Firmen sind heute oft mächtiger als Politiker. Damit sie ihre Macht nicht missbrauchen, haben die Vereinten Nationen (Uno) einen Pakt gegründet: den UN Global Compact. Er verlangt von den Unternehmen Grundsätzliches. Zum Beispiel: d ie Menschenrechte zu respektieren, die Umwelt zu schützen und auf Korruption zu verzichten.
Wer beim UN Global Compact mitmacht, verpflichtet sich also zu Anstand. Auch rund 150 Schweizer Firmen machen mit.
Wer nicht zahlt,fliegt raus
Nun hat SonntagsBlick herausgefunden: Ab 1. März wird Coop nicht mehr dabei sein. Ausgerechnet der Schweizer Bio-Pionier-Supermarkt, der – zusammen mit der Migros – zum nachhaltigsten Detailhändler der Welt erkoren wurde! Antonio Hautle, Direktor bei Global Compact Switzerland, bestätigt: «Coop hat sich dafür entschieden, aus dem UN Global Compact auszusteigen. Ich bedaure das sehr.»
Es dürfte ums Geld gehen: Bisher war es den Firmen freigestellt, ob sie einen finanziellen Beitrag leisten wollen oder nicht. Je nach Umsatz liegt der zwischen 250 und 20'000 Dollar. Neu ist: Wer nicht zahlt, fliegt raus. Im Falle von Coop wären es 10'000 Dollar.
«Wir sind überzeugt, dass wir den besten Beitrag an eine nachhaltige Entwicklung leisten, wenn wir uns direkt für Projekte in der Schweiz und im Ausland engagieren», rechtfertigt sich Coop auf Anfrage. Man unterstütze aber die Prinzipien des UN Global Compact und werde sich auch weiterhin daran orientieren.
Und was macht eigentlich die Migros? Die hat sich laut Antonio Hautle noch nicht entschieden, ob sie weiterhin dabei sein will. Mal schauen, ob sie sich von der grossen orangen Konkurrentin inspirieren lässt ...