Darum gehts
- Hamas uneins über Trumps Friedensplan, Diskussionen dauern an
- Ein Teil der Hamas-Führung in Katar könnte Plan akzeptieren
- 48 Geiseln festgehalten, nur 20 sollen noch am Leben sein
Angesichts einer Entscheidung vonseiten der Hamas herrscht Verwirrung: Noch am Donnerstagabend hatte der Chef des militärischen Flügels der Terrororganisation im Gazastreifen, Izz al-Din al-Haddad, einem Bericht der britischen BBC zufolge den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (79) abgelehnt. Die Begründung: Der Anführer der Kassam-Brigaden glaubt, dass Trumps Plan darauf abziele, die Hamas zu vernichten. Er soll sich daher entschlossen haben, weiterkämpfen zu wollen.
Doch nun berichten mehrere Medien, dass ein weiterer Hamas-Vertreter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, dass die Gruppe mehr Zeit brauche, um den Friedensplan zu prüfen. «Die Hamas führt weiterhin Konsultationen über Trumps Plan durch … die Konsultationen dauern an und brauchen etwas Zeit», so der Vertreter der Organisation, dessen Identität nicht bekannt ist.
Die unterschiedlichen Nachrichten lassen auf eine Uneinigkeit innerhalb der Hamas schliessen. Auch die Dauer der Überprüfung – inzwischen sind es vier Tage – könnte ein Hinweis sein, dass es Unstimmigkeiten innerhalb der Organisation geben könnte. Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten.
Nur noch 20 Geiseln im Gazastreifen am Leben?
Der 20-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Krieges – der von Israel bereits akzeptiert wurde – sieht vor, dass die Hamas ihre Waffen abgibt und künftig keine Rolle mehr in der Gaza-Regierung spielt. Man geht davon aus, dass ein Teil der politischen Führung der Hamas in Katar bereit ist, dies mit kleineren Anpassungen zu akzeptieren. Allerdings soll ihr Einfluss begrenzt sein, da sie keine Kontrolle über die von der Gruppe festgehaltenen Geiseln haben sollen.
Die bewaffnete Gruppe soll in dem palästinensischen Gebiet noch immer 48 Geiseln festhalten, von denen nur noch 20 am Leben sein sollen. Die BBC schreibt weiter, dass die Terroristen nicht daran glauben, dass Israel seine militärischen Operationen nach Erhalt der Geiseln nicht wieder aufnehmen werde – insbesondere, nachdem Israel im vergangenen Monat gegen den Willen der USA versucht hatte, die Hamas-Führung in Doha durch einen Luftangriff zu töten.