«Ihr Tod kam sehr überraschend»
Zoo Zürich trauert um Tigerin Elena (†14)

In der Nacht auf heute ist die Amurtigerin Elena im Zoo Zürich unerwartet verstorben. Sie wurde heute Morgen tot in der Anlage aufgefunden. Nun werden die Umstände ihres Ablebens untersucht.
Publiziert: 05.09.2018 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:10 Uhr
Todesursache von Tigerin Elena ist geklärt
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Zoo Zürich gibt bekannt:Todesursache von Tigerin Elena ist geklärt

Trauer im Zoo Zürich: Die Amurtigerin Elena ist in der Nacht auf Mittwoch im Alter von 14,5 Jahren verstorben – im selben Alter wie ihr Ex-Partner Coto. Direktor Alex Rübel sagt zu BLICK: «Die Pfleger fanden Elena heute morgen gegen 7 Uhr tot im Gehege, direkt vor dem Besucher-Zaun.» Gäste seien zu der Zeit aber noch nicht im Zoo gewesen. «Der Tod kam auch für uns sehr überraschend», sagt Rübel.

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Elena im März 2018.
Foto: Zoo Zürich, Albert Schmidmeister

In den letzten zehn Tagen sei Elena vom Tierarzt überprüft worden, weil sie sich auffällig verhielt. Sie war apathisch und hatte kleinere Auseinandersetzungen mit ihrem Partner Sayan. «Aber wir entschieden uns gegen einen grösseren Check, der eine Narkose bedingt hätte. Wir dachten, es ginge ihr langsam besser.» Die genaue Todesursache wird nun im Pathologischen Institut der Veterinärmedizinischen Fakultät Vetsuisse der Universität Zürich untersucht.

Elena kam 2010 aus dem Tierpark Hellabrunn in München nach Zürich, teilt der Zoo mit. Zusammen mit ihrem damaligen Partner Coto brachte sie 2011 vier Junge zur Welt, wovon drei überlebten. Anschliessend setzten die Tierärzte bei ihr viermal ein Hormonimplantat ein, um die weitere Zucht zu unterbrechen. Dies, weil ihre Gene im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm überrepräsentiert waren und für einen möglichen Nachwuchs kein guter Platz in einem anderen Zoo gefunden worden wäre.

«Wir hätten in Zukunft gerne wieder junge Tiger»

Diese Situation änderte sich, als im Frühjahr 2018 der Tiger Sayan aus dem französischen Parc des Félins nach Zürich kam. Vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm bekamen wir grünes Licht, nochmals mit der alternden Elena zu züchten. Die beiden Tiger haben sich schnell aneinander gewöhnt. Im Juli dieses Jahres kam Nachwuchs-Hoffnung auf: Elena zeigte sich zur Paarung bereit. Sayan zeigte sich aber nicht interessiert.

Für Zoodirektor Rübel ist klar, dass Sayan wieder eine Partnerin bekommen sollte: «Auch wenn der Tod noch sehr frisch ist. Wir werden mittelfristig sicher wieder ein neues Tiger-Weibchen bei uns haben wollen, damit Sayan nicht alleine ist. Wir hätten in Zukunft gerne wieder auch junge Tiger bei uns.»

Der Amur- oder Sibirische Tiger ist der grösste Vertreter der Tiger. Männchen erreichen mit 180 bis gegen 300 Kilogramm ein stattliches Gewicht. In den 1940-er Jahren sank der Bestand der Amurtiger in der Wildnis auf rund 40 Tiere. Nur dank strenger Schutzmassnahmen hat sich der Bestand wieder erholt und wird gegenwärtig auf etwa 500 Tiere geschätzt. (rey)

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