Schock in der Touristenstadt Lissabon: Nach der Entgleisung der Standseilbahn «Elevador da Glória» in der Unterstadt von Lissabon gab es 16 Todesopfer. Zuvor berichtete der lokale Zivilschutz, die Zahl der Opfer liege bei 17. Jedoch wurde dabei ein Eintrag doppelt gezählt.
Die Autopsien der Verstorbenen wurden mittlerweile abgeschlossen. Unter den 16 Toten befinden sich fünf Portugiesen, zwei Südkoreaner und eine Schweizerin. Die weiteren 11 Opfer sind noch nicht restlos identifiziert. Es dürften jedoch «mit hoher Wahrscheinlichkeit» ein Deutscher, zwei Kanadier, ein Ukrainer sowie ein Amerikaner darunter sein.
Schweizerin unter den Toten
22 Menschen wurden laut der portugiesischen Zeitung «Correio da Manhã» zudem verletzt – davon neun schwer. Bei den Verletzten handelt es sich um vier Portugiesen, zwei Deutsche, zwei Spanier, einen Südkoreaner, einen Kapverdianer, einen Kanadier, einen Italiener, einen Franzosen, einen Marokkaner und eine Schweizerin. Von vier weiteren muss die Nationalität noch ermittelt werden.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) informierte am Freitag auf X über den Todesfall. «Unsere Gedanken sind bei allen Opfern und denen, die bei diesem Drama einen geliebten Menschen verloren haben», hiess es weiter.
Zahl der Toten könnte noch steigen
Bei einem der Opfer handelt sich um André Jorge Gonçalves Marques André. Er war der Bremser der Bahn. Auf Social Media trauern die Mitarbeitenden um ihren Kollegen. «Im Namen aller sprechen wir der Familie unser tiefstes Beileid aus», hiess es in einem Post.
Weiter schreibt die Zeitung, dass die Polizei einen dreijährigen deutschen Buben aus den Trümmern gerettet habe. Das Kind sei leicht verletzt und mit seiner schwer verletzten Mutter in ein Spital gebracht worden. Der Vater des Kindes habe den Unfall nicht überlebt.
Unglück beschäftigt auch die Schweiz
Auch die Schweiz beschäftigt das schwere Unglück. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter brachte ihr Mitgefühl auf X zum Ausdruck und versicherte Portugal Schweizer Solidarität.
Eine Augenzeugin äusserte sich gegenüber dem Sender SIC zum Unfallhergang. Der betroffene Waggon sei «wie ein Karton zusammengefallen». Zuvor sei die Seilbahn plötzlich losgegangen und dann mit «brutaler Wucht» in die Hauswand geprallt. «Das war ohrenbetäubend, ich und andere Passanten sind weggerannt», erzählte die junge Frau, die noch sichtlich mitgenommen war.
Ein weiterer Zeuge fügte hinzu: «Ich hörte einen lauten Knall und dann die Schreie der Menschen. Die Polizei kam, dann kamen die Krankenwagen und fingen an, die Menschen wegzubringen. Ich sah kein Blut, aber viele Menschen bewegten sich nicht; sie müssen bewusstlos gewesen sein», so ein junger Mann.