezielt Ängste zu schüren. Für sie war er ein Populist und Demagoge, für seine Anhänger ein mutiger Kämpfer gegen das Establishment.
Seine Kindheit und Jugend verbrachte Kirk als Sohn eines Architekten in dem wohlhabenden Vorort Prospect Heights von Chicago. Zunächst besuchte er ein öffentliches College, brach sein Studium jedoch ab, um sich ganz dem politischen Aktivismus zu widmen. Eine Bewerbung für die Elite-Militärakademie West Point blieb erfolglos.
Schwergewicht im republikanischen Wahlkampfzirkus
Mit einer Rede, die er auf dem Republikaner-Parteitag 2016 hielt, erlangte Kirk nationale Bekanntheit. Dabei begeisterte der damals 22-Jährige das Publikum mit der Aussage, die republikanische Partei sei «die Partei der Jugend und der Vielfalt». Zudem prägte er den für die damalige Zeit provokativen Slogan «big government sucks» (Grosse Regierungen sind Mist).
Seither entwickelte sich Kirk zu einem landesweit aktiven politischen Akteur und zu einem Schwergewicht im republikanischen Wahlkampfzirkus. So organisierte er bei den beiden letzten Präsidentschaftswahlkämpfen regelmässig Veranstaltungen in den Swing States, die für einen Wahlsieg ausschlaggebend sind. 2024 spielten Kirk und TPUSA eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen, Wähler für Trump zu mobilisieren.
Heirat mit ehemaliger Miss Arizona
Kirk heiratete 2021 die ehemalige Miss Arizona, Erika Frantzve (heute 36). Die beiden hatten sich 2018 zum ersten Mal getroffen. Sie verband unter anderem ihr christlicher Glaube. Regelmässig teilten sie Botschaften des Glaubens und der Dankbarkeit in den sozialen Netzwerken.
Im Dezember 2020 machte Kirk Frantzve einen Antrag. Wenige Monate später heirateten die beiden, wobei sie als Ehefrau seinen Nachnamen übernahm. Das Paar hat gemeinsam eine Tochter (3) und einen Sohn (1). Sowohl Erika Kirk als auch die Kinder sollen bei der Veranstaltung auf dem Uni-Campus dabei gewesen sein, als der Politaktivist ermordet wurde.