Die Swiss schreibt 2024 ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der Umsatz ist mit 5,6 Milliarden Franken 6 Prozent höher und somit so hoch wie noch nie. Trotzdem schreibt die Airline weniger Gewinn. Der Betriebsgewinn fiel auf 684 Millionen nach 718 Millionen Franken im Vorjahr, wie die Swiss am Donnerstag mitteilte. Insbesondere im letzten Quartal drückte die Swiss nochmals aufs Gaspedal. Das Ergebnis der letzten drei Monate lag mit 179 Millionen Franken um 74 Prozent über dem Vorjahr.
Für den etwas kleiner ausfallenden Gewinn nannte die Swiss mehrere Gründe: Angesichts der hohen Nachfrage hätten die Airlines ihre Kapazitäten erhöht. Damit habe sich der Wettbewerb verschärft. Für die Fluggesellschaften heisst das, dass sie nicht mehr so hohe Preise verlangen können wie teils während der Erholungsphase nach der Pandemie. Das habe auf die Durchschnittserlöse gedrückt, schrieb die Swiss.
Im vergangenen Jahr belasteten längere Standzeiten der Kurzstreckenflotte vor allem aufgrund des Mangels an Ersatzteilen für Triebwerke die Effizienz. Gleichzeitig sei der Kostendruck hoch. «Ohne verschiedene Einmaleffekte, die sich positiv auf die Ertragsentwicklung auswirkten, wäre der Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr höher ausgefallen», schrieb die Swiss.
9,2 Prozent mehr Passagiere
Insgesamt hat die Airline im vergangenen Jahr rund 18 Millionen Passagiere befördert. Das waren 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Flüge stieg um 9,1 Prozent auf über 142'000.
Der Swiss-CEO Jens Fehlinger freut sich über das Resultat: «Das Ergebnis zeigt deutlich: Wir haben ein finanziell gesundes, starkes und stabiles Unternehmen.» Er bedankt sich unter anderem bei den Mitarbeitenden und blickt auch gleich in die Zukunft. «Wir investieren während den kommenden fünf Jahren rund eine Milliarde Franken pro Jahr in ein erstklassiges Reiseerlebnis – am Boden und in der Luft.» Stabilität und Pünktlichkeit des Flugbetriebs sollen weiterhin grosse Ziele sein.
Lufthansa mit weniger Gewinn
Gleichzeitig schreibt die Muttergesellschaft Lufthansa 2024 deutlich weniger Gewinn. Konzernweit brach der operative Gewinn vor Sonderposten deshalb um über eine Milliarde auf rund 1,65 Milliarden Euro ein. Für das laufende Jahr nimmt sich Konzernchef Carsten Spohr eine «signifikante» Verbesserung vor. Dazu soll das bereits angekündigte Sanierungsprogramm beitragen.
Im vergangenen Jahr beförderten die Konzern-Airlines wie Lufthansa, Swiss, Austrian und Eurowings 131 Millionen Passagiere und damit sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte um sechs Prozent auf 37,6 Milliarden Euro zu. Die Frachttochter Lufthansa Cargo und die Wartungssparte Lufthansa Technik steigerten - anders als die Passagiersparte - auch ihren operativen Gewinn.
Unter dem Strich blieb konzernweit ein Überschuss von knapp 1,4 Milliarden Euro und damit 18 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Aktionäre sollen dennoch eine unveränderte Dividende von 30 Cent je Aktie erhalten.