Brandspuren, Tatwaffe und falsche Hundefährte
Wie starb Fabian (†8) aus Güstrow (D)?

Der Fall des getöteten Fabian in Deutschland bleibt rätselhaft. Die Polizei informiert zurückhaltend, Experten äussern gegenüber den deutschen Medien Theorien zu Tathergang und möglichem Täter. Ein Kriminologe erklärt, warum der Fall schon bald aufgeklärt werden könnte.
Publiziert: 28.10.2025 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2025 um 16:17 Uhr
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Vor 14 Tagen wurde die Leiche von Fabian entdeckt. Der Bub wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.
Foto: Polizeipräsidium Rostock

Darum gehts

  • Fabian (†8) wurde Opfer eines Gewaltverbrechens in Klein Upahl (D)
  • Experte: Täter könnte aus dem sozialen Umfeld des Opfers stammen
  • Polizei sucht nach Pick-up mit Anhänger
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Vor 14 Tagen wurde die Leiche von Fabian (†8) in einem Waldstück im deutschen Klein Upahl entdeckt. Bislang ist klar: Der Bub aus der nahen Stadt Güstrow wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Tatwaffe war offenbar ein Messer

Darüber hinaus sind zu dem Fall noch viele Fragen ungeklärt. Ein Tatverdächtiger wurde noch nicht ausgemacht.

In den deutschen Medien äusserten sich in den vergangenen Tagen und Wochen Kriminologen und Privatermittler zu dem Tötungsdelikt. Noch immer ist zum Beispiel unklar, ob Fabian an dem Tümpel, an dem er gefunden wurde, auch umgebracht wurde. 

Täter musste schnell handeln

Der Kriminologe Stefan Harrendorf geht davon aus, dass das Zurücklassen von Fabians Leiche an dem Tümpel dafür spricht, dass sich Täter und Opfer kannten. «Es ist wahrscheinlich, dass der Täter auch einen Bezug zu dem Ort hatte, an dem er die Leiche abgelegt hat, und diesen kannte», sagt er im Gespräch mit der «Ostsee-Zeitung».

Der Täter habe schnell handeln müssen. «In solch einer Situation geraten Menschen schnell in Panik und denken in den meisten Fällen nicht mehr rational oder kaltblütig», so Harrendorf. «Also statt ‹Wie lässt sich die Leiche am besten verstecken?› wird eher überlegt: ‹Wie werde ich sie am schnellsten los, ohne dass mich jemand damit sieht?›»

Spürhunde im Einsatz

Spürhunde hatten vor dem Auffinden der Leiche an einem anderen Gewässer, dem Inselsee, angeschlagen. Doch Ermittler und eingesetzte Taucher fanden dort nichts.

Mit dem Auto braucht man etwa zehn Minuten vom Fundort der Leiche bis zum See. Der deutsche Forensikexperte Mark Benecke erklärt das Bellen der Hunde im Gespräch mit «T-Online» mit dem sogenannten Kanteneffekt. So hätten Hunde im Rahmen einer Studie der Universität Tennessee angeschlagen, wenn der Hundeführer an einer Ecke umgekehrt sei, obwohl sie keinen Leichengeruch wahrgenommen hatten.

«Es ging um Vertuschung»

Der «Nordkurier» und der Radiosender Ostseewelle hatten ferner berichtet, dass die Kinderleiche Brandspuren aufgewiesen habe. Für Benecke ist klar, warum dies so sein könnte: «Ich kenne nur Fälle, in denen es um Vertuschung ging.»

Seit mehreren Tagen hat die Polizei keine neuen Details zu dem Fall mehr veröffentlicht. Experte Harrendorf geht trotzdem davon aus, dass das Rätsel um Fabians Tod noch in diesem Jahr gelöst wird. Es gebe nur sehr wenige Fälle, die nicht aufgeklärt würden. «Und zwar deshalb, weil der Grossteil der Täter aus dem unmittelbaren sozialen Umfeld des Opfers stammt und ein Motiv hat, über das man sie relativ schnell ermitteln kann.»

Fabians Mutter will sein Andenken bewahren, indem sein Bild gezeigt wird. Deshalb zeigt auch Blick Fabians Bild unverpixelt. 

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