Das kündigte die Euro-Notenbank am Donnerstag in Frankfurt an. Bisher hatte das Ziel auf unter, aber nahe zwei Prozent gelautet. Diese Formulierung war aber zunehmend in Misskredit geraten, weil sie aus Sicht vieler Experten nahelegt, die Euro-Wächter würden eine zu hohe Inflation stärker bekämpfen wollen als eine zu niedrige.
Ihr bisheriges Ziel verfehlte die EZB bereits seit Frühjahr 2013. EZB-Chefin Lagarde, die die Notenbank seit November 2019 führt, hatte die Generalüberholung bereits kurz nach ihrem Amtsantritt angekündigt. Durch die Corona-Krise verzögerte sich die Überprüfung dann aber. Die Währungshüter hatten letztmalig im Jahr 2003 ihre geldpolitische Strategie überarbeitet.
Damals hatten sie ihr mittelfristiges Preisstabilitätsziel von 1998 präzisiert. Bis dahin hatte es auf unter zwei Prozent gelautet - angepasst wurde es schliesslich auf «unter, aber nahe zwei Prozent». Seitdem war diese Formulierung gültig geblieben.
(SDA)