Demonstranten stören Sommerinterview mit Alice Weidel
0:26
«Scheiss AfD»-Chor:Demonstranten stören Sommerinterview mit Alice Weidel

AfD-Chefin als «scheinheilig» besungen
ARD-«Sommerinterview» mit Alice Weidel von lautstarkem Protest begleitet

Das ARD-«Sommerinterview» mit AfD-Chefin Alice Weidel wurde von lautstarken Protesten begleitet. Die Aufzeichnung im Berliner Regierungsviertel wurde von Demonstranten mit Sprechchören und Musik untermalt, was zu Verständigungsproblemen führte.
Publiziert: 20.07.2025 um 17:36 Uhr
|
Aktualisiert: 21.07.2025 um 15:20 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
Bei einem Interview am Sonntag wurde Alice Weidel von Sprechchören übertönt.
Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Darum gehts

  • AfD-Chefin Weidel gibt Interview unter schwierigen akustischen Bedingungen
  • Laute Sprechchöre im Hintergrund begleiteten das Gespräch auf der Bundestags-Terrasse
  • 52 Prozent der Deutschen sind laut Umfrage gegen ein AfD-Verbot
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Weidel gab während des Interviews in der deutschen Hauptstadt mehrfach an, sie habe die Fragen von Moderator Markus Preiss nicht verstanden. «Es ist extrem laut im Hintergrund und ich kann Ihre Fragen kaum verstehen», sagte sie an einer Stelle auf der Terrasse des zum Bundestag gehörenden Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses. Weidel wollte das Interview dennoch fortsetzen und forderte Preiss auf, dieses «ganz normal« weiterzuführen.

Während Weidel beispielsweise über Migration und das Asylgesetz spricht, sind im Hintergrund laute Sprechchöre zu hören, die wiederholt «scheinheilig» singen. Auf der Kurznachrichtenplattform X postete die AfD-Chefin einen Clip des Interviews und schrieb: «So sieht es übrigens aus, wenn die Tagesschau ein Sommerinterview mit der AfD im CDU-regierten Berlin führt - während im Hintergrund der NGO-Chor protestiert.»

ARD trifft künftig Massnahmen gegen Interview-Störungen

Preiss sagte am Ende, das Interview habe «in einer wirklich schwierigen akustischen Situation», stattgefunden. «Wir haben uns teilweise wirklich nicht richtig verstanden.» Im Anschluss gab es ein weiteres Gespräch der ARD mit Weidel, bei dem über soziale Medien gestellte Zuschauerfragen beantwortet wurden.

Am Sonntagabend meldete sich ARD zu Wort und kündigt Konsequenzen für künftige Sendungen an. «Ein ungestörter Ablauf der Interviews ist in unserem Interesse und vor allem im Interesse des Publikums, daher werden wir aus der Sendung Schlüsse ziehen und in Zukunft Vorkehrungen treffen», so eine Sprecherin.

Das Interview wurde am Sonntag um 18 Uhr im Rahmen der Tagesschau auf dem deutschen Sender ausgestrahlt.

Erst kürzlich veröffentlichte das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» eine Studie, bei der sich 52 Prozent der Deutschen gegen ein Verbot der AfD aussprach. In Ostdeutschland sind demnach sogar zwei Drittel der Befragten gegen ein Verbot. Nichtsdestotrotz sprachen sich auch 27 Prozent gegen die rechte Partei von Chefin Weidel aus.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?