Erneuter Stellenabbau
Stahl Gerlafingen entlässt 120 Mitarbeiter

Erst im Frühling haben bei Stahl Gerlafingen 59 Arbeiter ihren Job verloren. Jetzt kommt es erneut zu 120 Entlassungen. Das Werk baut damit innerhalb eines Jahres ein Drittel aller Stellen ab. Für alle 500 Angestellten gilt Kurzarbeit.
Publiziert: 11.10.2024 um 15:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2024 um 09:36 Uhr
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Bei Stahl Gerlafingen verlieren 120 Mitarbeiter ihren Job.
Foto: Blick

Stahl Gerlafingen, eine Tochtergesellschaft der italienischen Beltrame Group, will schon wieder Stellen abbauen. Das Unternehmen mit Sitz im Solothurnischen habe die Entlassung von 120 Mitarbeitern angekündigt, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung des kaufmännischen Verbands und der Gewerkschaften Syna und Unia vom Freitagnachmittag.

Die Zukunft des Stahlwerks ist schon seit längerer Zeit ungewiss. Erst im Frühling hatte Stahl Gerlafingen die Schliessung einer Produktionslinie beschlossen, was zu einem Abbau von rund 60 Arbeitsplätzen geführt hat. Das Werk baut damit innerhalb eines Jahres einen Drittel aller Stellen ab.

Kurzarbeit für die ganze Belegschaft

Eine ganze Schicht soll abgebaut werden. Von den 500 verbliebenen Arbeitsplätzen sollen weitere 120 gestrichen werden, allesamt Kündigungen. Die ganze Belegschaft wird in Kurzarbeit geschickt, vorerst einmal bis Ende Monat. Hintergrund der Massenentlassungen sind insbesondere hohe Netzabgaben sowie vom Ausland subventionierter Billigstahl, wie die «Solothurner Zeitung» schreibt.

Der kaufmännische Verband und die Gewerkschaften fordern nun vom Betrieb ein «unmissverständliches Bekenntnis» zur Weiterführung des Betriebs sowie vom Bund dringende Massnahmen zur Sicherung der Arbeitsplätze und des Recyclingstandorts.

Notrecht nicht ausgeschlossen

Ende September hatte bereits der Nationalrat sofortige Hilfe für das bedrohte Stahlwerk in Gerlafingen gefordert. Der Bundesrat wurde beauftragt, zusammen mit dem Standortkanton Solothurn und dem Unternehmen Sofortmassnahmen zu ergreifen, um das Werk zu retten. Notrecht wollte der Nationalrat dabei nicht ausschliessen. Der Bundesrat hatte zuvor eine staatliche Förderung einzelner Unternehmen oder Branchen abgelehnt.

Von Stahl Gerlafingen war für die Nachrichtenagentur AWP bislang keine Stellungnahme erhältlich.

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