Züritüütsch-App und WhatsApp-Anfragen
Die Schweizer Banken werden cool

Die ZKB-App spricht jetzt Züritüütsch. Bei der Glarner Kantonalbank kann man über WhatsApp Geschäfte tätigen. Wieso die Schweizer Banken mit cooler Technik um die Kundschaft buhlen.
Publiziert: 04.08.2015 um 17:15 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:13 Uhr

Ob bei WhatsApp oder Facebook – junge Leute kommunizieren heutzutage in Mundart. Das hat jetzt auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) gemerkt: Neu spricht die Zahlungs-App der Grossbank Züritüütsch. Das Belastungskonto heisst dann «Belaschtigskonto», Zahlungsdetails nennt man «Zaaligsdetails».

«Die Initiative richtet sich vor allem an junge Menschen, die auf dem Mobiltelefon häufig in Schweizerdeutsch kommunizieren», erklärt die ZKB. Wer die App auf Mundart nutzen will, muss sie zuerst aktualisieren. Dann kann man die Sprache auf Züritüütsch wechseln. Die bestehenden Sprachversionen bleiben.

Auch die Glarner Kantonalbank (GLKB) geht mit der Zeit: Wer Fragen hat, schickt der Bank eine WhatsApp-Nachricht. «Allgemeine Anfragen oder Anliegen können so innert kürzester Zeit beantwortet werden», sagt die GLKB.

Wer die Nachrichten-App der Facebook-Tochter nicht mag, kann die GLKB auch mit dem Swisscom-Messenger iO kontaktieren. Überhaupt sind die Glarner experimentierfreudig. So kann man mit dem «Hypomat» online Hypotheken abschliessen.

Branche in Bewegung

Die Finanzbranche ist im Wandel. Banken probieren neue Technologien aus und lancieren haufenweise Apps und Online-Plattformen. Beispielsweise die Migros Bank. Mit «Mobile P2P» kann man mit dem Handy in wenigen Schritten Geld überweisen. Die UBS und die ZKB haben mit «Paymit» bereits länger ein ähnliches Programm im Angebot.

Mit «Twint» von der Postfinance kann man bei Coop an der Kasse zahlen. Diese App wird noch in diesem Monat lanciert.

Mit cooler Technik reagieren die Schweizer Banken auf den Druck aus Übersee. Tausende Firmen entwickeln dort die Zukunft des Bankenwesens. Selbst die Tech-Giganten Apple und Google wollen ein Stück vom ­Kuchen abbekommen.

Deren Finanz-Dienstleistungen sind in der Schweiz zwar noch nicht verfügbar. Doch die hiesigen Banken müssen sich warm anziehen. Denn die Marktmacht der Tech-Riesen ist enorm. Fintech-Experte Marc P. Bernegger warnte darum kürzlich im «SonntagsBlick»: «Statt sich gegenseitig zu bekriegen, sollten sich die Schweizer auf einen Standard einigen, bevor Apple und Google in die Schweiz kommen». (bam)

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