Darum gehts
- Explosion in Fruchtbarkeitsklinik in Palm Springs fordert ein Todesopfer
FBI stuft Vorfall als «Terrorakt» ein
- Trümmerfeld erstreckt sich über mehrere Häuserblocks, einige Gebäude schwer beschädigt
Eine Explosion in einer Fruchtbarkeitsklinik in Palm Springs im US-Bundesstaat Kalifornien hat am Samstag ein Todesopfer gefordert.
Bei dem Vorfall handelt es sich nach Einschätzung der US-Bundespolizei FBI um einen terroristischen Angriff. «Das war ein vorsätzlicher Terrorakt», sagte FBI-Vertreter Akil Davis am Samstag. «Im Verlaufe unserer Ermittlungen werden wir feststellen, ob es internationaler Terrorismus oder inländischer Terrorismus ist.» Auf eine Journalistenfrage, ob die Fruchtbarkeitsklinik bewusst als Ziel ausgewählt worden sei, sagte der Leiter des FBI-Büros in Los Angeles: «Davon gehen wir aus, ja.»
Möglicher Täter identifiziert
Die Bundespolizei ermittelt nun. «Dies ist wahrscheinlich eine der grössten Bombenuntersuchungen, die wir in Südkalifornien hatten», sagte Davis. Über die Identität der toten Person gab es zunächst keine offiziellen Informationen. Die Zeitung «Los Angeles Times» berichtete aber unter Berufung auf Ermittlungskreise, es handele sich bei dem Todesopfer um die verdächtige Person. Zum Motiv machten die Ermittler zunächst keine Angaben.
Wie CBS News am Sonntagabend berichtete, wurde der mutmassliche Täter identifiziert. Es soll sich um einen 25-Jährigen namens Guy B.* handeln. Der Verdächtige soll sich zuvor vermehrt dagegen ausgesprochen haben, Menschen gegen ihren Willen in die Welt zu setzen.
Wie die «New York Post» berichtet, ereignete sich der Vorfall am Vormittag vor dem American Reproductive Centers. Laut Bürgermeister Ron DeHarte könnte die Detonation von einem vor der Klinik parkierten Auto ausgegangen sein. Feuerwehrchef Paul Alvarado erklärte in einer Stellungnahme: «Die Explosion scheint ein vorsätzlicher Gewaltakt zu sein. Das Trümmerfeld erstreckt sich über mehrere Häuserblocks, wobei einige Gebäude schwer beschädigt wurden.»
«Gott sei Dank hatten wir heute keine Patienten»
Die Klinik, die In-vitro-Fertilisation und andere Fruchtbarkeitsbehandlungen anbietet, war zum Zeitpunkt der Explosion geschlossen. Maher Abdallah, der Leiter der Klinik, zeigte sich schockiert: «Ich habe wirklich keine Ahnung, was passiert ist. Gott sei Dank hatten wir heute keine Patienten.» Er bestätigte, dass alle Mitarbeiter in Sicherheit seien und keine der in der Klinik gelagerten Embryonen zu Schaden gekommen seien.
Augenzeugen berichteten von der Wucht der Explosion. Claudio Chavez, Inhaber eines nahe gelegenen Geschäfts, schilderte: «Es fühlte sich definitiv wie eine Explosion an. Es war so laut, dass es sich anfühlte, als würde mein ganzer Körper erschüttert.» Die Polizei von Palm Springs schloss zunächst weder einen Terroranschlag noch andere Ursachen aus. Lt. William Hutchinson erklärte gegenüber der «Desert Sun»: «Alles steht in Frage, einschliesslich ob es sich um einen Terrorakt handelt.»
Die Explosion war in der ganzen Stadt zu spüren und hinterliess eine Spur der Verwüstung. Trümmer und Glasscherben bedeckten die Strasse vor dem Zentrum. Anwohner berichteten von Rauch über der Stadt und einem seltsamen Geruch nach der Detonation.
*Name bekannt