Federer über Familienreisen, Schule und die Nummer 1
«...dann würde ich ziemlich schnell aufhören mit Tennis»

Davis-Cup-Sieger Roger Federer über seine Wünsche und Ziele für 2015.
Publiziert: 31.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:32 Uhr
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Champagner-Laune: Nach dem grossartigen Jahresabschluss mit dem Davis-Cup-Triumph freut sich Roger Federer bereits auf das kommende Jahr.
Foto: Moët & Chandon/Patrick Demarchelier
Von Simon Häring

BLICK: Roger Federer, was sind Ihre Wünsche für das neue Jahr?
Roger Federer (33):
Ich hoffe, dass ich gesund bleibe. Das Wichtigste ist für mich, dass es meinen Kindern, meinen Eltern, meiner Schwester, meiner Frau, meinen Freunden und allen rund um mich herum so gut geht wie in diesem Jahr und wir eine gute Zeit haben können.

Sie sind jetzt bei Ihren Reisen zu sechst unterwegs, wie ist das?
Es läuft gut, aber es sind natürlich viele Leute. Sechs Leute, da denke ich manchmal selber, dass das nicht wahr sein kann. Das ist unglaublich. Ich freue mich natürlich, dass es so ist. Es war immer unser Wunsch, einmal eine Grossfamilie zu haben. Aber dass es gleich zwei Mal im Doppelpack passiert, das hätten wir auch nie gedacht. Es ist wunderschön, und ich würde es nicht anders haben wollen, wirklich nicht.

Wie organisieren Sie sich denn?
Wir haben Familie und viele Freunde, die uns nachreisen und uns immer wieder besuchen kommen. Mirka ist immer bei mir, die Kleinen haben es mega lustig auf der Tour, und den Buben geht es gut. Die Kleinen kommen mega gerne zurück in die Schweiz. Es ist wirklich lässig, was wir als Familie erleben dürfen. So viel, wie wir jetzt Reisen, werden wir nie mehr reisen. Darum ist es schon eine sehr spezielle Zeit, und das wissen wir auch zu schätzen.

Charlene und Myla werden im nächsten Sommer eingeschult. Können Sie sich noch an Ihren ersten Schultag erinnern?Ja, auch an den ersten Tag im Kindergarten. Das ist eine sehr interessante und wichtige Zeit. Bei mir war es aber natürlich eine ganz andere Situation, meine Eltern waren ja nicht Tennisspieler. Meine Kinder kennen es ja nicht anders als so, wie es jetzt ist. Das ist schon ein grosser Unterschied.

Werden Ihre Kinder in der Schweiz zur Schule gehen?
Dass ich einmal in der Schweiz wohnen werde, ist für mich sowieso klar. Momentan unterrichten wir sie zu Hause und machen dort Kindergarten. So kann ich sie auch sehen, während ich auf der Tour bin. Ganz ehrlich: Ich würde ziemlich schnell aufhören, wenn das nicht möglich wäre.

Wie weit planen Sie im Herbst der Karriere denn noch voraus?
Ich habe nichts anderes geplant, als Tennis zu spielen. Ich habe in diesem Jahr viel gespielt und darum auch noch nicht gross geplant, wie es in der nächsten Saison aussehen wird. Der grosse Schnitt wird erst nach den Australian Open kommen, wenn ich Ferien habe.

Ist der erste Platz in der Weltrangliste für Sie ein Ziel?
Nach den Australian Open sehe ich, wo ich stehe und wie gross meine Chance ist, aber natürlich. Sonst liegt der Fokus in der neuen Saison klar auf Wimbledon und den US Open. Das weitere Programm richte ich danach aus, dass ich bei diesen Turnieren mein bestes Tennis spiele.

Was waren für Sie die Höhepunkte im vergangenen Jahr?
Das Jahr gesamthaft betrachtet war fantastisch. Dass ich mich auch so habe zurückkämpfen können, dass ich gesund war. Der Turniersieg in Shanghai hat mir sehr viel bedeutet. Auch Wimbledon war ein Höhepunkt. Und dann natürlich der Davis Cup, weil wir das als Team schon das ganze Jahr verfolgt haben mit Stan, Marco, Michi und Seve. Die letzten sechs Monate waren der Oberhammer.

In der Schlussphase der Saison hat der Rücken aber gestreikt.
Das war natürlich unglücklich. Es brauchte Zeit. Ich habe aber schon wieder früh mit dem Training begonnen und mit den Übungen mit dem Physiotherapeuten.

Was waren die grössten Enttäuschungen?
Ich hatte viele knappe Niederlagen, gerade zu Beginn der Saison. Das machte mir zu schaffen. Die grösste Enttäuschung war natürlich der Wimbledon-Final, wo ich sehr nahe dran war.

Was für einen Einfluss hat Stefan Edberg auf Ihr Tennis gehabt?
Stefan hat mir gewisse Dinge klarer sagen können. Wie ich den Weg ans Netz suchen kann, zum Beispiel. Wenn er redet, redet jemand, der als Spieler selber extrem viel erreicht hat.

Wie ergänzen sich Edberg und Severin Lüthi?
Seve ist mein Freund und schon lange dabei. Wir können das gut kombinieren, und das ist toll.

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