Darum gehts
- 16 Tote bei Explosion in Sprengstoff-Fabrik in Tennessee
- Sheriff beschreibt die zerstörte Fabrik als «die Hölle»
- Unfallursache weiterhin unklar
Zwei Tage nach der schweren Explosion in einer Sprengstoff-Fabrik im US-Bundesstaat Tennessee gibt es keine Hoffnung auf Überlebende mehr. Die Angehörigen der mutmasslich 16 Todesopfer seien informiert worden, sagte der Sheriff von Humphrey County bei einer Pressekonferenz am Samstag (Ortszeit), über die mehrere US-Medien berichteten.
Die DNA der menschlichen Überreste wird zurzeit überprüft, angesichts der Wucht der Explosion und des riesigen Trümmerfelds mit mehreren Fahrzeugwracks dürfte sich die Identifizierung aller Toten aber als schwierig erweisen.
Die Katastrophe ereignete sich am Freitag in der Anlage von Accurate Energetic Systems im Hickman County. Zunächst galten 19 Personen als vermisst. Drei von ihnen waren aber nicht auf dem Fabrikgelände gewesen, als es zur Detonation kam. Das Gebäude wurde bei der Explosion vollständig zerstört, wie Aufnahmen zeigen.
«Es ist die Hölle»
Laut dem zuständigen Sheriff Chris Davies gab es bereits am Samstag wenig Hoffnung auf Überlebende. «Das ist wahrscheinlich einer der verheerendsten Orte, die wir je gesehen haben. Ich bitte Sie, diese Familien in Ihren Gedanken zu behalten.»
Auf eine Frage einer Journalistin nach dem Zustand des Gebäudes antwortet Davies: «Es gibt nichts zu beschreiben, es ist weg.» Während er die Fragen der Reporter beantwortete, kämpfte der Sheriff mit den Tränen. Der Sender CNN zitiert ihn am Abend mit den Worten: «Es ist die Hölle für uns. Es ist die Hölle für alle Beteiligten.»
Die betroffene Firma Accurate Energetic fertigt nach eigenen Angaben verschiedene Sprengstoffprodukte, auch zu militärischen Zwecken. Warum es zur Explosion in dem Gebäudekomplex westlich von Nashville kam, ist weiterhin unklar. An den Ermittlungen ist auch die Bundespolizeibehörde FBI beteiligt.
Aufarbeitung dürfte Tage dauern
Die Lage auf dem mit rauchenden Trümmerresten und Fahrzeugwracks übersäten Hügel nahe der Stadt McEwen, wo die Fabrik vor dem Vorfall stand, war für die Ermittler unübersichtlich. Der Sender NBC berichtete unter Berufung auf Anwohner, selbst in der nahegelegenen Stadt Lobelville seien Häuser von der Explosion erschüttert worden. Davis geht davon aus, dass die Anlage in Betrieb war, als es zur Detonation kam.
Die Unternehmensleitung reagierte in einer Stellungnahme bestürzt und dankte den Ersthelfern. Sobald es belastbare Erkenntnisse über die Hintergründe des Vorfalls gebe, werde man darüber informieren.