Bei Migros-Tochter Digitec Galaxus ist Schluss mit Twint
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«Zu hohe Gebühren»
Bei Migros-Tochter Digitec Galaxus ist Schluss mit Twint

Das grössten Schweizer Online-Warenhaus bietet ab sofort keine Bezahldienste mehr via Twint an. Beim Handybezahlanbieter spricht man von «unfairem Verhalten».
Publiziert: 01.03.2020 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2020 um 16:52 Uhr
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Twint ist das am meisten genutzte mobile Zahlungsmittel der Schweiz.
Foto: Zvg
Claudia Gnehm, Thomas Benkö

«Es hat sich ausgetwintet», schreibt Digitec Galaxus-Sprecher Alex Hämmerli heute in einem aufsehenerregenden Blogpost. Die illustration zeigt eine Hand, welche die Twint-App vom Handy löscht.

Einkäufe auf digitec.ch und galaxus.ch kann seit heute nicht mehr mit dem Handybezahlsystem Twint bezahlen. «Der Zahlungsdienstleister Twint hat uns seinen Service abgeschaltet», teilte Digitec Galaxus weiter mit. Der Schritt habe sich über Monate abgezeichnet.

Hämmerli begründet, Twint habe dem Online-Warenhaus eine deutlich höhere Zahlungsgebühr aufzwingen wollen. Die Migros-Tochter Digitec Galaxus habe sich aber geweigert, die Preiserhöhung zu übernehmen. Denn die Mehrkosten hätten auf die Kunden abgewälzt werden müssen.

Twint schiesst zurück

Twint ist mit über zwei Millionen Nutzern der grösste mobile Zahlungsanbieter der Schweiz. Für Digitec Galaxus war Twint nach der Kreditkarte und Rechnung das drittpopulärste Zahlungsmittel der Kunden.

Twint schoss heute umgehend zurück. Nicht Digitec habe Schluss gemacht, sondern Twint habe den Vertrag gekündigt, weil das Online-Warenhaus nicht bereit gewesen sei, nach einer günstigeren Anfangsphase eine faire Übermittlungsgebühr zu bezahlen.

«Die veröffentlichten Behauptungen von Digitec Galaxus sind falsch und irreführend», heisst es weiter. Twint gehöre zu den Zahlungsmitteln mit den tiefsten Transaktionsgebühren. Zudem verrechne Twint keine «versteckten Kosten». Auch die anderen Behauptungen seien reine Augenwischerei.

Twint-Chef Markus Kilb betont zudem gegenüber BLICK: «Dass sich Digitec Galaxus ausgerechnet mit dem grössten schweizerischen mobilen Zahlungsmittel Twint nicht einigen will, aber die Gebühren bei alle anderen Zahlungsmitteln offenbar akzeptiert, halten wir für unfair.» Es ist anzunehmen, dass der Blog-Post von Digitec Galaxus ein juristisches Nachspiel haben wird.

Laut Twint haben die über 7000 anderen Vertragspartner die höheren Gebühren akzeptiert – darunter also auch die Digitec Galaxus Mutter-Firma Migros, an deren Kassen man nach wie vor das Handybezahlsystem verwenden kann.

Ob Twint auf die Forderung von Digitec Galaxus für ein «entschlacktes Twint» eingeht, ist noch offen.

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