Vor dem Hintergrund abnehmender Gas-Importe aus Russland rechnet Energieministerin Simonetta Sommaruga mit Engpässen im kommenden Winter. Beim Strom sehe es etwas besser aus, weil die Schweiz eine gute Stromproduktion habe.
Der Bundesrat habe zwar so gut wie möglich vorgesorgt, sagte Sommaruga in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Aber die Schweiz sei keine Insel. Es könne niemand garantieren, dass immer für alle genügend Gas vorhanden sei.
In der Schweiz heizten heute rund 300'000 Haushalte mit Gas. Sollte es zu einem Mangel beim Gas und beim Strom kommen, werde zuerst die Energie im Gewerbe und in der Industrie rationiert. Die Haushalte wolle der Bundesrat am längsten schonen.
Ausbau von alternativen Stromquellen
Die Schweiz müsse so schnell wie möglich von der Gasabhängigkeit wegkommen. Wer jetzt noch seine Gasheizungen ersetzen könne, solle das tun. Bei den Wärmepumpen und den Pellet-Heizungen gebe es neue Rekordzahlen. Und es würden weiterhin viele neue Solaranlagen gebaut.
Zum Glück habe die Schweiz eine gute Stromproduktion, sagt Sommaruga. Es sei immer ihr Anliegen gewesen, mehr einheimischen Strom zu produzieren. Wegen des Ukraine-Krieges könne ein Strom-Mangel aber nicht ausgeschlossen werden, weil der Gasmarkt eng mit dem Strommarkt verflochten sei.
Die Energieministerin ruft deshalb die Kantone auf, noch mehr in den Ausbau von Solarstrom, Biogas sowie Wind- und Wasserkraftwerke zu investieren. Um die Versorgungssicherheit zu stärken, habe der Bundesrat beschlossen, auf den kommenden Winter eine Wasserkraftreserve zu schaffen. (SDA)