Die Immobilienmärkte vieler Grossstädte sind erheblich überbewertet. So lautet das Resultat des neuen Global Real Estate Bubble Index 2019 der UBS. Dieser ist ein Barometer für das Blasenrisiko im Immobilienmarkt.
Auch zwei Schweizer Städte sind betroffen: In Zürich besteht laut den Studienverfassern ein grosses Ungleichgewicht, und der Immobilienmarkt in Genf ist hoch bewertet.
Tiefe und weiter sinkende Hypothekarzinsen sowie die robuste regionale Wirtschaft haben die Nachfrage nach Wohneigentum im Grossraum Zürich gestützt. Die Eigenheimpreise haben sich damit weiter vom Landesdurchschnitt entfernt. Die starke Einkommensentwicklung verhinderte jedoch einen Anstieg des Ungleichgewichts, so die Studienautoren.
Nirgends ist kaufen so viel teurer als mieten
Der Markt ist dennoch deutlich überbewertet. So hat Zürich im internationalen Vergleich laut der UBS-Studie das grösste Kaufpreis-Miete-Ungleichgwicht aller Städte. Das heisst, in keiner der untersuchten 24 Metropolen ist kaufen so viel teurer als mieten. Das tiefe Zinsniveau ist daher entscheidend, um die Zahlungsbereitschaft für Wohneigentum auf dem aktuell hohen Stand zu halten, schreibt die UBS.
Zürich hat Genf mittlerweile sowohl in Sachen Preis- als auch Bewertungsniveau überholt. Genf ist dennoch überbewertet geblieben. Die Stadt profitiert jedoch von ihrem internationalen Status. Zudem besteht ein erheblicher Mangel an Wohnraum, weshalb das Preisniveau zumindest mittelfristig nicht sinken dürfte.
München ist am stärksten überbewertet
Das grösste Blasenrisiko verzeichnet derzeit München (D), gefolgt von Toronto (Kanada), Hongkong und Amsterdam. Auch Frankfurt am Main (D), Vancouver (Kanada) und Paris befinden sich in der Blasenzone.
Ein grosses Ungleichgewicht besteht neben Zürich auch in London, San Francisco (USA), Tokio und Stockholm.
Die Immobilienmärkte in Los Angeles (USA), Sydney (Australien) und New York (USA) sind neben Genf ebenfalls hoch bewertet. Dagegen sind Immobilien in Singapur, Boston (USA) und Mailand (I) fair, in Chicago (USA) sogar unterbewertet.